Deutscher Meister (5. Meisterschaft)
Aufgebot:
Günter Echner, Ludwig Gundacker, Volker Heindel, Karl Körner, Werner Lamade, Fritz Neumann, Hannes Neumann, Gerd Pflaumer, Oskar Roth, Kurt Siebenhaar, Horst Stein, Klaus Weinand, Manfred Ziegler
Trainer: Anton Kartak
Ulrich Ottmar verließ den USC und wechselte zum SSV Hagen. Guten Ersatz fand der USC in dem 1,98 m großen Nationalcenter Klaus Weinand, der von RW Koblenz an den Neckar kam.
Der Lokalrivale HTV aber verlor nach Karl Körner, der bereits im Laufe der vorigen Saison zum USC gewechselt war, nun auch den Nationalspieler Hans Brydniak, der sich Alemannia Aachen anschloss.
Die Teilnehmer der OL Südwest:
VfL Bad Kreuznach, BC Darmstadt, TSG Darmstadt (Aufsteiger), Eintracht Frankfurt, TB Heidelberg, TV 46 Heidelberg, USC Heidelberg, 1. FC Kaiserslautern (Aufsteiger), TV Kirchheimbolanden, TV Mainz
Anmerkung: Das gezeigte Mannschaftsfoto kursiert in verschiedenen Publikationen auch unter der integrierten Überschrift: „Die Meistermannschaft von 1960.“ Es handelt sich aber eindeutig um den Deutschen Meister von 1961.
Der USC blieb in den Rundenspielen der Oberliga Südwest ungeschlagen und sicherte sich mit 36:0 Punkten die erneute Meisterschaft. Der TBH erreichte mit 22:14 Punkten den 2. Platz vor dem punktgleichen TV Kirchheimbolanden und Eintracht Frankfurt (20:16).
Der HTV beendete die Saison mit einem ausgeglichenen Punktekonto (18:18) und dem 5. Tabellenplatz.
Der Südwestmeister USC hatte sich damit für die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft qualifiziert, während die auf den Plätzen 2 – 4 angekommenen Vereine in der Vorrunde anzutreten hatten.
Bei den Damen bildeten die Oberliga Südwest:
Eintracht Frankfurt, GW Frankfurt, Turnerbund Heidelberg, TV 46 Heidelberg, USC Heidelberg, RW Koblenz, USC Mainz, TV Offenbach
Der HTV verteidigte seinen Südwestmeistertitel. Der USC erreichte den vierten Platz, während der TBH den letzten Tabellenplatz einnahm.
In der Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft der Herren unterlag der TBH am 6.3.1961 bei Hellas Göttingen mit 55:74. Zwar konnte er das Rückspiel am 13.3.1961 mit 66:54 siegreich gestalten, schied aber wegen der schwächeren Korbdifferenz aus.
Ähnlich ging es den USC-Damen, die zunächst beim Hamburger TB mit 28:49 unterlagen, im Rückspiel mit 41:29 siegten.
In der Zwischenrunde schalteten die USC-Herren Bayern München mit zwei Siegen aus. Tat sich der Titelverteidiger im Hinspiel am 19.3.1961 mit 63:51 noch etwas schwer, so beseitigte er am 26.3.1961 mit einem souveränen 75:58-Sieg in der bayerischen Metropole die letzten Zweifel.
Die HTV-Damen setzten sich indes gegen Göttingen 05 durch.
Das Semifinale gegen Alemannia Aachen bot spannenden und hochklassigen Basketball. In Heidelberg dominierte der USC am 9.4.1961 seinen Gast und siegte mit 55:42 (27:19). Am 16.4.1961 drehten die Alemannen den Spieß um und setzten sich mit 58:50 durch, schieden aber wegen der schwächeren Bilanz im direkten Vergleich gegen den Meister aus. Der USC hatte damit seine einzige Saisonniederlage in einem Punktespiel bezogen!
Am 22.4.1961 sahen die über 1000 Zuschauer in der ausverkauften High-School-Halle in Heidelberg ein bis in die Schlussminuten spannendes Herren-Endspiel zwischen dem Südmeister Jahn München und dem USC. Ausschlaggebend für den letztlich doch noch deutlichen 54:43-Sieg (28:28) des Titelverteidigers war dessen Dominanz auf der Centerposition, wo Klaus Weinand (24 Punkte) von seinen Gegenspielern Braun (9) und Nees (6) nie kontrolliert werden konnte. Nach der Pause führte Werner Lamade mit großartiger Übersicht Regie, und rasch lagen die Heidelberger mit 44:34 in Front. Verbissen konterten die Münchener und schafften über 36:44 den 42:44-Anschluss – das Spiel schien zu kippen. Doch scorte Werner Lamade unter den ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen des Publikums das wichtige 48:42. Obwohl Klaus Weinand nun nach seinem 5. Foul das Feld verlassen musste, war das Momentum der Münchener gebrochen. Der technisch brillant aufspielende Titelverteidiger hatte sich gegen den konditionsstarken und mannschaftlich geschlossen auftretenden Herausforderer verdient behauptet. Beim USC boten neben Klaus Weinand auch Horst Stein (10) und Werner Lamade herausragende Leistungen. Jahn München hatte in Nationalspieler R. Puell (14 Punkte) seinen stärksten Akteur. Der USC setzte mit seiner fünften Meisterschaft in Folge seine Vorherrschaft im bundesdeutschen Basketball fort.
Bei den Damen kam es hingegen vor dem Herrenendspiel an gleicher Stätte zu einer Wachablösung. Mit dem kurioserweise gleichen 54:43-Endergebnis wie später bei den Herren besiegte der Herausforderer TV Augsburg den langjährigen Titelträger HTV. Bei den HTV-Damen endete damit eine von 1955 bis 1960 andauernde Serie von sechs Deutschen Meisterschaften.