Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte

Die Bundesliga-Aufstiege 2017 und 2019 markieren zwei Höhepunkte in der jüngeren Vereinsgeschichte der SNP BasCats USC Heidelberg. Nun kommt ein weiterer hinzu. Erstmals stehen die SNP BasCats im Top4 um den DBBL-Pokal, also unter den besten vier deutschen Pokalmannschaften. Dieses Top4 wird am Wochenende in Keltern ausgetragen. Neben den Heidelbergerinnen sind Titelverteidiger und Gastgeber Rutronik Stars Keltern, der letztjährige Finalist TSV Wasserburg und die GiroLive Panthers dabei. Beim letztjährigen Top4-Turnier in Nördlingen, das wegen Corona in den Oktober verschoben war, hatte Keltern das Finale mit 76:68 gegen Wasserburg (mit der heutigen BasCats-Spielerin Alexandra Wittinger) gewonnen. Platz drei war an den TK Hannover (86:79 gegen Nördlingen) gegangen.

In der Bundesliga lief es mit Platz zwölf alles andere als nach Wunsch für die SNP BasCats, doch im DBBL-Pokal waren die Heidelbergerinnen stets voll da. Es begann mit einem 101:61 beim Zweitligisten Jahn München, gefolgt von dem Husarenstück bei den Lions Halle, wo die BasCats mit sieben Spielerinnen 73:62 gewannen und dann dem Viertelfinalsieg mit 93:65 gegen die Angels Nördlingen, mit dem sie den Einzug ins DBBL-Pokal Top4 schafften. Dieses findet am Samstag und Sonntag im Kelterner Ortsteil Dietlingen statt. „Der Pokalwettbewerb ist unser Highlight in dieser Saison“, sagte Britta Daub am Freitag im DBBL-Talk auf youtube. Die Kapitänin der BasCats sieht ihr Team als Außenseiter, aber, „wenn wir gut verteidigen, können wir auch Spiele gewinnen“, so die Aufbauspielerin.

Das Los meinte es gut mit den SNP BasCats, nicht Topfavorit, Titelverteidiger und Gastgeber Rutronik Stars Keltern, nicht der Bundesliga-Zweite TSV Wasserburg, sondern die GiroLive Panthers Osnabrück sind im Halbfinale der Gegner. Der Tabellensechste konnte im Bundesliga-Heimspiel mit 79:75 geschlagen werden, in Osnabrück gab es eine dreistellige Niederlage (79:104). „Wir müssen uns an das zweite Spiel erinnern“, meinte Trainer Dennis Czygan, der ein sehr physisches Spiel mit vielen Punkten erwartet. Bei den Niedersächsinnen war Aufbauspielerin Jenny Strozyk zuletzt verletzt, sie fehlt der Mannschaft sehr. Leistungsträgerinnen sind Samantha Fuehring (im Schnitt 17 Punkte, zehn Rebounds), Allazia Blockton, Kata Takacs, Emma Eichmeyer oder die genesene Milica Cuic, Ehefrau des Trainer Aleksandar Cuic.

Sollten die SNP BasCats gewinnen, stünden sie am Sonntagnachmittag im deutschen Pokalfinale, bei einer Niederlage ginge es gegen den Verlierer Keltern gegen Wasserburg um Platz drei. „Das Erreichen des Finales würde einiges wieder gut machen, bei dem, was uns alles widerfahren ist“, so Czygan. Die schweren Verletzungen aller drei US-Amerikanerinnen, Ausfälle von Ieva Bagdanaviciene und Inja Butina und vieles mehr. „Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir in die Playoffs kommen, und noch immer bin ich überzeugt, dass wir so eine gute Mannschaft in Heidelberg noch nicht hatten.“ Wenn aber erst Kyla Irwin, dann Madison Nelson ausfallen und sich die nachverpflichtete Olivia Nash auch einer Knie-Operation unterziehen muss, dann war das ursprüngliche Ziel nicht zu erreichen. Bestärkt wird er durch viele Äußerungen der Ligarivalen. „Wasserburgs Trainerin Sidney Parsons hat mir gesagt, es könne doch nicht sein, dass wir Letzter sind und Kelterns Manager Dirk Steidl meinte, beim Top4 könnten wir zeigen, dass wir es besser können.“

Im Übrigen stellt Czygan klar, dass die SNP BasCats im nächsten Jahr definitiv in der 1. Bundesliga spielen werden und dass er Kontinuität im Kader anstrebt. Einen erneuten großen Umbruch soll es möglichst nicht geben.

DBBL-Pokal Top4 in Keltern, Samstag, 15 Uhr: SNP BasCats – Panthers Osnabrück; 18 Uhr: Rutronik Stars Keltern – TSV Wasserburg; Sonntag, 13 Uhr: Spiel um Platz drei; 15 Uhr: Finale. (Alle Spiele im Livestream bei sporttotal.TV).

Weitere Infos:

So liefen die Ligaspiele gegen Osnabrück:

20. Dezember 2020: Panthers Osnabrück – SNP BasCats 104:79.

Stenogramm: 26:20 (10.), 61:47 (Halbzeit), 78:59 (30.), 104:79 (Endstand).

Punkte Panthers Osnabrück: Fuehring 24/2, Eichmeyer 15, Cuic 11/2, Bühner 11, Strozyk 10, Takacs 9/1, Blockton 9, Dölle 7, Knopp 5, Poros 3/1.

Punkte SNP BasCats: Nelson 18, Butina 14/3, Nash 14/2, Worthmann 9/2, Bagdanaviciene 7/1, Daub 7/1, Moravcikova 6, Palenickova 2, Kleinert 2, Karavassilis.

Rebounds: 43:32 (Osnabrück/SNP BasCats): Fuehring 12, Bühner 8, Cuic 5 – Nash 10, Moravcikova 6, Nelson 5.

Wurfquote aus dem Feld: 69,6:39,6 %

Dreierquote: 35,3:28,1% (6/17:9/32)

Freiwurfquote: 84,6:73,7%

Ballverluste: 19:15.

 

30. Januar 2021: SNP BasCats – Panthers Osnabrück 79:75.

Stenogramm: 8:2 (2.), 8:8 (4.), 19:14 (8.), 19:19 (10.), 27:19 (12.), 27:26 (13.), 35:31 (17.), 41:34 (Halbzeit), 41:39 (22.), 47:43 (26.), 50:49 (30.), 50:51 (31.), 57:53 (33.), 62:57 (35.), 68:57 (37.), 70:61 (38.), 72:68 (39.), 75:70 (0:17), 76:75 (0:09), 79:75 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Freije 17/1, Worthmann 13/3, Bagdanaviciene 12, Daub 11/1, Moravcikova 10, Palenickova 7, Wittinger 5/1, Butina 3/1, Karavassilis.

Punkte Panthers Osnabrück: Blockton 25, Fuehring 14, Takacs 12, Eichmeyer 11, Knopp 3/1, Strozyk 3/1, Poros 3/1, Dölle 2, Fikiel 2, Bühner.

Rebounds: 41:38 (BasCats/Osnabrück): Freije 9, Moravcikova 7, Wittinger 5, Palenickova 5, Bagdanaviciene 5 – Dölle 7, Team 7, Blockton 6.

Wurfquote aus dem Feld: 42,57%: 46,9%

Dreier: 26,9%: 18,8 (7:26/3:16)

Freiwürfe: 82,8:83,3%

Ballverluste: 19:21

Michael Rappe

Foto (Andreas Gieser): Im Vorjahr stand Alexandra Wittinger mit dem TSV Wasserburg im Finale. Schafft sie dies nun auch mit den SNP BasCats?