Die U15-Mädchen des USC Heidelberg haben die Qualifikation für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft am kommenden Wochenende in Recklinghausen geschafft. Bei den süddeutschen Titelkämpfen im heimischen Sportinstitut schlugen sie FV München im entscheidenden Spiel um Platz zwei mit 58:52. Das Turnier begann mit einem sehr klaren 84:29 gegen Chemnitz, bei dem sich die Schützlinge von Oliver Muth und Dennis Czygan nach ausgeglichenem Beginn in einen Rausch spielten. Im zweiten Spiel gab es einen dramatischen Kampf auf Augenhöhe, den Marburg mit 66:63 für sich entschied. Die Hessinnen gewannen alle drei Spiele. Im „Endspiel“ gegen München hatte der USC am Ende ein paar Körner mehr zuzusetzen als der Gegner.
Nach dem Sieg bei den baden-württembergischen und den südwestdeutschen Meisterschaften waren die Schützlinge von Oliver Muth, Dennis Czygan und Jürgen Fuchs Gastgeber der süddeutschen Titelkämpfe. Platz zwei war im heimischen Sportinstitut das Mindestziel, gleichbedeutend mit der Qualifikation für das Final Four beim Nordmeister Recklinghausen. Nach den bisherigen Erfolgen war es für die Trainer gar nicht so einfach, den jungen Talenten klar zu machen, dass es noch nicht vorbei und zu langes Feiern nicht angesagt war. Doch nach einer sehr intensiven und guten Trainingswoche waren die USC-Mädchen am Samstagnachmittag zum ersten Spiel gegen Chemnitz voll da. Nach nervöser Anfangsphase besannen sie sich auf ihre Stärken, nämlich über eine starke Verteidigung zu kommen und offensiv ruhig zu spielen. Das ist die – sehr erfolgreiche – Philosophie in allen Teams des USC, von der Jugend bis zu den Axse BasCats. Nach einem noch relativ knappen 25:14-Halbzeitstand wurde es am Ende richtig deutlich (84:29).
Am Sonntagmorgen ging es mit der Partie gegen Marburg weiter, und die sollte einen Dämpfer bringen. „Da sind wir unter unserer Leistungsfähigkeit geblieben“, gab Dennis Czygan nach der 63:66 (33:34)-Niederlage zu. Marburg war mit dem zweiten Sieg durch, und der USC musste in einem echten „Finale“ gegen den FV Jahn München gewinnen, um Zweiter zu werden. 300 Zuschauer im ISSW, darunter viele Spielerinnen der beiden USC-Damen-Teams und Nachwuchs-Bundestrainer Stefan Mienack, sorgten für eine tolle Stimmung. München spielte schnell und aggressiv, der USC konnte die körperliche Überlegenheit nicht ausnutzen wie gewünscht. Auch im Abschluss agierten die Gastgeberinnen nicht so abgezockt, so dass München immer wieder ins Spiel kam. „Wir wollten es offensiv zu schnell entscheiden, aber Erzwingen macht keinen Sinn“, monierte Dennis Czygan.
Nach einer 33:26-Halbzeitführung kamen die Münchnerinnen in einer unheimlich intensiven Partie noch einmal heran, sie konnten aber nie die Wende herbeiführen. In der Schlussphase war beiden Teams der Kräfteverschleiß im dritten Spiel in zwei Tagen anzumerken. Sie waren förmlich stehend k. o. Kapitänin Eleah Steins zählte neben Theresa Spatzier, Marie Klaehn und Alicia Zander zu den Spielerinnen, die das Team über alle drei Spiele hinweg trugen.
Am 10./11. Juni wird ein Großteil dieser Mannschaft in Stuttgart um die Rückkehr in die U17-Bundesliga (WNBL) kämpfen. Gegner werden Saarlouis Ulm, Stuttgart und Ludwigsburg sein. Für die stolzen Trainer gab es hernach gerahmte Teambilder, Oliver Muth als Headcoach bekam zudem ein Grillseminar geschenkt. Und weil Muttertag war, bekamen die Mütter Rosen von den Spielerinnen.
Ergebnisse Süddeutsche Meisterschaften: USC – ChemCats Chemnitz 84:29, BC Marburg – FV Jahn München 73:62, München – Chemnitz 60:56, USC – Marburg 63:66, Chemnitz – Marburg 56:60, USC – München 58:52.
Tabelle: 1. Marburg 6:0 Punkte, 2. Heidelberg 4:2, 3. München 2:4, 4. Chemnitz 0:6.
Das erfolgreiche Team des USC: Eleah Steins, Theresa Spatzier, Marie Klaehn, Alicia Zander, Mira Gieser, Tilly Bohneberg, Ulrike Tewes, Sara Ujszaszi, Marlene Werni, Jil Schaft.
Stimmen:
Trainer Dennis Czygan: „Wir haben vor der Saison beschlossen, zur DM zu fahren, das ist nun erreicht. Was die Mädels in diesen drei Spielen geleistet haben, verdient hohen Respekt. Es war Basketball vom Feinsten. Unter den vier besten Teams zu sein, ist ein toller Erfolg. In Recklinghausen werden vier Teams auf Augenhöhe sein, da werden Kleinigkeiten entscheiden.“
Marie Klaehn: „Wir wollten unbedingt die Endrunde erreichen, das war unser großes Ziel. Ein Traum ist wahr geworden. Unsere Mannschaft ist eine verschworene Einheit, nicht nur in der Halle. Fast noch wichtiger ist aber die Qualifikation für die WNBL.“
Kapitänin Eleah Steins: „Trotz der knappen Niederlage am Sonntagmorgen konnten wir unsere letzte Energie nochmal aus Spielfeld bringen und haben uns den Sieg erkämpft. Als der Schlusspfiff kam, habe ich nur Freude und Erleichterung gespürt! Ich bin sehr stolz auf uns!“
Theresa Spatzier: „Obwohl alle Mannschaften Topleistungen gezeigt haben, haben wir uns als Mannschaft bis zu den deutschen Meisterschaften hoch gekämpft. Auch die vollen Bänke auf der Tribüne haben uns motiviert, alles zu geben.“
Michael Rappe
Eleah Steins im Kampf unter dem Korb.
Theresa Spatzier.
Marie Klaehn beim Wurf.
Fotos (3): Gisbert Kühner