Die BasCats USC Heidelberg sind in der 2. Bundesliga Süd weiterhin nicht zu stoppen. Mit 76:67 bei Vizemeister Jahn München bestanden sie auch die erste ganz große Bewährungsprobe dieser Saison und führen die Tabelle mit vier Siegen aus vier Spielen überlegen an. Eines ist spätestens jetzt klar: Der Weg zum Titel wird über die BasCats gehen. Sie scheinen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden.
Erwartungsgemäß war München der bisher stärkste Gegner. Erstmals in dieser Saison spielte Anne Delafosse (geb. Breitreiner), Magdalena von Geyr und die noch angeschlagene Nicole Schmidt waren noch nicht dabei. Die BasCats hatten den besseren Start, gingen gleich 6:0 in Führung. Nach Dreipunktetreffern von Olivia Nash und Helena Chatzitheodorou bauten sie die Führung auf 18:9 aus. Doch München gab nicht auf, verkürzte zwischenzeitlich durch Christina Schnorr und Anne Delafosse auf 17:20, aber die BasCats konterten durch Pele Gianottis Dreier und führten zur Viertelpause 25:18.
Im zweiten Viertel setzte sich die intensive Partie fort, ein Distanztreffer der starken Rachel Arthur brachte eine 41:32-Führung. Dann leistete sich die Heidelbergerinnen eine Schwächephase und ließen München ein bisschen zu viel Platz aus der Distanz. Die Folge war ein 11:0-Lauf für die Gastgeberinnen. Anna Heise und Verena Seligmann nutzten das zum Ausgleich, Delafosse besorgte eine Minute vor der Halbzeit sogar die erste Führung (43:41). Doch zwei Freiwürfe von Pele Gianotti und ein Korberfolg von Michala Palenickova brachten die 45:43-Halbzeitführung.
Im dritten Viertel lief Center Anne Zipser so richtig heiß. Ihre neun Punkte machte sie alle in diesem Spielabschnitt und holte noch einige Rebounds. Wie auch Olivia Nash arbeitete sie sehr gut unter dem Korb. Insgesamt fielen bei beiden Mannschaften deutlich weniger Punkte als in der ersten Halbzeit. Nash besorgte per Distanztreffer die höchste Führung zum 64:51, mit elf Punkten Vorsprung ging es ins vierte Viertel.
Auch in den letzten zehn Minuten dominierten mehr die Defensivreihen, nach fünfeinhalb Minuten stand es erst 5:4 für München. Christina Schnorr konnte noch einmal auf sieben Punkte verkürzen, doch Helena Chatzitheodorou und Olivia Nash konterten und mit zwei verwandelten Freiwürfen sorgte Britta Daub 23 Sekunden vor Schluss für die endgültige Entscheidung. Olivia Nash sorgte mit einem Korberfolg mit der Schlusssirene für den Endstand.
Eine tolle Leistung der BasCats, die am kommenden Samstag (17.30 Uhr) die Metropol Baskets Schwabach mit Brooke Le Mar empfangen.
Stenogramm: 18:25 (10.), 43:45 (Halbzeit), 53:64 (30.), 67:76 (Endstand).
(Anmerkung: das Scouting enthält einige Fehler. So tauchten Marlene Angol; Eleah Steins und Ann-Kathrin Schätzle auf, genauso hat z.B. Olivia Nash deutlich mehr als drei Rebounds und auch die Einsatzzeiten stimmen leider nicht)
Jahn München: Schnorr 15, Bessoir 13/1, Delafosse 12/1 Heise 11/1, Pfeifer 8/1, Seligmann 7/1, Bohn 1, Häckel, Molz.
BasCats: Nash 18/2, Gianotti 17/2, Arthur 11/1, Zipser 9, Daub 8, Chatzitheodorou 7/1, Meusel 2, Lummer 2, Palenickova 2, Karavassilis.
Rebounds: 21:29 (München/BasCats): Schnorr 7, Heise 4, Bessoir 3 – Gianotti 9, Zipser 5, Daub 5.
Wurfquote aus dem Feld: 56:51%
Dreierquote: 29:42% (5/17:6/14)
Freiwurfquote: 75:85%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Das war definitiv der stärkste Gegner bisher. Es war ein schönes, schnelles Spiel, physisch, aber nie unfair. Es hat Spaß gemacht. Wir haben nach der 18:9-Führung etwas abgebaut, aber gezeigt, dass wir nach Rückstand auch kontern können. Mir persönlich waren es zu viele Punkte in der ersten Halbzeit, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. München hat uns auch taktisch gefordert. Die junge Emily Bessoir ist schon eine tolle Spielerin. Bei uns hat Anne Zipser im dritten Viertel mächtig Gas gegeben, Pele Gianotti war wieder innen und außen sehr gut. Auch Olivia hat richtig gut gearbeitet, und Rachel Arthur hat das Team zwischendurch immer wieder wach gemacht. Nun haben wir in Bamberg und München gewonnen, da kann man nicht meckern.“
Anna Meusel: „Das Spiel war wie erwartet sehr intensiv. Über die meiste Zeit konnten wir gut dagegen halten und sind sehr happy, diesen wichtigen Sieg mitzunehmen. Ich persönlich fühle mich wohl, Kapitän dieser Mannschaft zu sein. Ich wachse an dieser Aufgabe von Spiel zu Spiel und kann auch auf dem Feld noch mehr Verantwortung übernehmen.“
Anne Zipser: „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns. Die Münchnerinnen haben uns einiges abverlangt, was wir letztendlich dann auch aufs Parkett gebracht haben. Es war gut zu sehen, dass wir uns auch nach schlechteren Phasen wieder fokussieren und zurückkämpfen können. Meine Mitspielerinnen haben mich besonders im dritten Viertel oft gefunden. Ich bin froh, dem Team mit einigen Punkten und Rebounds zum Sieg verholfen zu haben.“
Michael Rappe
Duell der Längsten: Anne Zipser überspringt hier die zwei Zentimeter größere Emily Bessoir.
Olivia Nash nimmt es hier gleich mit drei Münchnerinnen auf.
Fotos (2): Tom Eisele