Saison 1964/1965

Meister der Oberliga Südwest

Aufgebot:
Volker Heindel, Dietfried Kienast, Dr. Jürgen Langhoff, Hans Leciejewski, Jürgen Loibl, Fritz Neumann, Hannes Neumann, Peter Spaeder, Harald Ströming, Dr. Rassem Yahya, Manfred Ziegler
Trainer: Theodor Schober

Die Vereine der Oberliga Südwest:
VfL Bad Kreuznach (Aufsteiger), BC Darmstadt, GW Frankfurt, Eintracht Frankfurt, MTV Gießen, TB Heidelberg, TV 46 Heidelberg, USC Heidelberg, 1. FC Kaiserslautern (Aufsteiger), TV Kirchheimbolanden, KuSG Leimen, TV 1870 Mainz

Mit Jungnationalspieler Klaus „Pollo“ Urmitzer, der zum Liga-Konkurrenten MTV Gießen wechselte, hatte der USC einen herben Abgang zu verzeichnen. An den Neckar kamen aber der Aufbauspieler Dietfried Kienast (Eintracht Frankfurt) und der Center Jürgen Langhoff (SSV Hagen), beide ebenfalls Nationalspieler. Damit erschien der Kader gegenüber der Vorsaison sogar eher stärker, konnte Theodor Schober doch mit Hannes Neumann, Volker Heindel, Jürgen Loibl und den beiden Neuzugängen immerhin fünf aktuelle Nationalspieler und dazu den syrischen Ballzauberer Rassem Yahya aufbieten.

Am 17.10.1964 konnte der USC seine neue Spielstätte, die taufrische und moderne Sporthalle des Universitäts-Instituts für Leibesübungen (später ISSW-Halle) im Neuenheimer Feld, mit einem klaren Sieg gegen den Lokalrivalen HTV standesgemäß einweihen.

Spielergebnisse des USC in der OL-Hauptrunde

VfL Bad Kreuznach – USC 38:70 – Langhoff, H. Neumann je 19, Loibl 12
USC – HTV 85:63
USC – BC Darmstadt 96:72 – Langhoff 27, Loibl 26
Eintracht Frankfurt – USC 38:68 – H. Neumann 18, Yahya 17, Langhoff 13
USC – TBH 83:50 – USC: Langhoff 27, Yahya 20, H. Neumann 17; TBH: Fuchs 26
USC – MTV Gießen 97:68 (40:37) – USC: H. Neumann 22, Langhoff 20, Heindel, Loibl je 16; MTV: Urmitzer 18
TV Mainz – USC 38:85 – Yahya 20, H. Neumann 19, Langhoff 15
USC – TV Kirchheimbolanden 71:51 – Loibl 20, Langhoff 16, Kienast 15
USC – 1. FC Kaiserslautern 82:48
USC – Eintracht Frankfurt 85:57 – Langhoff 24, Yahya 17, Loibl 14
HTV – USC 81:99 (44:53)
TV Kirchheimbolanden – USC 49:63 – Langhoff 25, Loibl 14
MTV Gießen – USC 75:93 (36:48) – Yahya, Langhoff je 24, Loibl 18, H. Neumann 14
USC – KuSG Leimen 83:45 – Langhoff 34, H. Neumann, Kienast je 9
KuSG Leimen – USC 40:104 – Yahya 32, Loibl 16, Langhoff 14, H. Neumann 11
USC – TV Mainz 63:43 – Langhoff, Loibl je 24
USC – GW Frankfurt 82:59
GW Frankfurt – USC 80:61
TBH – USC 66:60 – TBH: Fuchs 21, Meredith 12, Riebel 11, Hornung 10; USC: Loibl 19, Yahya 13, Langhoff 11

Der USC wurde mit nur zwei Niederlagen Südwestmeister vor Grünweiß Frankfurt und dem MTV Gießen. Besonders die beiden hohen Siege gegen den MTV Gießen ließen aufhorchen und rückten den Rekordmeister in den Kreis der Favoriten im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft.
Die Lokalrivalen HTV und TBH folgten auf den Plätzen. Der Neuling KuSG Leimen musste in den Spielen gegen die etablierten Heidelberger Vereine USC, HTV und TBH Lehrgeld bezahlen, konnte aber immerhin die Klasse sicher halten.
Absteiger waren der VfL Bad Kreuznach und der TV Mainz.

Die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft führte den USC mit dem Westzweiten ATV Düsseldorf zusammen, der sich in der Vorrunde klar gegen den SV Degerloch durchgesetzt hatte.
Nach einem 93:68-Sieg am 24.4.65 (Langhoff 25, Yahya 17, H. Neumann 16, Kienast 13, Loibl 12, Heindel 8, Spaeder 2) konnte sich der USC im Rückspiel am 1.5.65 eine 68:70-Niederlage (Yahya 16, Langhoff 14, Loibl 12, Heindel 11, H. Neumann 9, Kienast 4, Ziegler 2) leisten, um sich dennoch klar für das Halbfinale zu qualifizieren.

Im Halbfinale trafen die Akademiker auf den sehr ambitionierten Nordmeister VfL Osnabrück, der sich u. a. mit dem Nationalcenter Klaus Weinand verstärkt hatte.
In eigener Halle hatten die Norddeutschen am 08.05.65 keine Mühe, den indisponierten USC mit 94:74 (VfL: Weinand 27, Böttger 21, Koppermann 16; USC: Yahya 26, Langhoff 15, H. Neumann 14) abzufertigen.
Im Rückspiel siegte der Rekordmeister am 15.05.65 zwar mit 60:55 (USC: Yahya 25; VfL: Weinand 15), schied aber dennoch aus dem Meisterschaftsrennen.
Ende 1964 verbreitete der VfL Osnabrück die Meldung, Rassem Yahya würde im Januar 1965 beim Städtischen Krankenhaus Osnabrück eine Stelle als Assistenzarzt antreten, i. d. Z. zum VfL Osnabrück wechseln und über die entsprechende Spielberechtigung bereits zum 1.1.65 zu verfügen.
Der syrische Arzt spielte unbeachtet dessen die Saison 64/65 beim USC bis zum Ende, wechselte dann aber zur neuen Saison 65/66 zum VfL. Es ist jedoch festzustellen, dass Rassem Yahya in beiden Halbfinalbegegnungen gegen seinen späteren neuen Verein nicht etwa verhalten agierte, sondern klar bester USC-Spieler war. Es sollten die letzten Spiele dieses begnadeten Basketballers im USC-Dress gewesen sein.

Im Finale trafen am 23.5.1965 in Heidelberg (der USC hatte diese große Chance verpasst!) vor 1300 Zuschauern der favorisierte VfL Osnabrück und der MTV Gießen, der sich als Südwestdritter u. a. gegen den Westmeister und Titelverteidiger Alemannia Aachen durchgesetzt hatte, aufeinander.
Mit 69:68 (35:38) besiegte der MTV Gießen den VfL Osnabrück und errang damit seine erste deutsche Meisterschaft, an der der Heidelberger Klaus Urmitzer mit 18 Punkten großen Anteil hatte.
Im Jahr darauf sollte der Südwestdritte das Kunststück wiederholen, trotz dieser nicht optimalen Ausgangsposition Deutscher Meister zu werden. Er würde indes einen anderen Namen als der diesjährige Titelträger führen.

Nächste Saison: Saison 1965/1966

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