Es herrschte das große Aufatmen. Die Niederlage in Wasserburg hatte bei den USC BasCats Spuren hinterlassen, was die ganze Woche im Training zu spüren war und auch im Spiel gegen den TSV München-Ost. Letztlich gab es einen ungefährdeten und verdienten 83:61-Erfolg, doch rundum zu überzeugen wussten die BasCats wiederum nicht. Da Wasserburg überraschend in Freiburg verlor, sind die Heidelbergerinnen punktgleich mit Würzburg Zweiter, vier Zähler hinter den Falcons Bad Homburg.
Vor dem Sprungball gab es eine Schweigeminute für den am 7. Dezember verstorbenen Nachwuchstrainer Matthias Stein. Es war mucksmäuschenstill, als Hallensprecher Gerald Hanbuch zur Schweigeminute aufrief. Der völlig unerwartete Tod von Stein hatte in Basketballkreisen in der ganzen Region für große Bestürzung gesorgt.
Bei den BasCats fiel im letzten Heimspiel des Jahres Eleah Steins wie auch Elizabeth Iseyemi wegen Krankheit aus, außerdem fehlten Greta Metz, Carla Bieg Salazar und Melina Karavassilis. Die Partie begann mit zwei schnellen Körben von Anne Zipser, dann gingen jedoch die Münchnerinnen – nur zu acht angetreten – dreimal kurzzeitig in Führung. Helena Linder und Hannah Cooper sorgten für die Wende. Zur Viertelpause stand es 22:14.
München, das bis dahin noch kein Spiel gewonnen hatte, hielt erstaunlich gut mit und hielt das zweite Viertel mit 18:18 ausgeglichen. Isabella Klose hielt ihr Team mit acht Punkten bis zur Halbzeit im Spiel.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste mit zwei Körben von Anne Zipser, die von München unterm Korb nicht zu kontrollieren war. Und dann entdeckte Julia Wroblewski, in der ersten Halbzeit ohne jeden Punkt, ihre Treffsicherheit wieder, versenkte zwei Distanztreffer und verwandelte einen tollen Pass von Laurie Irthum. Mit 21:14 ging das dritte Viertel an die BasCats, beim 61:46 war mindestens eine Vorentscheidung gefallen.
Die Heidelbergerinnen ließen nichts mehr anbrennen, Hannah Cooper und Anne Zipser punkteten weiterhin sehr gut, die jungen Spielerinnen konnten fleißig Einsatzzeiten sammeln.
Am Samstag, 21. Dezember, beginnt mit dem Auswärtsspiel beim MTV Stuttgart (16.30 Uhr) die Rückrunde. Nach der Weihnachtspause kommt der TSV Wasserburg am Sonntag, 12. Januar, zu ungewohnter Stunde um 17 Uhr ins Sportinstitut. Da werden die BasCats auf Revanche sinnen.
Michael Rappe
Statistik (BasCats/München)
Dreierquote: 27:36% (4/15:5/14)
Zweierquote: 54:44%
Freiwurfquote: 73:63%
Rebounds: 39:43 (Cooper 7, Zipser 6, Emanga 6 – Tollens 8, Klose 7, Schauff 5)
Assists 16:10 (Cooper 6 – Walz 3)
Turnover 18:27
Stenogramm: 4:0 (1.), 8:9 (3.), 16:9 (7.), 22:14 (10.), 30:19 (13.), 37:25 (18:9, 40:32 (Halbzeit), 50:36 (24.), 61:46 (30.), 69:48 (33.), 77:55 (37.), 83:61 (Endstand).
USC BasCats: Cooper 19, Zipser 18, Linder 14, Wroblewski 8/2, Emanga 6/1, Irthum 5, Simon 4, Stamenkovic 4, Koch 3/1, Schüle 2, Hess.
München-Ost: Stechl 16/1, Klose 14/1, Walz 8/1, Tollens 7, Muz 5/1, Schauff 5/1, Körber 4, Curbigsteltig 2.
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Der Sieg war wichtig, weil wir nach Wasserburg mental angeschlagen waren. Das hat man die ganze Woche gemerkt. Der Schlag saß viel tiefer als nach Bad Homburg. Es gab überragende Phasen, dann aber auch wieder welche, die mich wahnsinnig machen. Wir spielen oft zu unruhig, wollen zu viel und sind ungenau in der Ausführung. Zur Hinrundenbilanz: Ich bin nicht zufrieden, wo wir sind. Wir sollten schon auf einem höheren Niveau spielen. Das größte Problem war und ist die Fitness und Gesundheit. Die Ausfälle ziehen sich durch die ganze Saison, dadurch haben wir keine Konstanz, keinen Rhythmus.“
Co-Trainerin Helena Eckerle: „René und ich ergänzen uns sehr gut, ich kenne ihn ja auch schon, seit ich 12 oder 13 war. Ich bremse ihn in seiner Impulsivität nicht, das gehört zu einem Headcoach dazu. Ich erkläre es in Ruhe. Wir sind in einem Prozess, man kann nicht alles ändern. München hat mehr Punkte gemacht als gedacht, in der zweiten Halbzeit haben wir besser verteidigt. Das müssen wir über 40 Minuten hinkriegen.“
Carla Koch: „München hatte einen guten Start in das Spiel, sodass wir uns bis zur Halbzeit noch nicht so deutlich absetzen konnten. Nach der Ansprache unserer Coaches in der Halbzeit konnten wir deren Anweisungen gut umsetzten und schafften es so in der zweiten Halbzeit dominanter aufzutreten. Auch ich war mit meiner Leistung in diesem Spiel zufrieden.“
Lotta Simon: „München hat sich im Laufe der Saison verbessert und wir haben in der ersten Halbzeit zu viele einfache Körbe zugelassen und nicht hart genug verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir es größtenteils geschafft, die Anweisungen umzusetzen und eine bessere Defense gespielt.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Center Anne Zipser, hier gegen Münchens Patricia Walz, war unter den Körben nicht zu halten. Foto: Andreas Gieser