Seit einem Jahr ist Stephan Winkler als Teammanager der AXSE BasCats USC Heidelberg im Amt. Seitdem wirbelt der Viernheimer hinter den Kulissen, um die Rahmenbedingungen rund um das Team stetig zu verbessern. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes das „Mädchen für alles.“ Was in anderen Vereinen ein voll bezahlter Job ist, ist für Winkler ein Ehrenamt. „Es ist der Spaß, der mich antreibt“.
Stephan Winkler ist kein Basketballer, er hat nie selbst gespielt. Durch seinen Sohn, der als Schiedsrichter tätig ist, kam er zum Basketball. Er organisierte verschiedene Veranstaltungen und war dann fünf Jahre als Team-Manager beim damaligen Damen-Zweitligisten TSV Amicitia Viernheim tätig. Noch heute hat er zu einem Großteil der damaligen Spielerinnen persönlichen Kontakt.
Andere Vereine wurden auf ihn aufmerksam, Mannheim, Speyer, auch Weiterstadt. Und schließlich auch die BasCats. Er führte ein langes Gespräch mit Dennis Czygan, der ihn im August 2015 einlud, mit zum Turnier nach Luxemburg zu fahren. In der spielfreien Zeit während des Turniers fanden intensive Gespräche statt. „Mir ist gleich das familiäre Verhältnis positiv aufgefallen“, erinnert sich Winkler. Die beiden Protagonisten merkten, dass sie auf einer Welle lagen und wurden sich schnell einig. Am Abschlusstag wurde die Mannschaft informiert.
Seitdem hat sich vieles getan. Besonders deutlich war das beim zweiten Playoff-Finale gegen Bad Aibling im April zu sehen. Es gab einen VIP-Bereich in der Halle, eine Halbzeit-Show der WNBL-Mädchen und vieles mehr. „Das war für mich das Highlight bisher, da konnte ich mich richtig ausleben“, lacht Stephan Winkler. Sein Hauptziel bei Amtsübernahme war zunächst, Dennis Czygan mehr zu entlasten. „Das Team, die Spielerinnen, das ist sein Job, aber das Drumherum möchte ich ihm abnehmen“. Dazu gehört vor allem der aufwändige Auf- und Abbau im heimischen ISSW. „Wir haben täglich Kontakt, und jeden Donnerstag bin ich beim Training dabei. Die Mannschaft weiß das, dass sie nun zu dem Termin einen festen Ansprechpartner hat.“ Da geht es um Wohnungssuche, das Sponsoring, die komplette Organisation der Heimspiele und vieles mehr. Hinzu kommt die Organisation bei den Auswärtsspielen.
Für die neue Saison wird es laut Winkler eine Reihe von Neuerungen geben. Die Halle bekommt derzeit einen neuen Boden, die Trainer- und Spielerinnenbänke wandern auf die andere Seite, so dass sie für die Zuschauer sichtbar sind. Vor der Halle weisen Beachflags auf die Heimspiele der AXSE BasCats hin, der Weg zur Kasse und in die Halle ist ausgeschildert. Für die Sponsoren gibt es eine Interviewwand, vor der nach dem Spiel Interviews gemacht werden. Hallensprecher Mirko Spohn, der schon in der letzten Saison bei einigen Spielen mit seiner professionellen Moderation aufgewartet hatte, ist nun fest verpflichtet und bei jedem Heimspiel dabei. In der Heidelberger Innenstadt wird es künftig Spielankündigungsplakate im A3-Format geben, andere Sportvereine bekommen in den Halbzeitpausen Gelegenheit, sich zu präsentieren. An Ideen fehlt es dem Teammanager nicht.
„Vor allem möchte ich mich mehr um die Sponsoren kümmern“, hat sich Stephan Winkler vorgenommen, „mir liegt sehr viel an persönlichem Kontakt.“ Mittlerweile hat er alle Sponsoren besucht, was bei den Unterstützern sehr gut angekommen ist. Diese Betreuung soll es künftig nach jedem Spiel geben. Vor und nach der Saison wird es ein Treffen zwischen Mannschaft und Funktionsteam sowie den Sponsoren geben. Doch nicht nur die Pflege der Sponsoren, auch neue zu finden, hat er sich auf die Fahne geschrieben.
Ohne Unterstützung geht das alles nicht. „Zum Glück unterstützt mich meine Frau in meinem Tun“, ist Stephan Winkler froh. Sein Beruf als Vermessungstechniker geht vor, deshalb steht er tagsüber nicht zur Verfügung. Nach Feierabend gehört fast seine ganze Freizeit den AXSE BasCats. Doch es sind noch viele weitere Helfer gesucht – für Auf- und Abbau, Catering, Kampfgericht, Einlasskontrolle und vieles mehr.
Stephan Winkler ist davon überzeugt, dass die AXSE BasCats eine viel versprechende Zukunft haben. „Momentan reicht das Budget noch nicht, aber die 1. Liga ist realistisch“, sagt Winkler. Vor allem stimmt der Unterbau, wenn auch der Abstieg des WNBL-Teams ein Rückschlag in der Talentförderung ist. Jede Mannschaft im Jugend- und Damenbereich hat zwei Trainer. Ihm gefällt, dass Dennis Czygan und sein Trainerteam so viele Jugendliche hochgezogen haben.
„Wenn es nach mir geht, stehen wir in drei Jahren in der 1. Liga“, blickt Winkler optimistisch voraus. Mit Viernheim war er Zweitliga-Vizemeister, mit den BasCats auch, „jetzt wird es mal Zeit, Titel zu holen“, sagt er.
Zur Person: Stephan Winkler
Geboren: am 24.11.1967 in Mannheim
Wohnort: Viernheim
Familienstand: verheiratet, 1 Sohn (Basketball-Schiedsrichter)
Beruf: Staatlich geprüfter Vermessungstechniker
Michael Rappe
Stephan Winkler hautnah am Team. Foto: Tom Eisele