Unaufhaltsam stürmen die AXSE BasCats USC Heidelberg an der Tabellenspitze der 2. Damen-Basketball-Bundesliga davon. Mit 68:53 gegen den TSV Speyer-Schifferstadt gelang der achte Sieg in Folge. Der Startrekord wurde damit weiter ausgebaut. Dennoch war es streckenweise ein hartes Stück Arbeit.
Die rund 300 Zuschauer im Sportinstitut staunten in den ersten drei Minuten nicht schlecht, denn die Gäste gingen mit 10:0 in Führung. Je zwei Körbe von Jennifer Mocanu und Kathryn Verboom sowie ein Treffer von Marla Ruf ergaben dieses überraschende Ergebnis. Die BasCats wirkten völlig verschlafen, verteidigten nicht richtig und hatten offensiv kaum eine Szene. Die Einwechslung von Marlene Angol brachte die Wende. Sie hatte gleich die richtige, weil positive Ausstrahlung, und nach den ersten zwei Punkten von Martina Letkova nach fast vier Minuten und einem Korb von Sara Kranzhöfer traf Angol gleich zwei Mal. Zur Viertelpause war beim 16:14 aber noch alles offen.
Im zweiten Viertel hatten beide Mannschaften in der Offensive größte Probleme. Es war alles andere als ein gutes Spiel. Bei den BasCats traf nur die gut aufgelegte Anna Meusel zwei Mal, Speyer kam erst in der 15. Minute zum ersten Korb. Dank Viktoria Krell und einem Korb von Kranzhöfer in letzter Sekunde führten die BasCats zur Pause 29:23.
Nach der Pause lagen die Gastgeberinnen immer zwischen sechs und zehn Punkten vorne. Die Entscheidung fiel zu Beginn des vierten Viertels, als die sehr starke Marlene Angol – neben zehn Punkten hatte sie auch acht Rebounds in der Statistik und wie Krell einen Effektivitätswert von 15 – binnen einer Minute zwei Distanztreffer landete und Martina Letkova nach einem Fastbreak auf 57:39 erhöhte. Das war der größte Vorsprung des Spieles.
In der verbleibenden Spielzeit waren Viktoria Krell auf Seiten Heidelbergs und Uta Gelbke bei Speyer die großen Aktivposten. Krell schaffte mit 18 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double. Gleich zweimal pflückte sie nach eigenem Fehlwurf den zurückspringenden Ball vom Brett und verwandelte im zweiten Versuch. Dabei war ihre Trefferquote aus der Nahdistanz (8/16) gar nicht so gut. Ihre Präsenz unter dem Korb war der Hauptgrund, dass das Rebound-Verhältnis mit 54:34 für die AXSE BasCats so eindeutig war.
Das Rhein-Neckar-Fernsehen zeigt Ausschnitte vom Spiel in den Sportsendungen am Montag um 18.30 Uhr, 20:30 Uhr und 22:30 Uhr.
Stenogramm: 0:10 (3.), 12:10 (7.), 16:14 (10.), 20:16 (15.) 29:23 (Halbzeit), 39:32 (26.), 48:39 (30.), 57:39 (33.), 61:46 (37.), 68:53 (Endstand).
Punkte: Krell 18, Angol 10/2, Kranzhöfer 9, Meusel 8, Benavente 7, Carlson 5, Letkova 5, Chatzitheodorou 3/1, Lummer 2, Palenickova 1, E. Hofmann.
Beste Werferinnen bei Speyer: Mocanu 19/3, Gelbke 12, Verboom 8.
Rebounds: 54:34 (Krell 11, Angol 8, Carlson 7 – Mocanu 8, Faul 6, Ruf 4).
Wurfquote aus dem Feld: 43:32%
Dreierquote: 25:23%
Freiwurfquote: 56:61%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Ich war beim Rückstand von 0:10 völlig entspannt. Die treffen eben halt mal. Danach kam gleich unser 12:0-Lauf, und eine Mannschaft wie Speyer zur Pause bei 23 Punkten zu halten, ist sehr gut. Trotz der 68 Punkte hatten wir heute insgesamt eine zerfahrene Offensive. Wir haben zu wenig gescort und zu wenig die Innenspielerinnen gesucht. Trotzdem habe ich immer fest an den Sieg geglaubt. Serena hat im letzten Viertel gar nicht, Erica Carlson und Martina Letkova nur zwei, drei Minuten gespielt. Die Mannschaft bekommt jetzt drei Tage frei vom Basketball.“
Sara Kranzhöfer: „Den Start haben wir verschlafen. Wir waren noch nicht voll da, und bei denen war jeder Wurf drin. Es war ein von beiden Seiten aggressiv geführtes Spiel. Gegen Jennifer Mocanu muss man natürlich dranbleiben, und Uta Gelbke hat einen sehr schnellen Wurf. Sie braucht kein Dribbling. Der achte Sieg ist natürlich sehr positiv, aber jedes Spiel ist wichtig. Es wird auf keinen Fall ein Durchmarsch. Keltern II wird nicht einfach, und dann geht es nach Bamberg, die schon immer ein starker Gegner auf Augenhöhe waren.“
Martina Letkova: „Der Beginn war heute alles andere als leicht – wie auch das ganze Spiel. Wir haben einige Fehler in der Defense gemacht und Speyer leichte Würfe gestattet. Wir selbst hatten kaum freie Würfe. Dann haben wir angefangen, nachzudenken und smart zu spielen. Zusammen sind wir so stark, dass wir kaum zu schlagen sind. Ich gehe aber nicht in ein Spiel und denke, das gewinnen wir leicht. Ich fühle mich super wohl in Heidelberg und mit der Mannschaft. Bemerkenswert finde ich, dass auch die Jüngeren auf Fehler hinweisen und dies ansprechen.“
Michael Rappe
Gemeinsam sind wir stark: Erica Carlson und Sara Kranzhöfer stoppen Michèle-Anne Weynandt.
Foto: Gisbert Kühner