Der USC Heidelberg II ist zurück in der Erfolgsspur. Nach zwei Niederlagen in Folge gewannen die Heidelberger mit 87:70 (25:22, 44:38, 67:63) bei der SG EK Karlsruhe und hielt damit Anschluss an die Spitzengruppe.
Bereits unter der Woche hatte sich abgezeichnet, dass die Heidelberger ohne Samuel Schally und Evan Rietsch antreten müssen, die den Profikader auffüllen mussten. Als sich dann am Samstagmorgen auch noch Michael Schönit mit Fieber abmeldete, zeichneten sich einige Sorgenfalten auf dem Gesicht von Trainer Philipp Heyden ab. Dennoch konnte man mit zehn Spielern anreisen, um der besten Karlsruher Mannschaft Paroli zu bieten.
Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack des USC, denn er ging 9:0 in Führung und ließ fast vier Minuten keinen Korb zu. Doch die SG EK zeigte sich unbeeindruckt und konterte mit ihrem Scharfschützen Nicolas Ensch, der im Laufe des Spiels noch einige sehenswerte Treffer erzielen sollte. Beide Mannschaften fanden einen guten offensiven Rhythmus, das erste Viertel endete mit 25:22 für die Gäste.
Auch im zweiten Viertel zeichnete sich ein ähnlicher Spielverlauf ab. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen, weil beide Mannschaften immer eine Antwort parat hatten. Als die Karlsruher erstmals in Führung gingen, war das Momentum klar auf ihrer Seite. Doch der USC blieb cool, und Luis Scheck glich mit einem erfolgreichen Freiwurf zum 34:34 aus. Das Spiel war nun wieder in den Händen der Heidelberger, und Joshua Kreilein warf 25 Sekunden vor Schluss sogar einen Acht-Punkte-Vorsprung heraus. Doch leider kamen die Gastgeber noch einmal an die Freiwurflinie und verkürzten auf 38:44. Bei noch fünf Sekunden Spielzeit wollte Phillipp Heyden noch einmal eine Auszeit nehmen, doch diese wurde vom Schiedsrichtergespann schlichtweg überhört, da die Sirene des Kampfgerichts zu leise eingestellt war. Nicht die einzige kuriose Aktion in Karlsruhe, sehr zum Ärger des USC. Trotzdem konnte er mit der ersten Halbzeit zufrieden sein, und es ging mit 44:38 für Heidelberg in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit war es vor allem wichtig, den bereits erwähnten Nicolas Ensch nicht heiß laufen zu lassen. Den Rest der Karlsruher hatte man größtenteils im Griff, auch wenn immer wieder kleine Fehler zu einfachen Punkten der Gastgeber führten. Das Spiel blieb aber weiterhin offen, und man hatte defensiv immer noch keinen richtigen Zugriff. Es war ein ständiges Hin und Her. Die Karlsruher wollten das Spiel unbedingt an sich reißen, und beim erneuten Führungswechsel schien ihnen das auch zu gelingen. Doch Morris Hintz, der nach überstandener Kieferoperation wieder mit von der Partie war, hatte andere Pläne. Mit einem ganz wichtigen Dreier brachte er seine Heidelberger wieder in Führung. Die Karlsruher ließen sich jedoch nicht abschütteln, und mit einer Vierpunkte-Führung ging es in das dritte Viertel.
Der Start in den letzten Spielabschnitt verlief nach Maß, und der Coach der Gastgeber sah sich bereits nach 90 Sekunden gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Vor allem die jungen Spieler konnten in den Reihen des USC ihren Stempel aufdrücken und machten ihre Sache in dieser wichtigen Phase sehr gut. Theo Sigmund, der größtenteils auf der Position vier agierte, hatte großen Anteil an einem hervorragenden Viertel. Heidelberg konnte die Karlsruher bei mageren sieben Punkten halten und selbst 20 Punkte erzielen. Die Erleichterung über den Sieg war der Mannschaft anzumerken.
USC II: Scheck 18, Kreilein 18/3, Hintz 17/3, Pflüger 15/3, Sigmund 7, Chatzidamianidis 6, Dick 4, Bopp 2, Nikolov, Schuler.
Trainer Phillipp Heyden: „Ich freue mich sehr für die Mannschaft, die nach den letzten beiden Spielen etwas die Köpfe hängen gelassen hatte. Meine Vorgabe war, heute wieder als Team mit Spaß und Leidenschaft zu agieren. Das ist uns gelungen. Es war sicherlich kein leichtes Spiel gegen eine gute Karlsruher Mannschaft. Hervorheben möchte ich heute Lukas Pflüger, den ich ein bisschen ins kalte Wasser geworfen habe. Aber er hat das sehr gut gelöst und sich für seine tolle Einstellung belohnt. Einsatzbereitschaft und positive Energie sind der Wegweiser für die nächsten Spiele.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Lukas Pflüger (Nr. 4) erfüllte die Erwartungen von Trainer Phillipp Heyden. Foto: USC