Was für eine Konstanz! Zum siebten Mal in Folge haben die Axse BasCats USC Heidelberg die Aufstiegsrunde zur 1. Basketball-Bundesliga erreicht. Nach dem 76:49-Erfolg gegen den TSV Wasserburg II ist dem Team fünf Spiele vor Ende der Hauptrunde ein Platz unter den ersten Vier sicher. Die Rhein-Main Baskets könnten zwar theoretisch noch nach Punkten aufschließen, der direkte Vergleich spräche jedoch für die BasCats. Dem Tabellenführer der 2. Bundesliga fehlen nun noch maximal drei Siege aus fünf Spielen, um nach der Hauptrunde Platz eins zu belegen.
Das Spiel der BasCats gegen den Tabellenletzten war von Anlaufschwierigkeiten geprägt. Die Reserve des deutschen Meisters trumpfte mit seiner neuen Amerikanerin Cassie Peoples (25 Punkte, davon drei Distanztreffer) und deren Landsfrau Elizabeth Wood (15) bis weit ins zweite Viertel hinein mächtig auf. Die erst Ende Januar verpflichtete Peoples traf selbst schwierigste Würfe und machte der Defensive der BasCats das Leben schwer. Ihr erster Distanztreffer sorgte für die 7:2-Führung des Außenseiters. Ein folgender 8:0-Lauf der BasCats zeigte, dass der Tabellenführer nun wach war. Anna Meusel, Viktoria Krell und Marlene Angol setzten die Akzente. Die Gäste glichen aber durch sechs Punkte in Folge von Wood zur Viertelpause aus.
Es blieb weiter eng, weil die BasCats offensiv viele Fehler machten und auch in der Verteidigung nicht alles passte. People sorgte mit fünf Zählern hintereinander für eine Dreipunkte-Führung der Gäste. Binnen zweieinhalb Minuten wendeten die BasCats das Spiel von der Freiwurflinie. Wasserburgs permanent bei den Schiedsrichtern reklamierender Trainer Christian Kaiser bekam ein Technisches Foul und der 41:32-Stand zur Halbzeit verhieß Gutes für den Tabellenführer.
Der ließ sich in der Folge nicht mehr stoppen. Die BasCats spielten nun ihre Systeme durch und zeigten einige tolle Spielzüge. Der von den Zuschauern bejubelte Rückwärtstreffer von Viktoria Krell kam leider um Sekundenbruchteile nach der 24-Sekunden-Angriffszeit. Eine tolle Aktion der gebürtigen Kasachin, die mit zwölf Punkten und zehn Rebounds ein „Double-Double“ schaffte. Beste Heidelbergerin war Anna Meusel, die zurzeit in prächtiger Form ist. Serena Benavente gefiel nach gerade überstandener Erkältung als Antreiberin mit gleich sieben Steals, Sara Kranzhöfer pflückte zehn Rebounds. Die von einem Infekt geschwächte Erica Carlson wurde weitgehend geschont und kam nur auf gut 13 Minuten Spielzeit.
Trainer Dennis Czygan fand die zweite Halbzeit derweil „richtig gut“. Nur noch 17 Punkte hatten seine BasCats zugelassen, da waren die insgesamt 30 Turnover zu verschmerzen. Für tolle Stimmung sorgten die Blue Magic Cheerleader des TSV Amicitia Viernheim. Sie Mädels gaben alles und feuerten die BasCats leidenschaftlich an. So war auch ohne den urlaubenden Cheftrommler und Einpeitscher Walter Drück gute Stimmung in der Halle.
Stenogramm: 2:7 (2), 10:7 (5.), 21:15 (8.), 21:21 (10.), 29:25 (16.), 29:32 (17.), 53:35 (26.), 62:43 (30.), 75:45 (37.), 76:49.
Axse BasCats USC Heidelberg: Meusel 15, Krell 12, Benavente 11/1, Lummer 11, Angol 7/2, Chatzitheodorou 6, Carlson 6, Kranzhöfer 5, Letkova 2, Palenickova 1, A. Hofmann.
Beste Werferinnen bei Wasserburg II: Peoples 25/3, Wood 15, Perner 4.
Rebounds: 50:24 (Krell 8, Kranzhöfer 10, Angol 6 – Peoples 5, Wood 4, Stemmer 4).
Wurfquote aus dem Feld (BasCats/Wasserburg II): 50:37%
Dreierquote: 25:16%
Freiwurfquote: 62:75%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Zu Beginn war wir nicht fokussiert. Es hat defensiv lange nicht gepasst und offensiv haben wir viele Fehler gemacht. Später haben wir die Systeme dann gut durchgespielt und hatten in der Verteidigung viel mehr Zugriff. Die zweite Halbzeit war richtig gut. Stellenweise haben wir überdreht und daher mit 30 viel zu viele Turnover gehabt.“
Serena Benavente: „Das war ein guter Test, um die „play-off mentality“ zu erreichen. Wir brauchen diese harten und engen Spiele. Wir haben es teilweise gut gemacht, aber wir müssen noch unsere Form von vor Weihnachten wieder finden. Anfangs war Cassie Peoples schwer zu stoppen.“
Anna Meusel: „Wir haben Wasserburg als Tabellenletzten vielleicht doch unterschätzt und sind anfangs nicht in unsere Defense gekommen. Am Ende waren wir auch konditionell deutlich besser, schließlich machen wir ja auch viel Athletik. Ich fühle mich derzeit wohl auf dem Feld und habe Selbstvertrauen. Da denkt man dann auch beim Freiwurf nicht mehr so viel nach und fühlt sich sicherer.“
Michael Rappe
Anna Meusel war gegen Wasserburg II mit 15 Punkten Topscorerin. Foto: Tom Eisele