Die NBBL-Mannschaft des USC Heidelberg hat auch ihr viertes Spiel in Folge verloren und musste sich den Würzburg Baskets mit 91:101 (18:18, 44:47, 66:81) geschlagen geben. Damit weisen die Kurpfälzer eine Bilanz von zwei Siegen und drei Niederlagen auf. Platz drei ist bei sechs Punkten Rückstand und noch drei Vorrundenspielen nicht mehr erreichbar, den derzeitigen vierten Rang müssen die Heidelberger gegen Hanau und das Team Südhessen verteidigen.
Nach dem enttäuschenden Auftritt in Nürnberg war Wiedergutmachung angesagt. Doch die Heidelberger empfingen einen sehr starken Gegner um Nationalspieler Hannes Steinbach. Der USC konnte wieder aus dem Vollen schöpfen und mit zwölf Spielern antreten. Auch Headcoach Miguel Angel Diez Tellez war wieder mit von der Partie. Doch der Start verlief alles andere als nach Maß, und bereits nach eineinhalb Minuten musste der USC die erste Auszeit nehmen. Würzburg führte mit 7:0. Nach einem weiteren Treffer der Baskets war es Filip Nikolov, der mit einem Zweipunktewurf verkürzte. Nach und nach kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Jetzt waren es vor allem die Spieler von der Bank, die einige Akzente setzen konnten und nach dem ersten Viertel stand es 18:18.
Auch im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Filip Nikolov konnte sich der USC-Nachwuchs erstmals mit fünf Punkten absetzen. Dieser machte heute definitiv sein bestes Spiel im Heidelberger Trikot. Doch Würzburg war hellwach und ließ sich nicht abschütteln. Die Baskets drehten das Spiel wieder und gingen mit einer Drei-Punkte-Führung in die Halbzeitpause (44:47). Für die Zuschauer sicherlich ein schönes Spiel, doch mit 47 kassierten Punkten konnten die Heidelberger nicht zufrieden sein. Immer wieder waren es, wie schon im Hinspiel, Hannes Steinbach und David Engelhart, die unter den Körben zu einfachen Punkten kamen.
Auch in der zweiten Halbzeit wurden die Zuschauer nicht enttäuscht, denn es blieb ein offener Schlagabtausch. Als sich die Baskets etwas absetzen konnten, war es Colin Schuler, der mit zwei Dreiern in Folge die Heidelberger wieder auf einen Punkt heranbrachte. Die Führung wechselte mehrmals und der USC ließ nicht locker. Allerdings wurde in dieser Phase nicht konsequenter verteidigt und Würzburg kam immer wieder zu einfachen Abschlüssen. Das stärkte das Selbstvertrauen der Gäste enorm. Diese konnten in den letzten Minuten des dritten Viertels noch einmal das Tempo erhöhen und sich Punkt um Punkt absetzen. Heidelberg fand kaum noch Lösungen und kam nur noch durch Einzelaktionen zu Punkten. Ein starkes drittes Viertel der Würzburger brachte die Vorentscheidung. Ganze 34 Punkte konnten die Gäste erzielen. Spielstand nach 30 Minuten 66:81.
Nach diesem Schock versuchte der USC noch einmal zurückzukommen, doch Würzburg hatte das Spiel klar unter Kontrolle. Wieder war es das Duo Hannes Steinbach (24) und David Engelhart (27), das den Heidelbergern das Leben schwer machte. Auch wenn der eine oder andere gestoppt werden konnte, war es vor allem Steinbach, der seine Mitspieler gut in Szene zu setzen wusste. Alles in allem ein verdienter Sieg für die Würzburg Baskets und eine weitere Niederlage für den USC Heidelberg, der nun vor der Weihnachtspause unbedingt noch ein Erfolgserlebnis braucht.
USC: Hoffmann 15/1, Nikolov 15, Kreilein 15, Schuler 14/4, Vengert 13/1, Rietsch 8, Jones 4, Dick 4, Sigmund 3, Kolbe, Moritz.
Trainer Miguel Angel Diez Tellez: „Wir haben nicht gut angefangen, aber wir haben es geschafft, im Spiel zu bleiben, auch wenn wir Probleme hatten, mit unseren besten Offensivspielern zu punkten. Nach 20 Minuten waren wir nah dran, aber im dritten Viertel haben wir irgendwie den Faden verloren, und in dieser Liga können solche Momente ein Spiel kosten, und genau das ist passiert. Wir haben versucht, in den letzten zehn Minuten zurückzukommen, aber der Unterschied war zu groß gegen eine gute Mannschaft wie Würzburg. Wir sollten aus diesem Spiel lernen, konstanter in unserem Fokus und unserem defensiven Niveau zu sein und uns jetzt auf die TG Hanau, unseren nächsten Gegner, konzentrieren.“
Michael Rappe
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Beitragsbild: Filip Nikolov markierte gegen Würzburg 15 Punkte. Foto:Andreas Gieser