Am 24. September 2017 begann für die AXSE BasCats USC Heidelberg das Abenteuer 1. Bundesliga. Beim Mitaufsteiger BG 74 Göttingen gab es eine 60:74-Niederlage. Mittlerweile ist die Vorrunde absolviert. Zu Buche stehen zwei Siege und neun Niederlagen, außerdem das Pokal-Aus beim Zweitligisten Eisvögel Freiburg. Am Samstag um 17.30 Uhr beginnt die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen die Göttingerinnen. Ein echtes Abstiegsduell, denn auch das Team aus Südniedersachsen weist zwei Siege auf. Der größte Weihnachtswunsch der Heidelbergerinnen dürfte ein Erfolg gegen den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sein.
Das erste Jahr ist schwer für einen Aufsteiger, ganz schwer. Das mussten schon viele Klubs nach dem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse im Damen-Basketball erfahren. Häufigeres Training, mehrere Englische Wochen, das höhere Tempo, die größere Physis, teilweise international erfahrene Gegner – all das macht es für einen bisherigen Zweitligisten so schwer. Zudem ist es ungewohnt, das allerhöchste Niveau über komplette 40 Minuten abzurufen. In der 2. Bundesliga blieben kurze „Päuschen“ zumeist ungestraft, eine Klasse höher führt das fast unweigerlich zur Niederlage.
Auftakt in Göttingen: Sara Kranzhöfer versucht an Verdine Warner vorbei zu kommen.
Foto: Tom Eisele
Bei den AXSE BasCats kam der Schock schon während der Vorbereitung, als sich Aufbauspielerin Brooke Le Mar das Kreuzband riss. Für sie wurde Ny Hammonds nachverpflichtet. Der Auftakt fand ausgerechnet beim Mit-Aufsteiger BG 74 Göttingen statt, wo es eine Woche zuvor beim Champions-Cup Platz vier gegeben hatte. Beim ersten Tipp-Off in der 1. Bundesliga standen die vier Neuzugänge Tiffany Jones-Smith, Rachel Arthur, Vee Young und Ny Hammonds sowie Sara Kranzhöfer auf dem Spielfeld. Die 60:74-Niederlage war vor allem in der Art und Weise, wie sie zustande kam, enttäuschend.
Erster Sieg
Bei der Heimpremiere am 30. September gegen den deutschen Meister TSV Wasserburg zeigten die AXSE BasCats, was sie können und verloren gegen den großen Favoriten nur mit 68:72. Es war der Startpunkt für eine Englische Woche, die am Tag der Deutschen Einheit mit einer ganz unglücklichen 73:76-Niederlage in Herne weiterging. Nur vier Tage später, am 7. Oktober, kannte der Jubel bei den BasCats keine Grenzen mehr. Gegen das bis dahin ungeschlagene Team der Wohnbau Angels aus Nördlingen gelang nach einer kämpferischen Glanzleistung im heimischen ISSW mit 89:84 der erste Bundesligasieg. Beim TK Hannover standen sie erneut dicht vor dem Sieg, führten fast das ganze Spiel und unterlagen in der Schlussminute 69:72.
Riesenjubel nach dem ersten Sieg gegen Nördlingen.
Foto: Tom Eisele
Pokal-Aus
Am 18. Oktober schieden die AXSE BasCats nach schwacher Vorstellung mit 46:66 beim Bundesliga-Absteiger Eisvögel Freiburg aus dem DBBL-Pokal aus. Eine sehr deutliche 59:88-Niederlage gab es im nächsten Heimspiel gegen den BC Marburg, der die bereits zweite Englische Woche abschloss. Die dritte knappe Auswärtsniederlage gab es nach langer Anreise an einem Freitagabend bei den ChemCats Chemnitz mit 71:78. Einen schlechten Start erwischten die AXSE BasCats im folgenden Heimspiel gegen die Royals Saarlouis, zeigten eine furiose Aufholjagd, doch am Ende stand eine 65:74-Niederlage.
