Es sieht ganz danach aus, dass die BasCats USC Heidelberg nun langsam ins Rollen kommen. Mit 86:48 gegen den MTV Stuttgart gelang nicht nur der dritte Sieg in Folge, sondern auch der höchste Heimsieg. Und 86 Punkte hatten die Heidelbergerinnen in dieser Saison auch noch nicht erzielt.
Die Höhe des Sieges ist überraschend, hat Stuttgart doch eine ganze Reihe von ausländischen Profis im Team. Doch die BasCats legten diesmal eine Aggressivität an den Tag, dass der Stuttgarter Aufbauspielerin Chanell Williams schnell der Spaß verging. Hatte sie im letzten Spiel noch 36 Punkte erzielt, blieb sie diesmal gänzlich ohne Punkte. Sie kam überhaupt nur zu drei Wurfversuchen, leistete sich fünf Ballverluste und war auch früh mit Fouls belastet.
Die BasCats attackierten sehr gut, zeigten sich in den Wurfquoten weiter verbessert und lagen schon nach sieben Minuten 21:7 in Führung. Stuttgart schaffte bis zur Viertelpause einen kleinen Lauf (10:0) und konnte nach zwei Minuten im zweiten Viertel sogar ausgleichen. Doch die BasCats ließen sich nicht beirren und legten einen spektakulären 24:0-Lauf hin. Eingeleitet mit vier Punkten von der starken Michala Palenickova und abgeschlossen von Carla Bieg Salazar, die auch ein gutes Spiel machte.
Auch nach der Halbzeit blieben die BasCats bissig und waren häufig nur durch Fouls zu stoppen. Sie bekamen 38 Freiwürfe zugesprochen, Stuttgart lediglich 16. Die Freiwurfquote war zwar nicht gut – hier stach Sanata-Lea Ouedraogo mit 8/8 heraus – und auch die Ballverluste waren mit 24 noch recht hoch, aber dies ist auch dem Tempospiel geschuldet. Zum Ende des dritten Viertels gelang den Stuttgarterinnen, bei denen Aleksandra Rikanovic mit 20 Punkten glänzte, noch einmal eine 9:0-Lauf, der jedoch direkt wieder von einem Heidelberger 10:0-Lauf gekontert wurde. Die BasCats bauten die Führung weiter aus und siegten mit 38 Punkten Vorsprung.
Statistik (BasCats/Stuttgart)
Dreierquote: 29:21% (7/24:3/14)
Zweierquote: 53:40%
Freiwurfquote: 66:44%
Rebounds: 51:27 (Diala 11, Ouedraogo 6, Nägele 6 – Rikanovic 4, Schreiner 4, Maitra 4)
Assists 15:9 (Nägele 6, Palenickova 3)
Turnover 24:32
Stenogramm: 6:0 (3.), 10:2 (4.) 21:8 (7.), 21:17 (10.), 25:25 (12.), 49:25 (19.), 49:27 (Halbzeit), 63:32 (26.), 63:41 (30.), 73:41 (33.), 86:48 (Endstand).
BasCats: Palenickova 17/3, Ouedraogo 15/1, Salazar 13/2, Simon 9, Steins 8/1, Nägele 8, Diala 7, Irthum 4, Wroblewski 3, Linder 2, Karavassilis, Heß.
Stuttgart: Rikanovic 20/1, Noupoué 7/1, Schlipf 7/1, Maitra 5, Krstanovic 5, Groth 2, Schreiner 2, Williams, El-Haiwan, Da Moura Semedo, Babic, Krüger.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Wir haben heute sehr gut attackiert und den Gegner zu Fouls gezwungen. Willams haben wir echt gut in Schach gehalten. Wir haben smarter als zuletzt verteidigt und nur 16 Freiwürfe kassiert. Die Schnittstellen zwischen Offensive und Defensive werden immer besser.“
Lotta Simon: „Das war eine starke Teamleistung. Wir haben unser Spiel gespielt, sind dem Gameplan gefolgt und haben uns stark im Rebound gezeigt. Durch unsere aggressive Defense konnten wir den Gegner bei 48 Punkten halten. In der Offense konnten wir durch unser konstantes und schnelles Spiel dominieren und die schon am Anfang herausgespielte Führung weiter ausbauen.“
Eleah Steins: „Wir waren diesmal durch die Bank weg bereit zu gewinnen. Die Gegnerinnen unter 50 Punkten zu halten, war mit einer unserer größten Stärken. Auch wenn wir ein Tief hatten, haben wir nicht aufgehört und haben uns als Team gemeinsam zurückgekämpft.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Michala Palenickova war gegen Stuttgart kaum zu stoppen. Alle drei Distanzwürfe waren drin, mit 17 Punkte war sie beste Werferin der BasCats. Foto: Nicole Gieser