Kampfgeist, Energie, Aufholjagden – diese Attribute prägten die ersten fünf Spiele der AXSE BasCats in der 1. Bundesliga. Sieht man vom Auftaktspiel in Göttingen ab, waren alle Spiele hochdramatisch und wurden mit fünf oder weniger Punkten Differenz entschieden. Das Pokalspiel am Mittwoch in Freiburg war eine unrühmliche Ausnahme. Die Spielerinnen konnten gegen hoch motivierte Freiburgerinnen den Schalter einfach nicht umlegen. „So dürfen wir uns nicht noch einmal präsentieren“, stellte Trainer Dennis Czygan klar.
Am Samstag kommt mit dem BC pharmaserv Marburg nach Wasserburg und Nördlingen ein Bundesliga-Topteam ins ISSW (Spielbeginn 17.30 Uhr). Der Vorjahresdritte wird eine ganz große Herausforderung für die AXSE BasCats werden, die sie nur in Topform bestehen können. Marburg stellt ein sehr erfahrenes und ausgeglichenes Team, das ganz schwer auszurechnen ist. „Die spielen sehr schnell, bauen früh Druck auf und spielen häufig eine Ganzfeldverteidigung“, hat Dennis Czygan analysiert. „Wir müssen unsere Einstellung wiederfinden und viel wacher sein.“ Seit Jahren gehören die Hessinnen zu den Topteams der Bundesliga und sind in dieser Saison nach 14 Jahren Unterbrechung auch wieder international dabei. Im CEWL-Pokal, für den sich jedes europäische Team melden und dann qualifizieren kann – feierten sie am Mittwoch bei SBS Ostrava mit 71:67 ihren ersten internationalen Sieg seit 1993, damals noch als VfL Marburg.
Mit Svenja Greunke, Finja Schaake und Stephanie Wagner stehen drei aktuelle deutsche A-Nationalspielerinnen im Marburger Kader von Trainer Patrick Unger, der auch U20-Nationaltrainer ist. Hinzu kommen die bulgarische Internationale Diana Vojnova, ein 1,90 Meter großer Center, und die drei US-Amerikanerinnen Tonisha Baker, Katlyn Yohn und Paige Bradley. Sechs Spielerinnen haben bisher im Schnitt zweistellig oder knapp darunter gepunktet, dabei ragt Schaake mit durchschnittlich 15 Punkten heraus. Bei Yohn sind es elf Punkte, bei Greunke, Marie Berthold, Baker und Vojnova sind es jeweils neun.
Also ein höchst attraktiver Gegner, der eigentlich für eine entsprechend große Kulisse sorgen müsste. Schließlich haben auch die AXSE BasCats beim Sieg gegen Nördlingen im letzten Heimspiel begeistert und wollen erneut beweisen, dass sie in der 1. Bundesliga angekommen sind.
Marlene Angol, die am Mittwoch noch fehlte, könnte wieder fit werden. Bei Aufbauspielerin Ny Hammonds muss man noch abwarten, wie sie ihre Hüftprellung überwindet. Melina Karavassilis wird mit dem Regionalliga-Team nach Ulm fahren, bei Ann-Kathrin Schätzle ist noch offen, ob sie ihre Nackenprobleme bis Samstag auskuriert hat.
Fünf Teams weisen derzeit in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga zwei Punkte auf. Dass die AXSE BasCats als Letzter geführt werden, hat folgenden Grund: Bisher haben sie von den unteren Teams nur Göttingen als Gegner gehabt und dieses Spiel mit -14 verloren. Saarlouis hat mit 13 Punkten in Chemnitz verloren und weist daher -13 auf.
Michael Rappe
Wird Ny Hammonds bis Samstag wieder richtig fit?
Foto: Gisbert Kühner