Das war deutlich! Mit 59:88 kassierten die AXSE BasCats gegen den BC Marburg ihre bisher höchste Niederlage in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga. Die Gäste beeindruckten mit Hochgeschwindigkeits-Basketball, enormem Willen und guter Trefferquote. Das Mittwochspiel im CEWL-Pokal in Ostrava merkte m an den Gästen jedenfalls nicht an.
Die BasCats wollten den schwachen Pokalauftritt in Freiburg vergessen lassen und dementsprechend starteten sie auch. Tiffany Jones-Smith war zu Beginn sehr präsent und markierte vier Punkte, ebenso wie Vee Young. Ein Dreier von Rachel Arthur, zwei Punkte von Ny Hammonds und zwei von Anne Zipser ergaben eine 15:10-Führung nach gut sechs Minuten. Doch dann drehte Nationalspielerin Svenja Greunke bei Marburg auf. Im Alleingang drehte sie das Spiel binnen zwei Minuten und einem 7:0-Lauf. Anne Zipser gelang noch einmal der Ausgleich zum 17:17 – es sollte der letzte in diesem Spiel sein.
Viertelübergreifend gelang Marburg ein 12:0-Lauf, an dem vor allem die überragende Finja Schaake und Marie Berthold – mit 13 Punkten und elf Rebounds rechtfertigte sie ihre Nationalmannschaftsberufung eindrucksvoll – großen Anteil hatten. Nationalspielerin Schaake brachte enormes Tempo ins Spiel, war extrem durchsetzungsstark und eigentlich nie zu bremsen. 23 Punkte, drei Rebounds und drei Assists in gut 22 Minuten Spielzeit – eine tolle Leistung. Vier Punkte von Michala Palenickova und ein Dreier von Rachel Arthur brachte die AXSE BasCats noch zweimal auf sechs Punkte dran, aber sie blieben sich ihrer Linie treu. In den letzten Sekunden eines Viertels kassieren sie immer Punkte. Im ersten Viertel waren es zwei Freiwurftreffer von Berthold, mit der Schlusssirene zur Halbzeitpause ein Korberfolg von Paige Bradley. Zu diesem Zeitpunkt war Svenja Greunke nicht mehr im Spiel, sie musste mit einer Sprunggelenksverletzung nach gut 17 Minuten ausscheiden. Aber Marburg wurde dadurch keinen Deut schlechter.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Defensivarbeit der AXSE BasCats immer schlechter. Tiffany Jones-Smith fügten ihren elf Punkten in der ersten Halbzeit keinen einzigen mehr hinzu, durch vier Rebounds kam sie hier noch auf ein Double-Double. Nun hatten Katlyn Yonn und Diana Voynova eine starke Phase, und mit zehn weiteren Punkten von Schaake wuchs der Rückstand auf 22 Punkte an. Die Heidelbergerinnen konnten sich offensiv kaum noch durchsetzen, mit nur vier Punkten aus dem Feld und insgesamt lediglich acht Punkten ging das dritte Viertel mit 8:21 an Marburg.
Auch im letzten Spielabschnitt blieb die Verteidigung bei den AXSE BasCats schlecht. Weitere Distanztreffer von Wagner, Yonn und Schaake schraubten das Ergebnis immer weiter in die Höhe. Rachel Arthur und Tiffany Young sorgten noch für etwas Ergebniskosmetik.
Ein klar verdienter Sieg für Marburg, die AXSE BasCats bleiben Letzter und sollten nun nächsten Freitag in Chemnitz, das ebenfalls erst einen Sieg aufweist, möglichst punkten.
Stenogramm: 9:6 (5.), 15:10 (7.), 15:17 (8.), 17:21 (10.), 17:29 (13.), 29:35 (18.), 33:42 (Halbzeit), 37:55 (25.), 41:63 (30.), 51:72 (36.), 59:88 (Endstand).
BasCats: Arthur 15/2, Young 12, Jones-Smith 11, Zipser 5, Palenickova 4, Hammonds 4, Lummer 4, Angol 2, Kranzhöfer 2, Meusel, Chatzitheodorou.
Marburg: Schaake 23/2, Bertholdt 13, Yohn 12/1, Greunke 10, Baker 9, Bradley 8/1, Wagner 7/1, Voynova 6, Winterhoff.
Rebounds: 34:44 (BasCats/Marburg): Jones-Smith 10, Young 7, Team 6 – Bertholdt 11, Voynova 8, Team 8.
Wurfquote aus dem Feld: 40:58%
Dreierquote: 13:23%
Freiwurfquote: 75:81%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Marburg war sehr stark, unser stärkster Gegner bisher. Sie hatten auf alles eine Antwort. Finja Schaake war der Motor bei denen, sie war echt super. Marie Berthold hatten wir so nicht auf dem Zettel. Anfangs hatten wir eine tolle Intensität, haben bei der 15:10-Führung aber den Faden verloren. Als dann die Körbe nicht fielen, haben wir die defensive Zuordnung verloren und wurden im 1 gegen 1 ausgespielt.“
Helena Chatzitheodorou: „Die waren klar besser. Anfangs haben wir mitgehalten, aber dann nachgelassen. Immer wieder hat eine von uns gepennt, so dass sie viele einfache Layups hatten.“
Vee Young: „Es war wirklich ein sehr schnelles Spiel heute. Marburg hatte zu viele freie Schüsse. Es passiert, dass man so schlechte Spiele hat. Unsere Defense, der Rebound, freie Schüsse nehmen – das sind unsere Schwächen, an denen wir arbeiten müssen. Wiederholungen sind der Schlüssel.“
Michael Rappe
Anne Zipser setzt sich gegen Svenja Greunke durch und erzielt zwei ihrer fünf Punkte.
Foto: Tom Eisele
Michala Palenickova versucht Paige Bradley zu stoppen.
Foto: Gisbert Kühner