Der 1. Spieltag der 2. DBBL Süd brachte den BasCats USC Heidelberg gleich ein Spitzenspiel. Bei den Falcons Bad Homburg, gegen die in der letztjährigen ersten Playoff-Runde das Aus gekommen war, verloren die BasCats ohne die noch verletzte Miriam Diala nach harter Gegenwehr mit 62:69 (17:14, 27:31, 43:48). In einer von Beginn an ausgeglichenen Partie, in der sich kein Team mal um mehr als fünf Punkte absetzen konnte, fiel die Entscheidung Mitte des vierten Viertels, als Bad Homburg um elf Punkte davonzog. Die BasCats kämpften sich noch einmal heran, schafften die Wende aber nicht mehr.
Die Partie begann mit einer Trauerminute für den früheren Licher Bundesliga-Basketballer Jan Bokemeyer und seinen Sohn Gustav, der für die Falcons Bad Homburg gespielt hat. Die beiden waren Ende August bei einem Segelturn vor Mallorca im Alter von nur 53 bzw. 19 Jahren ums Leben gekommen. „Auch wir möchten den Hinterbliebenen unser Beileid ausdrücken“, sagte BasCats-Trainer Sebastian Nörber.
Nachdem Annika Holzschuh das 2:0 für die Gastgeberinnen erzielt hatte, markierte Melina Karavassilis mit einem Dreier die ersten Saisonpunkte der BasCats. Den besseren Start hatte dennoch Bad Homburg, vor allem durch die bärenstarke kleine Flügelspielerin Annika Holzschuh. Die 22-Jährige, früher in Speyer und Ulm aktiv, war auch schon mal bei den BasCats als Verstärkung im Gespräch. Nach dem ersten Viertel hatte sie bereits sieben Punkte auf dem Konto, am Ende war sie mit 16 Punkten gemeinsam mit Gergana Georgieva Topscorerin der Partie.
Es war eine intensive Partie, in der beide Teams sehr hart verteidigten. Immer wieder gab es mehrminütige Phasen, wo keinerlei Punkte fielen. Ein Dreier von Julia Wroblewski und ein verwandelter Freiwurf von Melina Karavassilis brachte den BasCats die 17:14-Führung nach dem ersten Viertel.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieb die Partie punktearm. Die Heidelbergerinnen hatten zu wenig klare Aktionen und agierten etwas zu zögerlich. Bad Homburg konnte durch Fouls häufig an die Freiwurflinie, ein Dreier von Georgieva brachte die Falcons die 31:27-Halbzeitführung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie eine Dreierquote von 40 Prozent. Im dritten Viertel ging das harte Ringen weiter, ein 1:6-Lauf der BasCats hatte die 48:43-Führung der Gastgeberinnen zur Folge.
Im Schlussviertel waren zwei verwandelte Freiwürfe von Carla Bieg Salazar für längere Zeit die einzigen Punkte für die Gäste, so dass Bad Homburg auf 56:45 davonzog. Die BasCats kämpften, Michala Palenickova und Carla Bieg Salazar verkürzten eineinhalb Minuten vor Schluss auf drei Punkte, doch dann fiel nichts mehr in den Korb.
Carla Bieg Salazar erzielte in Bad Homburg zehn Punkte. Foto: Andreas Gieser
Statistik (Falcons/BasCats)
Dreierquote: 31:20% (5/16:4/20)
Zweierquote: 43:49%
Freiwurfquote: 69:59%
Rebounds: 34:39 (Da’Ja Green 6, Niehues 6 – Ouedraogo 9, Karavassilis 5)
Assists 13:11
Turnover 17:25
Stenogramm: 8:3 (2.), 13:9 (7.), 14:17 (10.), 14:19 (11.), 19:19 (12.), 27:25 (18.), 31:27 (Halbzeit), 38:33 (24.), 41:42 (27.), 48:43 (30.), 48:45 (31.), 54:45 (32.), 58:47 (34.), 62:56 (36.), 65:62 (38.), 69:62 (Endstand).
Bad Homburg: Holzschuh 16/1, Georgieva 16, Da’Ja Green, Gregor 7/1, Kentzler 6/1, Heubel 5/1, Niehues 4, Rhein 3/1, Karabacak.
BasCats: Wroblewski 10/3, Palenickova 10, Bieg Salazar 10, Karavassilis 8/1, Nägele 7, Steins 4, Irthum 4, Ouedraogo 2, Simon.
Michael Rappe
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: Bad Homburg ist eine starke Mannschaft. Wir müssen unsere Optionen noch etwas variabler nutzen und etwas konsequenter zum Korb ziehen. Defensiv müssen wir noch besser ausboxen, erst in der zweiten Halbzeit waren wir etwas aggressiver im Rebounding. 25 Ballverluste sind definitiv zu viel.“
Julia Wroblewski: „Anfangs haben wir uns schwer getan ins Spiel zu finden. In der Offense hatten wir zu wenig „Ballmovement“ und defensiv waren wir zu weit von den gegnerischen Schützinnen entfernt. Unsere gewohnt hohe Energie konnten wir nicht konstant über 40 Minuten auf das Feld bringen. Im gesamten Spiel haben wir unseren starken Drive zu wenig genutzt und uns zu sehr auf unsere Würfe verlassen, die wir heute leider nicht hochprozentig getroffen haben. Durch die fehlende Größe, aufgrund der Verletzung von Miriam Diala, haben wir uns im Rebounding schwergetan und zu wenig im Boxout gearbeitet.“
Michala Palenickova: „Leider sind wir nicht wie erwartet ins Spiel gestartet und konnten nicht in unseren Rhythmus finden. Durch oftmals hektische Aktionen sind viele Turnover entstanden. Phasenweise konnten wir den Gegner durch unsere aggressive Spielweite zu Fehlern zwingen und daraus profitieren.“
Michael Rappe