USC BasCats: Dritte Auswärtsniederlage

Das war ein missglücktes Jahresfinale für die USC BasCats Heidelberg. Beim MTV Stuttgart kassierte der Aufstiegskandidat mit 60:85 eine unerwartet deutliche Schlappe. Nach Bad Homburg und Wasserburg war es die dritte Auswärtsniederlage in Folge, so dass der Aufstiegsanwärter nur auf Rang vier ins neue Jahr geht. Weiter geht es am 12. Januar mit dem Heimspiel gegen Wasserburg (Sonntag, 17 Uhr, ISSW).

Es war zweifellos die schwächste Saisonleistung der BasCats. Die ersten Minuten gehörten Stuttgart, dann hatten die Heidelbergerinnen kurz die Führung inne, weil Julia Wroblewski zwei und Hannah Cooper einen Dreier verwandelten. Bei drei Punkten Rückstand war zum ersten Viertelende noch nichts verloren.

Das zweite Viertel war dann richtig schlecht. Nach der letzten Führung im Spiel durch Antonia Schüle startete Stuttgart einen 9:0-Lauf und zog zweistellig davon. Die Wurfquoten der BasCats waren schlecht, es gab kaum Zusammenspiel. Vor allem Helena Linder, Chloé Emanga und Hannah Cooper hatten einen ganz schwachen Tag erwischt. Fünf Punkte in 30 Minuten Spielzeit – alle im ersten Viertel – können nicht der Anspruch einer US-amerikanischen Profispielerin sein. Sie hatte eine Trefferquote von 17 Prozent.

Die BasCats nutzten ihre Überlegenheit im Rebound erst in der zweiten Halbzeit, weil sie Anne Zipser endlich unter dem Korb fanden. Trainer René Spandauw hatte diese Anweisung von Beginn an gegeben. Zipser machte alle ihrer 15 Punkte in der zweiten Halbzeit.

Im Schlussviertel flackerte noch einmal Hoffnung auf, als Elizabeth Iseyemi mit fünf Punkten in Folge auftrumpfte. Die Kanadierin kassierte dann jedoch einen Pferdekuss und konnte die letzten sieben Minuten nicht mehr spielen. Damit fehlte eine weitere Offensivwaffe. So brachte Stuttgart den Sieg mit der überragenden Chanell Williams (26 Punkte) sicher nach Hause. Gleich fünf MTV-Spielerinnen punkteten zweistellig.

30 Minuten dauerte die deutliche Ansprache von René Spandauw nach der Partie. Eines ist klar, im neuen Jahr muss sich bei den USC BasCats etwas ändern.

Michael Rappe

Statistik (Stuttgart/BasCats)

Dreierquote: 43:21 (9/21:5/24)

Zweierquote: 50:41%

Freiwurfquote: 70:47%

Rebounds: 38:46 (Powell 11, Maitra 6, Groth 6 – Zipser 7, Iseyemi 7, Cooper 6, Schüle 6)

Assists: 11:10 (Scheu 3, Powell 3 – Cooper 4)

Turnover: 8:17

(Das Scouting ist vor allem bei den Ballverlusten vermutlich fehlerhaft)

Stenogramm: 6:3 (2.), 8:11 (5.), 19:16 (10.), 21:22 (12.), 30:22 (13.), 39:24 (17.), 42:29 (Halbzeit), 50:37 (25.), 66:43 (30.), 66:50 (33.), 80:54 (37.), 85:60 (Endstand).

MTV Stuttgart: Williams 26/3, Schlipf 11/3, Scheu 11, Maitra 10/2, Powell 10, Schreiner 6, Groth 5, Ngome Kangue 5, Pereira Gnassingbe 1, Kehrenberg.

USC BasCats: Zipser 15, Iseyemi 11, Wroblewski 9/3, Koch 7/1, Cooper 5/1, Linder 4, Schüle 4, Stamenkovic 2, Simon 2, Irthum 1, Emanga, Steins.

Stimmen zum Spiel:

Trainer René Spandauw: „Wir haben nicht umgesetzt, was wir vorhatten. Wir waren komplett kopflos, undiszipliniert und halbherzig. So kann es nicht weitergehen, das haben wir der Mannschaft nachher gesagt. So kann ich mich mit dem Team nicht identifizieren. Wir haben andere Pläne und Ambitionen. Daher werde ich das Training umstellen.“

Anne Zipser: „Leider haben wir es nicht geschafft umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Es fällt uns noch schwer, uns auf unsere Stärken zu besinnen und den Gegnern wegzunehmen, was sie ausmacht. Wir haben einen Plan, aber schaffen es mental nicht, ihn aufs Feld zu bringen. Da müssen wir im neuen Jahr konsequenter und disziplinierter werden.“

Melina Karavassilis: „Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird, waren heute jedoch mental nicht bereit und sind von Anfang an einem Rückstand hinterhergelaufen. Wir haben es leider nicht geschafft den Game Plan umzusetzen. Nach der Pause werden wir weiterhin hart an uns arbeiten um im neuen Jahr unseren Basketball zu spielen.“

Michael Rappe

Ergebnisse

Tabelle

Beitragsbild: Anne Zipser (hier im Hinspiel gegen den MTV) kam in der zweiten Halbzeit auf Touren, doch da war es schon zu spät. Foto: Andreas Gieser