Das tat so richtig gut! Der 71:59-Erfolg der USC BasCats Heidelberg in der 2. DBBL Süd gegen den TSV Wasserburg sorgte für Erleichterung. Nach der Niederlage in Stuttgart kurz vor Weihnachten war Wiedergutmachung angesagt und diese gelang gegen einen starken Gegner. Cheftrainer René Spandauw hatte das Training deutlich intensiviert, das zahlte sich aus.
Äußerst fokussiert und engagiert gingen die USC BasCats im ersten Viertel zu Werke. Energisch zogen sie zum Korb und zogen Fouls. Das führte dazu, dass es den ersten Feldkorb der Partie erst nach knapp drei Minuten durch Kathleen Hill für Wasserburg und kurz darauf durch Anne Zipser für die Heidelbergerinnen gab. Dann fielen die Würfe aber und die BasCats führten nach dem ersten Viertel verdient mit 21:12.
Ein Dreier von Eleah Steins zu Beginn des zweiten Viertels schien den Weg in die richtige Richtung zu weisen, doch plötzlich ließen die BasCats unerklärlicherweise nach. Einfache Würfe wurden vergeben, und defensiv taten sich plötzlich Lücken auf. Die überragende Kanadierin Hill nutzte dies zur knappen Pausenführung von 33:32 für Wasserburg.
Nach der Halbzeit fanden die Heidelbergerinnen, die ohne Antonia Schüle (krank) und Carla Koch (WNBL) sowie die Langzeitverletzten Melina Karavassilis, Greta Metz und Carla Bieg Salazar auskommen mussten, zurück ins Spiel. Sie waren extrem eng an ihren Gegenspielerinnen dran, fanden unter dem Korb Anne Zipser besser und die von einer Erkältung geschwächte Hannah Cooper traf einen Distanzwurf. Ein 8:0-Lauf brachte eine Zwölf-Punkte-Führung vor dem Schlussviertel, viertelübergreifend war es sogar ein 11:0-Lauf.
Doch dann drehte Hill auf, binnen zwei Minuten erzielte sie zehn Punkte, darunter waren drei durchaus schwierige Distanzwürfe. René Spandauw nahm sofort eine Auszeit. Es war vor allem Elizabeth Iseyemi, die mit ihrer Energie und ihrem Zug zum Korb die Wende für die BasCats brachte. Acht ihrer 19 Punkte markierte sie im Schlussviertel. Von der Freiwurflinie sicherten die Gastgeberinnen den Sieg.
Nach dem Abpfiff ergriff René Spandauw nach einem Ständchen für das verletzte Geburtstagskind Carla Bieg Salazar das Mikrofon und bedankte sich bei den Fans, dass sie trotz des parallel gelaufenen Topspiels der Academics in der SAP Arena gegen Bayern ins Sportinstitut gekommen waren, um die BasCats zu unterstützen.
Die USC BasCats gewannen mit diesem Erfolg den direkten Vergleich und festigten zwei Punkte vor Wasserburg den dritten Platz. Am kommenden Samstag geht es zum Schlusslicht TSV München-Ost.
Michael Rappe
Statistik (BasCats/Wasserburg)
Dreierquote: 20:25 (3/15:4/16)
Zweierquote: 35:35%
Freiwurfquote: 73:68%
Rebounds: 58:39 (Iseyemi 12, Zipser 10, Linder 6 – Waldner 11, Lieckfeld 6, Weymar 4, Bielefeld 4)
Assists: 9:8 (Wroblewski 3 – M. Perner 3)
Turnover: 17:15
Stenogramm: 4:0 (2.), 15:7 (8.), 21:12 (10.), 24:21 (14.), 32:27 (18.), 32:33 (Halbzeit), 45:39 (25.), 54:41 (30.), 56:41 (33.), 65:58 (38.), 71:59 (Endstand).
USC BasCats: Iseyemi 19, Cooper 11/1, Steins 10/2, Emanga 10, Zipser 8, Irthum 4, Simon 4, Wroblewski 3, Stamenkovic 2, Linder.
TSV Wasserburg: Hill 29/3, S. Perner 13, M. Perner 9/1, Lieckfeld 5, Waldner 2, Bielefeld 1, Weymar, van Beers.
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Das war ein sehr gutes erstes Viertel. Wir waren sehr aggressiv und sind gut zum Korb gezogen. Warum wir das im zweiten Viertel dann nicht mehr gemacht haben? Ich weiß es nicht. Insgesamt haben wir es über die Verteidigung entschieden, das war auch die Grundidee. Wichtig war auch, dass wir den Offensiv-Rebound dominiert haben. Wir haben sehr gut gegen Lieckfeld und auch gegen die Perners agiert, Ira Weymar hat im Vergleich zum Hinspiel keine große Rolle gespielt. Dieser Sieg war ganz wichtig, weil wir extrem hart trainiert haben. Eine weitere Niederlage wäre ganz schlecht für die Köpfe gewesen.“
Eleah Steins: „Die Pause hat uns gutgetan, und das intensive Training der letzten anderthalb Wochen hat sich ausgezahlt. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir als Team gekämpft und uns gut präsentiert. Es war ein gelungener Start ins neue Jahr, auf den wir weiter aufbauen wollen.“
Laurie Irthum: „Es war wie erwartet ein schweres Spiel gegen stark aufgestellte Wasserburgerinnen. In der zweiten Halbzeit konnten wir eine gute Reaktion auf das Tief im zweiten Viertel zeigen und den Vorsprung weiter ausbauen. Trotz einer stark aufspielenden Katie Hill, haben wir am Ende die Ruhe bewahrt und das Spiel souverän gewonnen.“
Michael Rappe
Ergebnisse
Tabelle
Beitragsbild: Die USC BasCats bejubeln den Sieg. Foto: Andreas Gieser