Der USC Heidelberg II ist neuer Tabellenführer der Regionalliga Baden-Württemberg. Mit 75:67 beim VfL Kirchheim/Teck gelang der fünfte Sieg in Folge, und da die BG Remseck überraschend gegen die Merlins Crailsheim II verloren, ist der USC durch den gewonnenen direkten Vergleich nun Erster.
Kirchheim/Teck – da werden bei vielen Heidelbergern Erinnerungen geweckt, lieferte man sich doch zu ProA-Zeiten die eine oder andere spannende Partie. Auch Heidelbergs Trainer Phillipp Heyden ist dort kein Unbekannter, er von 2008 bis 2010 das Trikot der Knights.
Bis auf die verletzten Konstantin Bopp und Noah Rosenbohm waren alle Spieler fit. Sicherlich keine leichte Aufgabe, vor allem unter den Körben, denn die Knights stellen mit Andreas Nicklaus den größten Spieler der Liga. Dieser eröffnete das Spiel mit einem erfolgreichen Korbleger. Luis Scheck konnte postwendend ausgleichen, es entwickelte sich ein spannendes Spiel unter den Brettern. Doch das sollte nicht lange so bleiben, denn Scheck musste nach knapp vier Minuten mit seinem zweiten Foul ausgewechselt werden. Für ihn kam der junge Theo Sigmund ins Spiel, der seine Sache wie immer mit viel Einsatz sehr gut machte. Ein ausgeglichenes erstes Viertel endete mit 18:19 für die Gäste.
Die Kirchheimer, die versuchten. den USC immer wieder von innen zu attackieren, waren vor allem von der Freiwurflinie erfolgreich. Immer wieder fanden sie eine Anspielstation unter den Körben. Heidelberg hatte große Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Vor allem der bisher so stark spielende Michael Schönit wurde sehr gut verteidigt und kam nicht zu seinen Distanzwürfen. Doch der USC wusste sich zu helfen und verlagerte sein Spiel mehr in die Nähe des Korbes. So konnte sich kein Team entscheidend absetzen, und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Halbzeitstand 37:37.
Im zweiten Spielabschnitt kamen die Knights etwas besser aus der Kabine. Doch Josh Kreilein konnte den kleinen Lauf der Hausherren mit fünf Punkten in Folge beenden. Allerdings kassierte er dabei sein viertes Foul und wurde daraufhin ausgewechselt. Die Heidelberger nahmen den Schwung mit und witterten ihre Chance auf einen kleinen Lauf, der aber prompt durch eine Kirchheimer Auszeit gestoppt wurde. Wieder konnte sich keine Mannschaft absetzen und das Spiel wogte hin und her. Beide Mannschaften agierten sowohl offensiv als auch defensiv gut und schenkten sich nichts. Schließlich konnten die Gäste das dritte Viertel mit einem kleinen Vorsprung beenden (51:54, es bahnte sich ein spannendes Schlussviertel an.
Viertel Nummer vier begann vielversprechend mit einem Zweier von Josh Kreilein, doch die Knights antworteten mit einem erfolgreichen Dreier. Im Gegenzug war es erneut Kreilein, der mit einem Dreier den Vorsprung weiter ausbaute. Beim Stand von 55:59 erkannte der USC seine Chance und kämpfte sich Punkt um Punkt heran. Mit einem 11:0-Lauf erspielten sich die Gäste eine wichtige und spielentscheidende 15-Punkte-Führung. Doch Kirchheim gab nicht auf und verkürzte den Rückstand wieder auf sieben Punkte. Auch wenn das Momentum zu kippen drohte, zeigten sich die Gäste gefestigt und ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Hätte der USC am Ende etwas sicherer von der Freiwurflinie getroffen, wäre der Sieg vielleicht noch höher ausgefallen. Endstand 75:67.
USC Heidelberg II: Rietsch 22/1, Scheck 17, Kreilein 16/2, Schönit 8/2, Chatzidamianidis 5, Sigmund 4, Friese 2, Nikolov 1, Dick, Schuler, Pflüger.
Trainer Phillipp Heyden: „Respekt an Kirchheim, das heute auf seinen Topscorer verzichten musste und trotzdem ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Sie haben es uns sehr schwer gemacht. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, das war eine reife Leistung. Wir sind das ganze Spiel über drangeblieben und haben am Ende einen wichtigen Lauf hingelegt. Ich wünsche mir aber noch mehr Konzentration von der Linie. Im letzten Heimspiel des Jahres wollen wir einen weiteren Schritt nach vorne machen und hoffen auf zahlreiche Unterstützung. Die Jungs haben es sich verdient!“
Michael Rappe
Beitragsbild: Filip Nikolov bei der Defense. Foto: USC