Die Tabellensituation in der Damen-Basketball-Bundesliga lässt an sich keine andere Einschätzung zu: Beim Spiel des Tabellenzweiten TSV Wasserburg gegen die SNP BasCats USC Heidelberg geht der vielfache deutsche Meister und Pokalsieger als klarer Favorit ins Rennen. Doch was ist in dieser Saison schon normal? Auch Wasserburg hat, wie so viele Vereine, große Personalsorgen aufgrund von Verletzungen oder anderen Ausfällen. Zuletzt spielte der TSV gar zu siebt, zudem verlor er das gegen Keltern eigentlich gewonnene Spiel nachträglich am grünen Tisch, weil eine nicht spielberechtigte Akteurin zum Einsatz kam.
Das Hinspiel verloren die SNP BasCats in eigener Halle mit 75:90, mit Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich und Kelly Moten markierten gleich drei Spielerinnen 17 Punkte. Von ihnen ist aber nur noch Moten dabei. Brunckhorst konzentriert sich seit Rückrundenbeginn auf 3-3-Basketball, Fiebich ist wie auch Morgan Pullins verletzt. Maggy Mulligan, Helena Eckerle, die Hebecker-Schwestern und Ex-BasCats-Spielerin Anne Zipser stellen aber immer noch ein sehr starkes Team, das Platz zwei verteidigen möchte, um in den Playoffs eine gute Ausgangsposition zu haben. Alexandra Wittinger, die im Hinspiel zwei Punkte machte, spielt nun für die SNP BasCats.
Bei den SNP BasCats war die 73:80-Niederlage am Mittwochabend in Nördlingen war irgendwie ein Spiegelbild so vieler Spiele in dieser Bundesliga-Saison. Eine kämpferisch ganz starke Vorstellung, Lob vom Gegner, aber auch immer wieder kleine Fehler in entscheidenden Spielsituationen. Der letzte Tabellenplatz wird den Leistungen nicht gerecht, die BasCats sind keineswegs schlechter als Halle, Saarlouis, Hannover oder Nördlingen. Zum Glück bleibt der letzte Tabellenplatz ohne Folgen, weil der Abstieg wegen Corona ausgesetzt ist. Die Heidelbergerinnen haben nun noch die Spiele in Wasserburg am Sonntag und das Nachholspiel daheim gegen Herne am 24. März vor sich. Sie sind für die Tabelle ohne Bedeutung, aber zumindest die Partie in Wasserburg soll den Heidelbergerinnen ein positives Erlebnis geben und Mut machen für den dann folgenden Saisonhöhepunkt.
Am 20./21. März findet in Keltern das Top4 um den DBBL-Pokal statt, das die BasCats mit Siegen in München und Halle sowie daheim gegen Nördlingen überraschend erreicht haben. „Es ist das Highlight dieser sehr bescheidenen Saison und eine kleine Wiedergutmachung für alles, was uns widerfahren ist“, sagte Trainer Dennis Czygan. Auch für ihn ist es ein Höhepunkt zu seinem 20. Jubiläum in USC-Diensten. „Wir haben eine gute Pokalrunde gespielt und gezeigt, dass wir es können.“ Zwar ist seine Mannschaft der klare Außenseiter im Viererfeld mit Gastgeber und Topfavorit Rutronik Stars Keltern, dem TSV Wasserburg und den GiroLive Panthers Osnabrück, doch die Auslosung hat ergeben, dass Heidelberg im Halbfinale gegen Osnabrück (20. März, 15 Uhr) spielt. Das vermeintlich leichteste Los gibt den BasCats also sogar die Chance, das deutsche Pokalfinale zu erreichen. „Das wird für uns alle etwas ganz Besonderes und wir werden mit Sicherheit alles investieren, um das zu schaffen“, kündigte Czygan an. Für Wasserburg wünscht er sich, dass das Team sich Mut und ein positives Erlebnis holt.
So lief das Hinspiel am 13. Dezember 2020:
Stenogramm: 11:11 (5.), 20:23 (10.), 28:31 (15.), 39:47 (Halbzeit), 45:49 (23.), 45:57 (25.), 53:59 (26.), 57:68 (30.), 57:79 (36.), 66:88 (38.), 75:90 (Endstand).
Punkte SNP BasCats: Nelson 19/1, Worthmann 18/3, Moravcikova 14, Bagdanaviciene 11/3, Daub 7/1, Karavassilis 2, Butina 2, Palenickova 2, Kleinert.
Punkte Wasserburg: Brunckhorst 17/3, Fiebich 17/1, Moten 17/1, Mulligan 10, L. Hebecker 9, Perner 7/1, Eckerle 5/1, E. Hebecker 5/1, Wittinger 2, Zipser 1.
Rebounds: 37:40 (SNP BasCats/Wasserburg): Nelson 14, Daub 5, Team 5 – Mulligan 12, Fiebich 7, Team 6.
Wurfquote aus dem Feld: 39,5:53,5 %
Dreierquote: 26,5:50,0% (9/34:9/18)
Freiwurfquote: 94,7:81,0%
Ballverluste: 14:16
Foto (Andreas Gieser): Heißes Duell im Hinspiel: Melina Karavassilis, rechts Ex-Heidelbergerin Anne Zipser am Ball.