Sechs Spieltage sind es noch in der Basketball-Bundesliga der Damen, der Abstiegskampf spitzt sich immer mehr zu. Vier Teams kämpfen um den Klassenerhalt, dazu gehören neben Marburg, Halle und Saarlouis auch die SNP BasCats USC Heidelberg, die am letzten Spieltag auf Platz elf zurückfielen. Grund war der 77:68-Erfolg der Gisa Lions Halle gegen Saarlouis. Am Sonntag um 15 Uhr müssen die SNP BasCats nach Saarlouis, für die Saarländerinnen mit erst zwei Siegen aus 16 Spielen ist es die allerletzte Chance auf den Klassenerhalt. Marburg hat am 14. Februar noch ein Nachholspiel daheim gegen Halle.
An das Hinspiel sollten die SNP BasCats wenig denken, denn der hohe 109:83-Erfolg kam gegen ein Saarlouiser Team zu Stande, das mit dem heutigen kaum noch etwas zu tun hat. Die Royals waren von Verletzungspech gebeutelt, seitdem hat es einige Neuverpflichtungen gegeben. So kam zuletzt die Schwedin Johanna Prytz aus Belgien und von Tabellenführer Keltern die Estin Merike Anderson. Auch Center Klara Brichacova aus Tschechien, mit 1,98 m die längste Spielerin der Liga, war im Hinspiel noch nicht dabei. „Die werden heiß sein“, ist Trainer Dennis Czygan überzeugt, beim hohen Heimsieg gegen Göttingen war die Halle dank einer Freikartenaktion voll.
Pele Gianotti (links) und Olivia Nash glänzten im Hinspiel mit 28 bzw. 27 Punkten. Foto: Tom Eisele
Gegen die BasCats spricht die Auswärtsbilanz, noch nie haben sie in fremder Halle gewonnen. Davon will Czygan jedoch nichts wissen. „Das Wort Auswärtsspiel ist verboten, wir haben am Sonntag ein Basketballspiel“, sagte er. Der harte Kampf gegen Herne hat Blessuren hinterlassen, Pele Gianotti beispielsweise hatte sich völlig verausgabt. Aber es wird außer Kapitänin Anna Meusel – die Lehrerin ist auf Klassenfahrt – am Sonntag niemand fehlen. „Wir müssen nur unsere Leistung abrufen“, sagt Czygan. Bei aller Enttäuschung über die knappen und bitteren Niederlagen gegen Keltern und Herne könne das Team stolz auf das Geleistete sein. Und bei einer Niederlage wäre der Abstieg ja noch nicht besiegelt.
„Sieben Siege werden wohl nötig sein, um drin zu bleiben“, sagte der BasCats-Trainer. Außer nach Saarlouis müssen die Heidelbergerinnen noch nach Wasserburg und Göttingen, daheim haben sie Hannover, Osnabrück und Halle als Gegner.
So lief das Hinspiel am 2. November 2019:
Stenogramm: 8:2 (3.), 13:4 (5.), 14:8 (6.), 14:14 (7.), 21:20 (10.), 32:24 (13.), 34:34 (15.), 43:44 (19.), 49:47 (Halbzeit), 56:52 (24.), 66:52 (27.), 75:62 (30.), 86:68 (33.), 96:74 (36.), 101:80 (37.), 109:83.
Punkte SNP BasCats: Gianotti 28/1, Nash 27, Arthur 10, Harris 10, Palenickova 7/2, van Veen 6/1, Daub 6, Meusel 5, Zipser 4, Chatzitheodorou 4, Karavassilis 2.
Punkte Saarlouis: Gorrell 28/3, Kovatch 23/3, Jenkins 15, Ilmberger 8, Pohlmann 3, Asuamah-Kofoh 2, Dobroniak 2, Andelova 1, Geniets 1, Nemcova.
Rebounds: 37:38 (SNP BasCats/Saarlouis).
Wurfquote aus dem Feld: 61:45%
Dreierquote: 33:44% (4/12:7/16)
Freiwurfquote: 70:67%
Ballverluste: 16:29
Michael Rappe
Beitragsbild: Können die SNP BasCats in Saarlouis jubeln?
Foto: Tom Eisele