Mit 59:54 haben die BasCats USC Heidelberg in der 2. DBBL Süd bei den Qool Sharks Würzburg auch ihr zwölftes Spiel in Serie gewonnen und ihre Tabellenführung dadurch sogar noch ausgebaut, da Wasserburg überraschend mit 84:89 in Mainz verlor. Sechs Spieltage vor Ende der Hauptrunde haben die BasCats damit auch rechnerisch die Playoff-Teilnahme bereits sicher. Der neuntplatzierte Eisvögel Freiburg II liegt zwölf Punkte zurück, und den direkten Vergleich haben die BasCats gewonnen.
Es war wieder eine knappe Kiste, was zuvor aber auch alle erwartet hatten, denn Würzburg ist viel besser als es der vorletzte Tabellenplatz aussagt. Ohne die beruflich verhinderte Kapitänin Helena Nägele zeigten die BasCats jedoch, dass auch andere Spielerinnen in die Bresche springen und bei einem knappen Spielstand den Sieg erzwingen können.
Würzburg trat erstmals mit der neu verpflichteten Kanadierin Michaela Allen-Gullion an. Die Aufbauspielerin zeigte, dass sie den „Sharks“ im Abstiegskampf weiterhelfen kann. Zu mehr wird es kaum noch reichen, denn der achte Platz – und damit der letzte Playoff-Rang – ist nun bereits acht Punkte entfernt. Die Gastgeberinnen hatten den besseren Start und trafen in den ersten sechs, sieben Minuten gefühlt jeden Wurf. Allen-Gullion versenkte zwei Distanzwürfe, auch Paula Wenemoser traf gut. Bei den BasCats waren es Sanata-Lea Ouedraogo (acht) und Carla Bieg Salazar (sieben), die ihr Team im Spiel hielten.
Im zweiten Viertel wurden die BasCats mit ihrer Zone immer überlegener. Würzburg traf kaum noch, nur sieben Punkte gelangen den Gastgeberinnen in diesem Viertel. Melina Karavassilis machte wichtige Punkte, aber auch die Heidelbergerinnen schafften lediglich elf Punkte.
Das dritte Viertel ging mit 18:12 deutlich an Würzburg. Nun drehte Johanna Michel mit neun Punkten (zwei Dreier) auf, Paula Wenemoser glich von der Freiwurflinie zum 44:44 aus. Doch die BasCats schlugen zurück. Ein Korb von Laurie Irthum und ein Dreier von Sanata-Lea Ouedraogo brachte nach gut zweieinhalb Minuten des Schlussviertels wieder eine Fünf-Punkte-Führung. Die BasCats zeigten nun „Killer-Qualitäten“, denn sie trafen im richtigen Moment. Eleah Steins per Dreier (48:52), Miriam Diala und Michala Palenickova von der Freiwurflinie – 19 Sekunden vor Schluss war der Sieg eingetütet, ein weiterer Krimi gewonnen.
„Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga verloren“, sagte Würzburgs Trainerin Janet Fowler-Michel. Dieses Lob der langjährigen Zweitliga-Trainerin mit ganz viel Basketball-Expertise darf die BasCats wahrlich freuen und stolz machen.
Durch die Länderspielpause ist das nächste Spiel der BasCats erst am 17. Februar daheim gegen Dillingen. Miriam Diala ist für die U20-Nationalmannschaft nominiert, ob Laurie Irthum erneut für Luxemburg auflaufen wird, steht noch nicht fest.
Statistik (Würzburg/BasCats)
Dreierquote: 24:31% (6/25:5/16)
Zweierquote: 42:32%
Freiwurfquote: 46:72%
Rebounds: 38:48 (Michel 9, Ndi 6, Fech 5 – Ouedraogo 11, Diala 9, Palenickova 6,)
Assists 16:11
Turnover 24:23
Stenogramm: 8:2 (3.), 8:7 (3.), 13:7 (5.), 16:9 (5.), 16:17 (7.), 19:17 (7.), 19:21 (10.), 21:28 (15.), 26:32 (Halbzeit), 28:36 (22.), 34:39 (24.), 40:44 (27.), 44:44 (30.), 44:49 (32.), 51:53 (35.), 54:59 (Endstand).
Qool Sharks Würzburg: Michel 16/3, Wenemoser 14/1, Ndi 13, Allen-Gullion 7/2, Fech 2, Timoschenko 2, Stein, Wiegand, Daub, Böhmke.
BasCats: Ouedraogo 12/3, Bieg Salazar 9/1, Karavassilis 8, Diala 8, Wroblewski 6, Irthum 5, Steins 3/1, Palenickova 3, Linder 3, Steins 3/1, Simon 2.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Helena Nägele hat schon gefehlt, aber es spricht für die Mannschaft, dass sie so einen Ausfall kompensieren kann. Zu Beginn hat Würzburg gefühlt jeden Wurf getroffen, ehe wir mehr Zugriff bekommen haben und auch im Rebound besser wurden. Mit unserer Zone hatten sie dann Probleme. Würzburg ist qualitativ sehr gut und deutlich stärker, als es der Tabellenplatz aussagt. Da Wasserburg verloren hat, haben wir es nun selbst in der Hand, Erster zu bleiben. Viel wichtiger ist aber, dass wir in den kommenden Wochen weiterhin die Details verbessern, um bestens vorbereitet in die Playoffs zu gehen. Ob dann als Erster oder Zweiter, das ist nicht so entscheidend.“
Michala Palenickova: „Würzburg hat uns zu Beginn an Schwierigkeiten gemacht. Doch wir haben in der zweiten Hälfte besser ins Spiel gefunden. Durch unsere aggressive Defense haben wir sie zu Ballverlusten und schlechten Abschlüssen gebracht. Ich bin sehr stolz auf mein Team, wie wir gekämpft und uns den nächsten Sieg geholt haben.“
Laurie Irthum: „Von Anfang an war uns klar, dass Würzburg nicht zu unterschätzen ist und seinem Tabellenplatz nicht unbedingt gerecht wird. Vor allem im Offensivrebound haben wir uns immer wieder zweite Chancen und gute Abschlüsse erarbeitet. In der Defense waren wir phasenweise unkonzentriert und haben Würzburg ermöglicht im Spiel zu bleiben, wodurch wir uns jedoch nicht verunsichern ließen und konzentriert bis zum Ende gespielt haben.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Eleah Steins (hier im Spiel gegen Bamberg) verwandelte in der Schlussphase einen ganz wichtigen Dreier. Foto: Andreas Gieser