Folgt einer misslungenen Generalprobe eine rauschende Premiere? Dann können die BasCats USC Heidelberg optimistisch in die Bundesliga-Aufstiegsrunde gehen. Am Samstagabend verloren die BasCats mit 78:82 beim ASC Theresianum Mainz und blieben damit Zweiter. Auch ein Sieg hätte nichts geholfen, weil Spitzenreiter TSV Wasserburg 75:70 in Stuttgart gewann. So erwarten die BasCats am Ostersamstag nun die Talents BonnRhöndorf zum Playoff-Achtelfinale. BonnRhöndorf, das sich mit einem etwas überraschenden Sieg gegen Nord-Spitzenreiter Rotenburg den siebten Platz sicherte, ist seit dieser Saison der Klub von Ex-BasCats-Spielerin Marie Kleinert.
Die BasCats legten in Mainz ein schwaches erstes Viertel hin und waren vor allem im Rebound deutlich unterlegen. Michala Palenickova markierte nach einem 4:0-Start für Mainz die ersten fünf Punkte, dann zogen die Mainzerinnen aber zunehmend davon. Tatum Koenig hatte nach dem ersten Viertel bereits zehn, Erin Antosh neun Punkte erzielt.
Im zweiten Viertel lief es bei den BasCats deutlich besser, Laurie Irthum (sieben Punkte) hatte eine richtig starke Phase. Bei sieben Punkten Rückstand zur Halbzeit war noch nichts verloren.
In der zweiten Halbzeit drehten die Heidelbergerinnen dann die Partie, weil Miriam Diala stärker wurde und Mainz offensiv etwas nachließ. Das galt allerdings nicht für Verena Soltau, die 18 ihrer 24 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte. Trotzdem gingen die BasCats, kämpferisch gewohnt stark, zwischenzeitlich mit sechs Punkten in Führung, zur letzten Viertelpause war es aber nur noch einer. 26:18 ging das dritte Viertel an die Gäste.
Das vierte Viertel begann mit zwei Punkten von Eleah Steins noch gut, dann waren Verena Soltau und Hannah Krull kaum noch zu halten. Ein Mainzer 12:0-Lauf sorgte für die Vorentscheidung, beim 78:67 zwei Minuten vor Ende schien die Partie endgültig gelaufen. Doch die BasCats kämpften wieder einmal, und Michala Palenickova brachte ihr Team 27 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie auf 77:78 heran. 19 Sekunden vor Schluss verwandelte Erin Antosh ihrerseits zwei Freiwürfe zum 80:77. Miriam Diala konnte dann nur einen von zwei Freiwürfen verwandeln, Carla Bieg Salazar musste drei Sekunden vor Ende foulen und Alina Kraus traf beide Freiwürfe zum 82:78-Endstand.
Michael Rappe
Die Spiele der 1. Playoff-Runde zum Aufstieg in die 1. Bundesliga:
BG 89 Avides Hurricanes – München Basket
BBC Osnabrück – Eisvögel Freiburg II
VfL Astro Ladies Bochum – DJK Bamberg
Metropol Ladies Herne/Recklinghausen – Rhein-Main Baskets
TSV Wasserburg – TSVE Bielefeld
BasCats USC Heidelberg – Talents BonnRhöndorf (Samstag, 30.03.24, 16 Uhr)
Falcons Bad Homburg – ChemCats Chemnitz
ASC Theresianum Mainz – TG Neuss Tigers
Modus: Hin- und Rückspiel, es zählt die Korbdifferenz beider Spiele. Bei einem Unentschieden im ersten Spiel gibt es keine Verlängerung. In der zweiten Playoff-Runde (Viertelfinale) ginge es für die BasCats gegen den Sieger Bochum/Bamberg, dann zuerst auswärts.
Statistik (Mainz/BasCats)
Dreierquote: 32:26% (7/22:5/19)
Zweierquote: 59:49%
Freiwurfquote: 32:26%
Rebounds: 46:29 (Soltau 10, Antosh 8, Krull 7 – Ouedraogo 6, Diala 5, Bieg Salazar 4)
Assists 18:13 (Koenig 8 – Steins 4)
Turnover 26:16
Stenogramm: 4:5 (2.), 11:5 (3.), 11:8 (3.), 22:8 (6.), 29:13 (10.), 34:22 (15.), 43:36 (Halbzeit), 49:51 (25.), 56:62 (28.), 61:62 (30.), 61:64 (31.), 73:64 (36.), 78:67 (38.), 78:77 (39.), 82:78 (Endstand).
Mainz: V. Soltau 24/2, Antosh 18, Koenig 18/1, Krull 11/3, Kraus 9/1, Dötsch 2, Caglar, Kriebel.
BasCats: Diala 13/1, Wroblewski 13, Ouedraogo 12/2, Palenickova 9/1, Linder 8, Irthum 7/1, Bieg Salazar 7, Steins 6, Simon 3.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Mainz wollte den Sieg unbedingt, denn sie hätten noch auf Platz fünf zurückfallen können. Im Rebound waren wir zu nachlässig, und Mainz hatte offensiv im ersten Viertel auch einen Sahnetag. Ich will diese Niederlage nicht überbewerten, aber im Rebound müssen wir in den Playoffs zulegen. Nun geht es also gegen BonnRhöndorf mit Marie Kleinert.“
Laurie Irthum: „In der Defense waren wir nicht konsequent genug und haben Mainz immer wieder einfache Abschlüsse und zweite Chancen ermöglicht. Es ist schwer, ein Spiel zu gewinnen, wenn man 82 Punkte kassiert. Trotzdem haben wir bis zum Ende gekämpft, auch wenn es dieses Mal leider nicht gereicht hat. Jetzt heißt es, das Spiel abzuhaken, und vollen Fokus auf den Start der Playoffs nächste Woche zu legen.“
Julia Wroblewski: „Dass es ein schweres Spiel werden wird, wussten wir. Aber wir hatten noch eine Rechnung vom Hinspiel offen. Im ersten Viertel haben wir nicht ins Spiel gefunden. Mainz hatte einen sehr guten Start, sie waren sehr treffsicher und konnten sich direkt absetzen. Ab dem zweiten Viertel haben wir es immer öfter geschafft, offensiv gute Aktionen herauszuarbeiten. Durch unsere aggressive Defense konnten wir Mainz immer wieder aus ihrem Spiel bringen, allerdings hat uns am Ende die letzte Energie gefehlt, um das Spiel für uns zu entscheiden. Jetzt heißt es nächste Woche fokussiert und intensiv zu trainieren, um am Samstag im ersten Playoff-Spiel den Sieg zu holen.“
Michael Rappe
Ergebnisse letzter Hauptrundenspieltag
Beitragsbild: Mainz war im Rebound deutlich überlegen. Foto: Andreas Gieser