MLP Academics und SNP BasCats werden erstklassig
Zu Beginn der Saison 2012/2013 wurde das ProA-Team des USC Heidelberg in „MLP Academics Heidelberg“ umbenannt. Bereits Jahre zuvor war die 1. Herrenmannschaft des USC Heidelberg in eine GmbH ausgegliedert worden. Nun folgte vornehmlich aus Gründen des Marketings diese Umbenennung.
Vorangestellt ist in der neuen Bezeichnung der Name des Hauptsponsors, mittlerweile im Basketballsport und auch anderswo üblich. Der Namensteil „Academics“ bezieht sich einerseits auf das Hauptklientel des Sponsors, erinnert andererseits auch an die Herkunft des Teams aus einem Hochschulclub. Die anglo-amerikanische Färbung dieses Namensteils spielt auf das Mutterland des Basketballsports an und huldigt gleichzeitig dem Zeitgeist, der Botschaften gerne amerikanisch (bzw. englisch) verpackt sendet und empfängt, was sich in vergleichbaren Organisationen in Bezeichnungen wie etwa „Baskets“, „Tigers“ oder auch „NINERS“ ausdrückt.* Der dritte Namensteil „Heidelberg“ bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Weiterhin eng ist jedoch die Verzahnung zwischen den neuen Academics und dem USC. Auch bleiben im Verständnis beider Organisationen die MLP Academics die 1. Herren des USC, so dass die Regionalliga-Mannschaft des USC sich weiterhin „USC II“ nennt und als solche auch beim Verband gemeldet ist.
Der Zeitraum von 2012, als aus den Zweitliga-Herren des USC die „MLP Academics Heidelberg“ wurden, bis zum Aufstieg 2021 war zunehmend vom Warten auf die Großsporthalle geprägt. Denn diese neue Sporthalle, deren Bau nach längerem Vorlauf im Juni 2017 vom Gemeinderat der Stadt Heidelberg beschlossen wurde, sollte die Initialzündung dafür sein, dem Basketball-Sport in Heidelberg zu neuem Glanz zu verhelfen. Darauf wurden Team, Umfeld und Anhänger nun gezielt eingestimmt. Wenn dieser Weg auch keineswegs geradlinig verlief, so führte er endlich doch zum Ziel.
Sportlich war wohl die Verpflichtung des Erfolgstrainers Branislav Ignjatovic 2014 richtungsweisend. Mit ihm endete die Phase der kurzfristigen Experimente der Heidelberger mit verschiedenen Übungsleitern. „Frenki“ Ignjatovic sollte die lange vermisste Kontinuität am Spielfeldrand sicherstellen und schließlich eine Mannschaft formen, die mit dem Aufstieg in die BBL ihren sportlichen Beitrag zum Projekt Großsporthalle leistete. Mit dem amerikanischen Swingman Shyron Ely und dem deutschen Center Phillipp Heyden wurden schließlich gegen Ende dieser Epoche zwei hochkarätige Kräfte mit mehrjährigen Kontrakten nach Heidelberg zurückgeholt. Sie sollten für mehrere Jahre die Schlüsselspieler sein, um die herum ein Spitzenteam aufgebaut werden konnte. Damit waren die Weichen in Richtung Aufstieg gestellt, woran auch immer wieder auftretende Rückschläge nichts änderten.
Bei den USC-Damen trug nach wie vor Dennis Czygan die Hauptverantwortung als Trainer und als Manager. Er hatte den weiblichen Abschnitt der Basketball-Abteilung seit 2000 mit einer vorbildlichen Nachwuchsarbeit neu aufgestellt und die 1. Damen von einem durchschnittlichen Regionalliga-Team unaufhaltsam an die Spitze der 2. DBBL geführt. Nun gelang ihm mit den BasCats 2017 gar der Aufstieg in die Beletage des Basketballs. Die langjährige Leistungsträgerin der USC-Damen, Serena Benavente, beendete allerdings unmittelbar danach ihre aktive Basketballkarriere. Es gelang die Einbindung dieser verdienten Spielerin als Co-Trainerin des DBBL-Teams und als Fitnesstrainerin der MLP Academics.
Zwar stiegen die BasCats nach vor allem in der Schlussphase unglücklich verlaufener Saison nach nur kurzem Gastspiel in der 1. DBBL wieder ab, doch gelang 2019 der sofortige Wiederaufstieg.
Zu berichten ist auch über die Entwicklung des regionalen Damen-Basketballs. Mit den BasCats USC Heidelberg, der KuSG Leimen, der TG Sandhausen, den Towers Speyer/Schifferstadt und des TSV Amicitia Viernheim waren zu Beginn des Berichtszeitraums noch stolze fünf Vereine aus der Rhein-Neckar-Region in der 2. DBBL Süd vertreten. Bis zu dessen Ende blieben mit Heidelberg und Speyer/Schifferstadt (die 2023 absteigen und freiwillig in der Oberliga antreten sollten) lediglich noch zwei Clubs übrig.
* In einem Team des Stammvereins USC trieb dieses Phänomen Jahre später noch ganz andere Blüten. Dort existiert neben einem ansehnlichen Trainerstab und der medizinischen Abteilung neuerdings nicht nur der Posten eines „Head of Performance“, sondern auch der eines „Head of Nutrition“, möglicherweise des ersten und vielleicht bislang auch einzigen dieser Bezeichnung in der deutschen Basketball-Landschaft, – zweifellos Meilensteine auf dem Weg zur Professionalisierung des deutschen Basketballs! Diese wegweisenden Innovationen werden sicherlich im Expertenkreis diskutiert werden und wohl bald auch in Berlin, München, Bonn und anderswo, vielleicht auch Keltern, Einzug halten.
Angemerkt sei, dass sich in besagtem Team und dessen Umfeld zu diesem Zeitpunkt keine einzige Person mit englischer Muttersprache befand.