Das war ein ganz starker Auftakt der BasCats USC Heidelberg in die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga. Der Tabellenzweite der 2. Liga Süd schlug den Tabellensiebten aus dem Norden, die Talents BonnRhöndorf, mit 63:43 (21:13, 30:24, 49:32) und stieß das Tor zum Playoff-Viertelfinale weit auf. Das Rückspiel findet am kommenden Samstag in Bonn statt.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse von rund 300 Zuschauern legten beide Teams von Beginn an ein hohes Tempo vor. Die Treffsicherheit fehlte zunächst etwas, Miriam Diala machte die ersten drei Punkte von der Freiwurflinie. Nachdem die starke Lara mit dem Korb zum 3:4 die einzige Führung der Gäste in diesem Spiel erzielte, kamen die BasCats ins Rollen. Per Dreier erzielte Sanata-Lea Ouedraogo den ersten Feldkorb. Nur noch einmal kam BonnRhöndorf zum Ausgleich durch Brinkmann zum 13:13. Dann hatte Laurie Irthum eine sehr gute Phase mit sechs Punkten in kurzer Zeit, Eleah Steins stellte 21:13-Viertelstand her.
Auch das zweite Viertel begann mit drei Punkten von Miriam Diala, die unter dem Korb einen großartigen Job machte. Mit ihrer Physis und Energie bot sie den großen Spielerinnen von BonnRhöndorf Paroli und hatte bereits Mitte des zweiten Viertels neun Rebounds in der Statistik. Neben ihr war es Michala Palenickova, die ihr Team mitriss. Unglaublich zweikampfstark, machte sie den Gästen das Leben schwer und traf auch gut. Trotzdem lief das zweite Viertel offensiv nicht gut für die BasCats. Durch zwei Körbe der sehr guten Olivia Okpara kurz vor der Halbzeit verloren die Heidelbergerinnen das zweite Viertel 9:11.
Michala Palenickova war kaum zu bremsen und riss mit ihrer Energie alle mit. Foto: Andreas Gieser
Doch die BasCats kamen gestärkt aus der Halbzeit, und die Zuschauer gingen begeistert mit. Ein Schock war das vierte Foul von Michala Palenickova, die dann erst einmal auf der Bank blieb. Die Bank, ja das ist das große Plus des Aufstiegsaspiranten. Egal, wer aufs Spielfeld kommt, es ist keine Schwächung zu erkennen, im Gegenteil, alle bringen Impulse mit. Laurie Irthum verwandelte einen Distanzwurf und ließ nach einem klasse Zuspiel von Eleah Steins das 44:28 folgen. Durch einen Dreier von Ouedraogo und einen Korb von Lotta Simon führten die BasCats vor dem Schlussviertel 49:32.
Zu Beginn des letzten Viertels sorgte ein Dreier von Steins für die erste 20-Punkte-Führung (52:32). Mitte des Viertels war es Palenickova, die mit dem 57:34 für die höchste Führung des Spiels sorgte. BonnRhöndorf zeigte sein Potenzial, aber es fehlte an einer treffsicheren Werferin. Die Ex-Heidelbergerin Marie Kleinert konnte diesmal keine Akzente setzen. Ganz anders Sanata-Lea Ouedraogo auf Seiten der BasCats, die die Partie mit zwei Distanztreffern beendete und gemeinsam mit Michala Palenickova beste Werferin des Nachmittags wurde.
Die BasCats können optimistisch zum Rückspiel nach Bonn fahren, denn 20 Punkte sind ein sehr gutes Polster. Ein Ruhekissen sind sie aber nicht.
Michael Rappe
Modus: Hin- und Rückspiel, es zählt die Korbdifferenz beider Spiele. Bei einem Unentschieden im ersten Spiel gibt es keine Verlängerung. In der zweiten Playoff-Runde (Viertelfinale) ginge es gegen den Sieger Bochum/Bamberg, da dann zuerst auswärts. Bochum gewann das erste Spiel gegen Bamberg 77:73.
Statistik (BasCats/BonnRhöndorf)
Dreierquote: 42:18% (8/19:4/22)
Zweierquote: 36:36%
Freiwurfquote: 50:50%
Rebounds: 46:33 (Diala 20, Steins 6, Bieg Salazar 5, Palenickova 5 – Okpara 9, Brinkmann 9, Koopmann 4)
Assists 13:8 (Diala 4)
Turnover 18:20
Stenogramm: 3:0 (3.), 3:4 (4.), 8:4 (5.), 13:13 (7.), 21:13 (10.), 24:13 (12.), 30:20 (9.), 30:24 (Halbzeit), 32:27 (22.), 39:27 (25.), 49:32 (30.), 57:34 (35.), 60:43 (38.), 63:43 (Endstand).
BasCats: Ouedraogo 14/4, Palenickova 14/2, Irthum 11/1, Diala 9, Steins 6, Wroblewski 5, Simon 2, Linder 2.
BonnRhöndorf: Brinkmann 10/1, Okpara 10, Kröger 9/2, Gomann 4/1, Arz 4, Perlick 4, Kerluku 2, Flottmann, Koopmann, Kleinert.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Das war ein Sieg der Defense. Es war besonders wichtig, dass wir das Rebound-Duell gewonnen haben. Miri hat wieder 20 Rebounds geholt. Bonn ist eine talentierte, junge und physische Mannschaft. Im zweiten Viertel waren wir offensiv schwach, da haben nicht so die freien Würfe gefunden. Und die Freiwurfquote muss besser werden.
Carla Bieg Salazar: „Die Playoffs sind die beste Zeit des Jahres, ich liebe es. 20 Punkte sind ein sehr guter Vorsprung. Wie wir mag Bonn das schnelle Spiel, aber wir sind fit, wenn andere Teams müde werden. Wir haben einfach eine tiefe Bank. Ich würde gerne 1. Bundesliga spielen, aber das ist noch ein langer Weg.“
Helena Linder: „Es war ein sehr intensives Spiel. Wir haben super verteidigt, sie musste schwierige Würfe nehmen. Trotzdem wird das Rückspiel noch hart, sie haben wohl nur ein Heimspiel verloren. Natürlich fehlen uns Chatzi und Mini sehr auf dem Spielfeld, aber sie sind auch auf der Bank voll da und unterstützen uns ganz toll.“
Michael Rappe
Ergebnisse Playoff-Achtelfinale (Hinspiele)
Beitragsbild: Miriam Diala glänzte gegen BonnRhöndorf mit 20 Rebounds. Foto: Andreas Gieser