Das war einfach meisterlich – Starker 71:39-Erfolg der AXSE BasCats in Bamberg

Die AXSE BasCats haben in ihrem letzten Hinrundenspiel ihr Meisterstück abgeliefert. Mit einem kaum für möglich gehaltenen 71:39 (33:27)-Erfolg im Topspiel der 2. Damen-Basketball-Bundesliga bei der DJK Brose Bamberg stellten sie ihre Ambitionen auf den Aufstieg in die Bundesliga mehr als eindrucksvoll unter Beweis. Wer soll diese Mannschaft noch von Platz eins verdrängen? Bei nun sechs Punkten Vorsprung ist auch mal ein Ausrutscher drin, oder gar zwei.

17 Minuten lang war es das erwartete enge Spiel. Beide Mannschaften kämpften verbissen und gaben keinen Ball verloren. Es gab viele Fouls, so dass viele Punkte von der Freiwurflinie erzielt wurden. Bamberg führte nach dem ersten Viertel knapp mit 15:14. Acht der 14 Punkte Heidelbergs wurden von der Freiwurflinie erzielt.

Auch im zweiten Viertel ging der Fight weiter. Die höchste Führung Bambergs war das 27:22 in der 17. Minute. Ab da war es mit der Herrlichkeit bei den Gastgeberinnen vorbei. Die BasCats verteidigten grandios und trafen dann auch gut. Martina Letkova versenkte zwei ihrer insgesamt vier Distanztreffer in dieser Phase. Die Slowakin zeigte diesmal ihr großes Potenzial.

Was dann folgte, war vielleicht das Beste, was die BasCats in dieser Saison gezeigt haben. Im dritten Viertel ließen sie nur noch fünf Punkte zu und erzielten selbst 23. Bamberg hatte auf Zone umgestellt, und das war ein großer Fehler. Erica Carlson und Victoria Krell herrschten unter den Körben. Die 1,96 Meter große Victoria Waldner hatten sie zu diesem Zeitpunkt schon so beharkt, dass sie zu Beginn des dritten Viertels mit dem fünften Foul vom Feld musste. Die sonst so wurfstarke Estin Liisi Sokman traf keinen ihrer gefürchteten Distanzwürfe. Die BasCats gaben Vollgas, streckenweise wirkten sie wie entfesselt. Ein 17:0-Lauf bis zur 28. Minute entschied das Spiel, das dritte Viertel ging mit 23:5 (!) an die Gäste. Ende des dritten Viertels kassierte auch noch Bambergs Trainer Ulf Schabacker sein zweites Technisches Foul und musste die Halle verlassen. Von da an coachte seine Assistentin Jessica Miller.

Auch im vierten Viertel zeigten sie eine Verteidigungsleistung par excellence. Bamberg hatte einfach keine Chance. Keine Spielerin der DJK punktete zweistellig. Motiviert bis in die Haarspitzen zogen die BasCats ihr Spiel über 40 Minuten durch. Sie kämpften, rannten und spielten die volle Spielzeit durch. Die tiefe Bank sorgte dafür, dass es letztlich ein derart hoher Sieg wurde.

Zehn Spiele, zehn Siege – die Hinrunde ungeschlagen beendet und im Pokal das Achtelfinale erreicht. Wer hätte das zuvor gedacht? Diese Mannschaft wandelt auf den Spuren von Bad Aibling, das im Vorjahr ungeschlagen bleib. Die BasCats haben das Zeug zur Meisterschaft, gar zum Aufstieg. Es war eine erstklassige Leistung.

Die AXSE BasCats sind am kommenden Wochenende spielfrei, die anderen Teams bestreiten dann noch ihr letztes Vorrundenspiel. In zwei Wochen (10. Dezember, 18 Uhr, ISSW) folgt der ganz große Knüller mit dem Pokal-Achtelfinale gegen den TSV Wasserburg. Natürlich ist der vielfache deutsche Meister und Pokalsieger Favorit. Die Unterschiede zwischen 2. und 1. Bundesliga sind groß. Aber in dieser tollen Verfassung können die BasCats auch diese Ausnahmemannschaft ärgern. Die Fans der BasCats können sich auf dieses Spiel wahrlich freuen. Und ein bisschen träumen darf man ja…

Stenogramm: 15:14 (10.), 27:33 (Halbzeit), 32:56 (30.), 39:71 (Endstand).

Punkte: Krell 17, Benavente 16/1, Letkova 13/4, Carlson 10, Meusel 7, Kranzhöfer 4, Chatzitheodorou 3, Lummer 1, Angol, Gertenbach, E. Hofmann.

Beste Werferinnen bei Bamberg: Förner 8, Fuman 7, Sokman 6, Waldner 6.

Rebounds: 42:31 (Carlson 15, Krell 5, Kranzhöfer 7 – Zeis 6, Münder 6, Waldner 6, Perv 5.

Wurfquote aus dem Feld: 36:24%

Dreierquote: 50:5%

Freiwurfquote: 70:66%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Heute haben wir eine Defense par excellence gespielt. Die Mädels waren sehr diszipliniert und über 40 Minuten voll konzentriert. Sie haben Vollgas gegeben, und man hat gesehen, dass sie sich sehr auf dieses Spiel gefreut haben. Bamberg hat den Fehler gemacht, nach der Halbzeit gegen uns Zone zu spielen. Die haben wir völlig auseinander genommen. Alle zwölf Spielerinnen haben zum Sieg beigetragen, jede war ein Puzzleteil zum Erfolg. Bamberg hat 17 Minuten voll dagegen halten, es war anfangs das erwarte schwere Spiel. Aber wir waren für sie zu tief besetzt und individuell zu stark.“

Martina Letkova: „Vor allem am Anfang war es ein hartes Spiel. Die erste Halbzeit war nicht leicht, aber wir haben zusammen gehalten und hart gearbeitet. In der zweiten Halbzeit haben wir sie gejagt, sie hatten keine einfachen Würfe und wir haben wirklich gut von der ‚Hilfeseite‘ (Anmerkung der Red.: das ist die ballfremde Seite, sozusagen das Spiel ohne Ball) aus gearbeitet. Und wir haben die Würfe genommen, die wir nehmen mussten. Mit jedem Spiel verbessern wir uns gemeinsam als Team.“

Serena Benavente: „Das hat heute riesigen Spaß gemacht. Bamberg war uns physisch ebenbürtig und hat uns gezwungen, konzentrierten Basketball zu spielen. Wir sind an der Herausforderung gewachsen und haben unsere Stärken ausgespielt. Wir haben eine starke und harte Verteidigung gespielt. Dadurch war unser Selbstvertrauen groß und es hat auch in der Offensive geklappt. Wir haben 40 Minuten intensiven Basketball gespielt. Ich denke, wir können stolz darauf sein, was wir in der Vorrunde erreicht haben.“

Michael Rappe

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Victoria Krell glänzte in Bamberg wieder mit 17 Punkten.

Foto: Tom Eisele