Nationalmannschaftsberufung für Anne Zipser
Eine große Ehre wurde Center Anne Zipser zuteil, die von Bundestrainer Hermann Paar für die EM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien und in Belgien in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen wurde. Zwar kam sie als Neuling nicht zum Einsatz, dennoch zog die 20-Jährige nach ihrem ersten Lehrgang bei den A-Damen ein positives Fazit. „Es war vor allem taktisch sehr intensiv und ich habe sehr viel gelernt.“ Die nächsten EM-Qualifikationsspiele finden am zweiten Februarwochenende statt. Das ist auch der Grund, dass der erste Spieltag im neuen Jahr erneut an einem Wochentag (Mittwoch) ausgetragen wird. Für die AXSE BasCats geht es am 10. Januar ausgerechnet auf die weite Reise zum deutschen Serienmeister TSV Wasserburg.
Anne Zipser (hier im Spiel gegen Marburg) gehört nun zum erweiterten Kreis der A-Nationalmannschaft. Foto: Tom Eisele
Zwei hohe Schlappen
In den Auswärtsspielen bei den Fireballs Bad Aibling und vor allem bei den Rutronik Stars Keltern zeigten die AXSE BasCats ihre schwächsten Saisonleistungen. Mit 66:98 und 79:109 gab es zwei hohe Schlappen, jeweils nach gutem Start, aber schlechten Defensivleistungen.
Der zweite Sieg
Zum Hinrundenfinale kam mit den GISA Lions Halle ein Gegner auf Augenhöhe. Mit 74:69 gelang der zweite Saisonsieg, weil Rachel Arthur im richtigen Moment die Distanzwürfe traf und die Verteidigungsleistung deutlich aggressiver als in den vorherigen Spielen war.
Jubel nach dem zweiten Sieg gegen Halle.
Foto: Tom Eisele
Statistiken der Vorrunde
Die besten Werferinnen: Veshaundra Young 16,5 Pkt., Tiffany Jones-Smith 11,5 Pkt., Rachel Arthur 10,9 Pkt., Ny Hammonds 8,3 Pkt., Sara Kranzhöfer 5,5 Pkt., Anne Zipser 4,7 Pkt.
Beste Schützin der Vorrunde: Vee Young (hier gegen Wasserburg). Foto: Gisbert Kühner
Die beste Dreierquote: Tiffany Jones Smith 8/20 = 40%, Rachel Arthur 16/48 = 33%, Sara Kranzhöfer 1/3 = 33%, Michala Palenickova 4/13 = 30%, Helena Chatzitheodorou 5/17 = 29%.
Die meisten Rebounds: Tiffany Jones-Smith 9,1, Vee Young 6,4, Sara Kranzhöfer 4,2.
Die meisten Vorlagen: Ny Hammonds 3,4, Sara Kranzhöfer 3,2, Helena Chatzitheodorou 1,6, Rachel Arthur 1,4.
Die meisten Ballgewinne: Ny Hammonds 1,7, Sara Kranzhöfer 1,6, Vee Young 1,5, Tiffany Jones-Smith 1,4.
Spielplan für die Rückrunde:
Samstag, 16. Dezember 2017, 17.30 Uhr: BG 74 Göttingen (heim)
Mittwoch, 10. Januar 2018, 19.30 Uhr: TSV Wasserburg (auswärts)
Samstag, 13. Januar, 17.30 Uhr: Herner TC (h)
Sonntag, 21. Januar, 16 Uhr: TH Wohnbau Angels Nördlingen (a)
Samstag, 27. Januar, 17.30 Uhr: TK Hannover (h)
Samstag, 3. Februar, 19 Uhr: BC Marburg (a)
Sonntag, 18. Februar, 15 Uhr: ChemCats Chemnitz (h)
Samstag, 24. Februar, 19 Uhr: Saarlouis Royals (a)
Samstag, 3. März, 17.30 Uhr: Fireballs Bad Aibling (h)
Samstag, 10. März, 19 Uhr: Rutronik Stars Keltern (h)
Samstag, 17. März, 19 Uhr: Gisa Lions Halle (a)
Michael Rappe