Es hat wieder nicht sein sollen. Im achten Auswärtsspiel dieser Bundesligasaison gab es für die AXSE BasCats USC Heidelberg mit 61:74 bei den TH Wohnbau Angels Nördlingen die achte Niederlage. Dabei war ein Sieg mehr als drin, doch in den entscheidenden Momenten konnten die Heidelbergerinnen die Wende nicht schaffen.
Der Start war nicht gut. Nach eineinhalb Minuten führte Nördlingen 9:0. Bei den AXSE BasCats fielen die Würfe nicht, vor allem von der Freiwurflinie klappte es zunächst nicht. Tiffany Jones-Smith, wie auch Vee Young gesundheitlich angeschlagen, markierte von der Freiwurflinie den ersten Heidelberg Punkt. Die Freiwurfschwäche blieb, dennoch verkürzten die Gäste zwischenzeitlich auf fünf Zähler, zur ersten Viertelpause waren es jedoch wieder neun.
Schon im zweiten Viertel kassierten Nördlingens Center Kimberley Pierre-Louis und Luisa Geiselsöder ihr drittes Foul. Da die „Angels“ ohnehin nur zu acht waren – Leistungsträgerin Jennifer Schlott fiel kurzfristig wegen Krankheit aus – witterten die BasCats ihre Chance. Doch das Reboundverhalten war zu schlecht. 11:21 lautete die Quote zur Halbzeit, am Ende waren es 25:45.
Mit 28:36 ging es in die zweite Halbzeit. Der Start war wiederum nicht gut. Zwar gelang Brooke Le Mar mit dem 30:38 der 1000. Punkt für die BasCats in dieser Saison, doch Luisa Geiselsöder, Alexandra Racic und Anni Mäkitalo erhöhten auf 44:30, die höchste Führung der Nördlingerinnen. Kurz hintereinander kassierten Luisa Geiselsöder und Pierre-Louis ihr viertes Foul und wurden von Trainer Patrick Bär erst einmal vom Feld geholt. Ein 8:0-Lauf durch Vee Young und Rachel Arthur, dann ein Dreier von Arthur, und beim 44:48 schienen die BasCats voll dabei. Leider folgte wieder ein 6:0-Lauf der Gastgeberinnen zum 54:44 nach 30 Minuten.
Nach zweieinhalb Minuten des Schlussviertel versenkte Helena Chatzitheodorou einen Distanzwurf zum 53:56, dem aber erneut unglückliche Aktionen wie Ballverluste und vergebene Würfe folgten. Trainer Dennis Czygan nahm beim 53:62 eine Auszeit. Vier Punkte von Brooke Le Mar und je zwei von Young und Zipser brachten die kämpferisch überzeugenden AXSE BasCats auf 61:64 heran und Nördlingens Trainer nahm 4:13 Minuten vor Spielende eine Auszeit. Niemand konnte ahnen, dass der Korberfolg von Le Mar der letzte Punkt Heidelbergs gewesen war.
Ärgerlich war, dass die Schiedsrichter ein Foul von Pierre-Louis übersahen, das hätte nämlich ihren Ausschluss bedeutet. So machte sie vier Punkte und entschied das Spiel. Bei den AXSE BasCats klappte offensiv nichts mehr. Nach den nicht erfolgreichen Dreipunktewürfen von Le Mar und Arthur konnten sie die Rebounds nicht pflücken, zudem produzierten Sara Kranzhöfer und Vee Young zwei „airballs“.
Die Aufholjagd der AXSE BasCats wurde nicht belohnt. Es fehlte an Energie beim Rebound und an ein bisschen Glück und Cleverness in den Situationen, wo die keineswegs übermächtigen Nördlingerinnen wankten. Es bleibt die Hoffnung auf die Heimstärke. Am kommenden Samstag kommt der TK Hannover ins Sportinstitut (Spielbeginn 17.30 Uhr).
Stenogramm: 9:0 (2.), 17:12 (9.), 21:12 (10.), 27:21 (13.), 36:28 (Halbzeit), 44:30 (22.), 48:44 (27.), 54:44 (30.), 56:53 (33.), 62:53 (34.), 64:61 (36.), 74:61 (Endstand).
Nördlingen: Pierre-Louis 20, Hill 19/2, Luisa Geiselsöder 14, Racic 12, Högg 3, Mäkitalo 2, Laura Geiselsöder 2, Obanor 2.
AXSE BasCats: Young 16/1, Arthur 12/2, Le Mar 10, Jones-Smith 9, Zipser 9, Chatzitheodorou 3/1, Kranzhöfer 2, Meusel, Angol.
Rebounds: 45:25 (Nördlingen/BasCats): Pierre-Louis 11, Racic 6, Hill 5, Mäkitalo 5 – Jones-Smith 6, Team 4, Zipser 3, Young 3, Chatzitheodorou 3.
Turnover: 13:10.
Wurfquote aus dem Feld: 46:38%
Dreierquote: 20:30%
Freiwurfquote: 85:66%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Das ist die schlimmste, selbst verschuldete Niederlage der Saison. Ich ärgere mich maßlos. Es war kein guter Energielevel, 25 Rebounds sind deutlich zu wenig. Vee Young hat anfangs zu wenige Würfe genommen. Wir haben denen wie geplant die Fouls gegeben, aber als Pierre-Louis draußen war, haben wir den Vorteil nicht ausreichend genutzt. Der Sieg war wirklich drin, und wir hätten uns absetzen können, weil die anderen Abstiegskandidaten verloren haben.“
Rachel Arthur: „Es war ein hartes Spiel für uns. Wir wollten wirklich unseren ersten Auswärtssieg holen, aber wir waren nicht beharrlich genug unter den Körben, um den Sieg letztlich zu schaffen. Wir hatten einen schläfrigen Start, hatten keine leichten Körbe, aber wir haben uns zurückgekämpft und sind im vierten Viertel im Spiel geblieben. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Wir haben nächste Woche ein weiteres schweres Spiel und schauen nun darauf.“
Michael Rappe
Rassiger Zweikampf von Rachel Arthur gegen Amenze Obanor.
Foto: Tom Eisele