Es war über 40 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe, am Ende entschieden Nuancen. Mit 81:85 verloren die SNP BasCats gegen die XCYDE Angels Nördlingen und mussten damit im dritten Spiel daheim die erste Heimniederlage hinnehmen. Nach neun Spieltagen stehen nun zwei Siege und sieben Niederlagen zu Buche.
Von Beginn an entwickelte sich ein Schlagabtausch. Fast jeder Angriff war ein Treffer. Bei den SNP BasCats war Victoria Harris im ersten Viertel die herausragende Schützin, mit 100%iger Trefferquote markierte sie zehn Punkte. Bei den Gästen war Danielle McCray (ebenfalls zehn Punkte) kaum zu halten. Mit 28:32 ging es ins zweite Viertel.
Ein tolles Center-Duell lieferten sich Victoria Harris (rechts) und Luisa Geiselsöder.
Foto: Tom Eisele
Dort ging es offensiv ähnlich spektakulär weiter, wobei Nördlingen offensiv nachließ, auch weil die SNP BasCats sich defensiv stark verbesserten. Britta Daub hatte ganz starke Szenen, Olivia Nash (zwei) und Janiek van Veen (einen) trafen aus der Distanz. Zwischenzeitlich führten die Gastgeberinnen wieder mit fünf Punkten, doch die Führungen wechselten weiter. Anne Zipser besorgte mit vier Punkten am Stück die 52:49-Halbzeitführung. Die Trefferquoten waren mit 65 bzw. 70 Prozent aus der Nah- und Mitteldistanz außergewöhnlich.
Das dritte Viertel begann gut für die SNP BasCats. Harris und Gianotti machten die ersten Punkte, Rachel Arthur und Janiek Van Veen ließen tolle Dreier folgen. Wieder waren es fünf Punkte Vorsprung (62:57). Doch immer wieder stand die überragende Luisa Geiselsöder sträflich frei unter dem Korb. Auf den 64:65-Rückstand zwei Minuten vor Viertelende reagierte Trainer Dennis Czygan mit einer Auszeit. Mit Erfolg, denn Pele Gianotti (3) und Anne Zipser brachten ihr Team zur Viertelpause mit 69:65 in Führung.
Die Zuschauer rechneten schon mit einem ähnlich dramatischen Finale wie gegen Wasserburg. Doch sieben Ballverluste allein im vierten Viertel brachten die Wende zu Gunsten von Nördlingen. Mit einem Dreier brachte Britta Daub die SNP BasCats mit 72:69 in Führung, dann folge jedoch ein 0:9-Lauf. Geiselsöder (am Ende mit 21 Punkten, sechs Rebounds und vier Vorlagen) war kaum noch zu stoppen. Beim 76:84 hatte Nördlingen die höchste Führung der Partie. Doch die Heidelbergerinnen kämpften, verkürzten durch Olivia Nash (Dreier) und Victoria Harris noch einmal auf 81:84. Dann musste jedoch Harris mit dem fünften Foul vom Feld, Pele Gianotti vergab zwei Freiwürfe und ein letzter Dreierversuch von Rachel Arthur verfehlte das Ziel. Kein Happyend für die SNP BasCats.
Rachel Arthur trieb ihr Team immer wieder an und hätte Sekunden vor Schluss mit einem Dreier noch für die Verlängerung sorgen können.
Foto: Tom Eisele
Das knüppelharte Programm des Aufsteigers geht mit drei weiteren Auswärtsspielen weiter. Nach dem Pokalspiel in Marburg (30. November) geht es nach Osnabrück (8. Dezember) und Freiburg (14. Dezember). Der Trost: In der Rückrunde, beginnend mit dem Heimspiel gegen Freiburg am 21. Dezember, haben die Heidelbergerinnen nur noch drei Auswärtsspiele, aber acht Heimspiele.
Stenogramm: 10:11 (3.), 16:11 (5.), 21:20 (7.), 23:28 (8.), 28:32 (10.), 33:35 (13.), 40:35 (14.), 43:45 (17.), 52:49 (Halbzeit), 59:55 (24.), 62:57 (25.), 64:65 (27.), 69:65 (30.), 72:69 (33.), 72:78 (34.), 74:82 (36.), 81:84 (38.), 81:85.
Punkte SNP BasCats: Nash 19/3, Harris 16, Arthur 12/2, Gianotti 11/1, Daub 9/1, Zipser 8, van Veen 6/2, Palenickova, Meusel.
Punkte Angels Nördlingen: McCray 25, Luisa Geiselsöder 2, Vorpahl 15/2, Hill 10/2, Förner 10, Obanor 4, Meynadier, Äijänen.
Rebounds: 37:27 (SNP BasCats/Nördlingen).
Wurfquote aus dem Feld: 54:59%
Dreierquote: 39:29% (9/23:4/14)
Freiwurfquote: 75:75%
Ballverluste: 17:8
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Wir wollen schnell und Punkte machen, aber wir dürfen natürlich nicht so viele Punkte zulassen. Defensiv sind wir derzeit von der Rolle. Zudem kann man eine Luisa Geiselsöder nie ganz ausschalten, McCray war noch nie so stark wie heute. Dass beide über 20 Punkte haben, hätte nicht passieren dürfen. Wir haben den Sieg aus der Hand gegeben, in der ersten Halbzeit hatten wir nur fünf Turnover, im letzten Viertel gleich sieben. Wir müssen lernen, als Team eigene Fehler zu akzeptieren. Heute waren die Köpfe unten. Nun müssen wir auswärts mal gewinnen, aber das wird in Osnabrück oder Freiburg sehr schwer.“
Pele Gianotti: „Nördlingen ist gut, aber wir hätten es gewinnen können. Wir hatten defensiv wieder Probleme und haben gerade im ersten Viertel mit 32 zu viele Punkte kassiert. In der Schlussphase hatte ich leider drei Ballverluste, das darf mir nicht passieren. Da war ich zu passiv.“
Anna Meusel: „Die zweite Halbzeit war nicht mehr so gut. Wir waren am Schluss im Angriff zu ängstlich, in der Verteidigung haben wir einige Fehler gemacht. Wir müssen künftig auch weiter zusammen spielen, wenn es mal Fehler gibt. Die Liga ist immer noch eng beieinander, da muss man die knappen Spiele gewinnen. Es kann noch alles passieren. Wir müssen schauen, dass wir bis Weihnachten noch ein paar Siege einfahren.“
Michael Rappe
Beitragsbild (Tom Eisele): Pele Gianotti und Danielle McCray lieferten sich tolle Duelle.