USC BasCats: Das Kreuz mit den Ballverlusten

Auf zum Jahresabschluss! Noch vor der Weihnachtspause trägt die 2. DBBL Süd ihren ersten Rückrundenspieltag aus. Da die Partien der Vorrunde nicht in gleicher Reihenfolge ausgetragen werden, spielen die USC BasCats am Samstag um 16.30 Uhr beim MTV Stuttgart.

Das Hinspiel war das sogenannte „Pink Game“ zugunsten der Brustkrebsforschung. Die BasCats gewannen die Partie 73:62 und hätten viel höher gewonnen, wenn sie im letzten Viertel nicht so viele Ballverluste gehabt hätte. Ballverluste – das ist das große Thema bei den BasCats, das unkontrollierte Wegwerfen von Bällen lässt Cheftrainer René Spandauw verzweifeln.

Der Niederländer ist mit dem Leistungsstand der BasCats nach wie vor nicht zufrieden. Vor allem die vielen nicht erzwungenen Ballverluste bringen ihn zur Weißglut. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es bei mehr als 20 Ballverlusten in Stuttgart schwer wird“, so Spandauw. „Ich war böse, ich war lieb, witzig, sarkastisch – ich habe wirklich alles probiert. Und doch gibt es auch im Training immer wieder völlig unerklärliche Ballverluste. Mehr Konzentration auf die Grundlagen, mehr Fokus und mehr Ruhe im Spiel wünscht er sich. „Macht es doch so einfach wie möglich“, hat er dem Team eingebläut. Und in seiner unnachahmlichen Art ergänzt: „Wenn wir in weißen Trikots spielen, sollte man den Ball zu einer Spielerin im weißen Trikot werfen. Das ist dann eine Mitspielerin…“

Stuttgart hat sich seit dem Hinspiel verstärkt. Die US-amerikanische Centerin Jada Powell gibt dem Team unter dem Korb „Größe“ und schließt damit eine Lücke im Kader. Sie macht 15 Punkten und elf Rebounds pro Spiel. „Ich wundere mich, dass sie erst fünf Spiele gewonnen haben“, meinte BasCats-Chefcoach René Spandauw über den Tabellensiebten, „die Sechserrotation ist wirklich gut.“ Überraschend war vor allem die Niederlage der Stuttgarterinnen am letzten Wochenende in Dillingen. „Ich erwarte ein enges Spiel“, so Spandauw.

Spandauw konnte sich beim Mittwochstraining über zwölf gesunde Spielerinnen freuen, das gab es schon lange nicht mehr. Nur Carla Bieg Salazar, Greta Metz und Melina Karavassilis fallen weiter aus. Elizabeth Iseyemi und Eleah Steins sind einsatzfähig, aber gerade die Kanadierin konnte wegen eines grippalen Infektes jetzt drei Wochen kaum trainieren. Insofern wird Hannah Cooper noch mehr Führung übernehmen müssen, das verlangt Spandauw auch von ihr.

Michael Rappe

So lief das Vorrundenspiel am 26. Oktober 2024:

Statistik (BasCats/MTV)

Dreierquote: 26:25 Prozent (6/23:4/16)

Zweierquote: 50:48 Prozent

Freiwurfquote: 50:50 Prozent

Rebounds: 54:28 (Iseyemi 9, Zipser 9, Emanga Noupoué 7 – Scheu 5, Williams 5)

Turnover: 29:24

Stenogramm: 10:5 (5.), 21:18 (1. Viertel), 23:22 (12.), 40:22 (18.), 42:27 (Halbzeit), 52:35 (25.), 62:39 (3. Viertel), 69:42 (33.), 71:60 (39.), 73:62 (Endstand).

USC BasCats Heidelberg: Iseyemi 20 (1 Dreier), Steins 15 (3), Zipser 12, Wroblewski 7 (2), Linder 7, Emanga Noupoué 2, Cooper 2, Simon 2, Metz 2, Irthum 2, Schüle 2, Koch.

MTV Stuttgart: Williams 14 (1), Maitra 13, Groth 12 (2), Schlipf 10 (1), Ngome Kangue 3, Kehrenberg 2, Müller, Pereira Gnassingbe, Antic, Bandirma, Schreiner.

Beitragsbild: Elizabeth Iseyemi (hier im Hinspiel) soll in Stuttgart wieder zum Einsatz kommen. Foto: Andreas Gieser