Die Stauffenberg-Halle in Bamberg bleibt für die BasCats USC Heidelberg ein gutes Pflaster. Zum Auftakt der Zweitligasaison 2018/19 siegten die BasCats in überzeugender Manier 92:71 bei der DJK Don Bosco Bamberg und unterstrichen ihre Titelambitionen eindrucksvoll.
Die BasCats hatten vor 200 Zuschauern einen guten Start. Man merkte der Mannschaft an, wie sehr sie dem Saisonstart entgegen gefiebert hatte. Bamberg, das noch auf Victoria Waldner verzichten musste, weil die Aufenthaltsgenehmigung noch nicht da war, war nur einmal beim 7:9 dicht dran, danach setzten sich die BasCats sukzessive ab. Helena Chatzitheodorou gab mit zwei Distanztreffern hintereinander das Signal dazu. Olivia Nash herrschte unter den Körben, sie hatte zur Halbzeit bereits elf Punkte und neun Rebounds auf dem Konto – ebenso wie Bambergs Serbin Branka Lukovic, die allerdings in erster Linie mit Freiwürfen traf. Auffällig war, wie ausgeglichen die Heidelbergerinnen punkteten. Von den insgesamt elf eingesetzten Spielerinnen hatten zur Pause bereits neun gepunktet. Beim 51:28-Halbzeitstand war die Partie praktisch schon entschieden.
Im dritten Viertel leistete sich Heidelberg zwar eine kurze Schwächephase, die Trainer Dennis Czygan auch monierte, aber Bamberg kam nicht wesentlich heran. Da’Jonee Hale, die in der ersten Halbzeit mit vier Punkten kaum eine Rolle gespielt hatte, wurde nun stärker. Mit 24 Punkten war sie am Ende Topscorerin. Lukovic kam mit 13 von 16 verwandelten Freiwürfen auf 21 Punkte und zudem zwölf Rebounds. Sie bekam nach Geschmack der Heidelbergerinnen zu viele Freiwürfe geschenkt. Aber auch in der Freiwurfstatistik waren die BasCats (75:73%) besser.
Im vierten Viertel wuchs der Vorsprung teilweise auf 27 Punkte an. Hier hatte Laurien Lummer ganz starke Phasen. Rachel Arthur war einfach überall zu finden, Pele Gianotti verpasste mit 20 Punkten und neun Rebounds ein Double-Double nur ganz knapp. Olivia Nash gelang dieser (12/13), obwohl sie in der zweiten Halbzeit weniger spielte, weil sie angeschlagen war. Britta Daub und Helena Chatzitheodorou führten klug Regie, Daub holte sogar sechs Rebounds. Eine Tatsache, die Trainer Dennis Czygan künftig auch von den Flügel- und Aufbauspielerinnen erwartet. Ein gelungenes Zweitligadebüt feierte die junge Theresa Spatzier. Sie bekam neuneinhalb Minuten Spielzeit und markierte vier Punkte.
Der deutliche Sieg mit 92 Punkten in Bamberg ist ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. 71 Gegenpunkte waren Dennis Czygan ein bisschen zu viel, aber insgesamt war er mit der Leistung sehr zufrieden. Nun folgen nacheinander die ersten Heimspiele gegen Speyer und die Rhein-Main-Baskets, ehe am vierten Spieltag die Auswärtspartie bei Vizemeister Jahn München folgt – neben Bamberg ein weiterer Titelkonkurrent.
Stenogramm: 15:26 (10.), 20:33 (15.), 26:44 (17.), 28:51 (Halbzeit), 36:61 (22.), 45:62 (28.), 50:70 (30.), 54:81 (33.), 65:87 (38.), 71:93 (Endstand).
Bamberg: Hale 24/2, Lukovic 21, Grbic 8, Landwehr 8, Marschall 7, Förner 2, Hesselbarth 1, Barth, Hager, Ulshöfer.
BasCats: Gianotti 20/1, Chatzitheodorou 13/3, Nash 12, Arthur 12, Lummer 11/1, Daub 7, Palenickova 5/1, Meusel 4, Spatzier 4, Zipser 2 Karavassilis 2.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Wir sind sehr fokussiert gestartet und haben uns Stück für Stück abgesetzt. Wir haben heute ‚kunterbunt‘ gescort, das macht uns unberechenbar. Britta und Helena haben im Aufbau beide sehr gut gespielt. Chatzi traut sich die Dreier selbst zu, sie ist eine reifere Spielerin geworden. Rachel hat heute alle Positionen gespielt, auch Pele war sehr stark. Olivia war etwas angeschlagen und hat in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel gespielt. Ich bin mit der Auswahl der Amerikanerinnen sehr zufrieden. Bamberg ist ein gutes Team, die werden sich im Laufe der Saison steigern. Theresa hat ihren ersten Zweitligaeinsatz gehabt und gleich gepunktet. Die Zuschauer werden sehen, dass diese Mannschaft einfach Spaß macht.“
Olivia Nash: „Wir hatten wirklich eine sehr gute Teamleistung und viel Energie unter beiden Körben. Wir wollten mit hoher Intensität und aggressiver Defense ins Spiel geht. Ich denke, wir haben den Matchplan gut ausgeführt. Wir sind stark zum Defensivrebound gegangen und haben ihnen keine zweiten Chancen erlaubt. Dadurch hatten wir einen guten Teamgeist und Spielfluss in unserer Offense. Ich bin wirklich gespannt, zu was dieses Team in der Lage sein wird.“
Theresa Spatzier: „Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben dann jedoch nach der Halbzeit ein bisschen nachgelassen. Trotzdem haben wir als Team weitergekämpft und uns schlussendlich den Sieg geholt. Für mich persönlich war es sehr aufregend, meine ersten Zweitligaerfahrungen und Punkte zu sammeln.“
Michael Rappe
Helena Chatzitheodorou war kaum zu halten und kam mit drei Distanztreffern auf 13 Punkte.
Pele Gianotti war mit 20 Punkte beste Heidelberger Werferin.
Fotos (2): Tom Eisele