Der USC Heidelberg II hat das Topspiel der Regionalliga Baden-Württemberg mit 73:83 (16:22, 32:40, 51:64) verloren und damit vermutlich seine Titelchancen eingebüßt. Die Heidelberger rutschten hinter der punktgleichen TSG Heilbronn auf den dritten Platz ab.
Hochmotiviert fuhr der USC zum Tabellenführer nach Möhringen. Die Ausgangsposition: Mit einem Sieg würde man die Stuttgarter von der Tabellenspitze verdrängen und hätte im Aufstiegsrennen alles in der eigenen Hand. Leider verlief der Start alles andere als vielversprechend. Die Gastgeber gingen schnell in Führung und beim Stand von 9:2 nahm der Heidelberger Coach Phillipp Heyden seine erste Auszeit. Diese zeigte jedoch wenig Wirkung und Möhringen legte direkt nach. So konnte sich der Tabellenführer weiter absetzen und lag bereits zwischenzeitlich mit zwölf Punkten in Führung. Der USC wirkte unsicher in seinen Aktionen und hatte große Probleme, Mittel und Wege zu finden, um die Möhringer ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So endete ein zerfahrenes erstes Viertel mit 22:16 für Möhringen.
In den zweiten zehn Minuten war auch keine Besserung in Sicht. Immer wieder waren es vermeidbare Ballverluste, die den Gastgebern in die Karten spielten. Sichtlich bemüht versuchte der USC den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Als dann Evan Rietsch mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den Rückstand auf vier Punkte verkürzte, war die Chance groß, das Spiel offen zu gestalten. Doch im Gegenzug baute der SV den Vorsprung wieder zweistellig aus. Um diesen nicht noch größer werden zu lassen, sah sich Phillipp Heyden erneut zu einer Auszeit gezwungen. Immerhin gelang es mit einem einstelligen Rückstand in die Pause zu gehen. Halbzeitstand 40:32 für Möhringen.
20 Minuten blieben den Heidelbergern noch, um das Spiel zu drehen. Wie schon häufiger in der Vergangenheit war es Morris Hintz, der dem USC Hoffnung gab und die zweite Halbzeit mit einem Dreier eröffnete. Doch diese verflog schnell, denn Möhringen konterte direkt mit zwei erfolgreichen Angriffen. Dieser erneute Rückschlag war dem USC anzumerken, denn der SV war nun drauf und dran, das Spiel für sich zu entscheiden. Kurz vor Ende des dritten Viertels führten die Gastgeber mit 15 Punkten und der USC fand kein Mittel. Ein enttäuschendes Viertel endete mit einem Stand von 64:51.
Nun hieß es noch einmal alles in die entscheidenden 10 Minuten zu werfen. Jetzt war wieder der Charakter der Heidelberger gefragt und den bewiesen sie erneut. Ganze fünf Minuten gelang es den Gästen, die Möhringer Offensive ohne Punkt zu halten. Theo Sigmund war es dann, der mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den Rückstand auf vier Punkte verkürzte. Doch zum Leidwesen der Heidelberger war dies die letzte Chance, das Spiel noch zu drehen. Man war einfach nicht in der Lage, das Spiel komplett zu drehen. Wieder waren es falsche Entscheidungen, die in einer wichtigen Phase des Spiels getroffen wurden. Am Ende versuchte der USC II noch einmal alles, aber der Vorsprung von Möhringen war dann doch zu groß. Sie spielten das Spiel souverän zu Ende und gewannen mit 83:73. Das ist ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Noch ist nichts entschieden, aber man hat es nicht mehr in der eigenen Hand und muss auf Niederlagen der Möhringer hoffen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist der direkte Vergleich, den der USC für sich entscheiden konnte.
USC II: Hintz 17/3, Rietsch 15, Scheck 14, Kreilein 11/2, Schally 6/1, Chatzidamianidis 4, Sigmund 4, Bopp 2, Pflüger, Dick, Friese, Nikolov.
Trainer Phillipp Heyden: „Herzlichen Glückwunsch an Möhringen, das heute verdient gewonnen hat! Wir haben es nicht geschafft, die nötige Energie und Bereitschaft zu zeigen, um ein Spitzenspiel zu gewinnen. Wir haben zu selten zu unserem Spiel gefunden. Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber solange wir noch eine Chance haben, werden wir nicht aufgeben. Jetzt müssen wir diese Niederlage schnell verarbeiten und uns bestmöglich auf Leimen vorbereiten. Trotz allem bin ich stolz auf diese junge Mannschaft, und mit jeder Niederlage lernen wir etwas dazu, was uns in Zukunft helfen wird.
Michael Rappe
Beitragsbild: Trainer Phillipp Heyden versuchte mit mehreren Auszeiten eine Wende herbeizuführen. Foto: USC