Das war keine gute Heimpremiere der BasCats USC Heidelberg. Mit 72:81 verloren sie ihr erstes Heimspiel dieser Zweitligasaison gegen den TSV Wasserburg und konnten dabei bis auf die ersten drei Minuten und das Schlussviertel nicht überzeugen. „Das war im Vergleich zum Dienstag ein Unterschied wie Tag und Nacht“, traf Manager Francesco Limonciello den Nagel auf den Kopf.
Der Start war gut, Michala Palenickova erzielte nach nur 13 Sekunden mit energischem Zug zum Korb die ersten beiden Punkte. Als Sanata-Lea Ouedraogo nach knapp drei Minuten aus der Distanz zum 10:9 traf, war das jedoch schon die letzte Führung der BasCats in diesem Spiel. Wasserburg trumpfte mit seinen Profis Kayla Simmons, Danielle Shafer und Tess Santos sowie den beiden Perner-Schwestern Marie und Sophie mächtig auf. Ein 12:0-Lauf wendete das Blatt total für die Gäste, die fast jeden Wurf trafen. Die BasCats verloren jegliche Sicherheit, vergaben leichte Korbleger und leisteten sich Fehlpässe. In der Verteidigung wurden die Wasserburger Scharfschützinnen viel zu frei stehengelassen.
Das zweite Viertel wurde nicht besser. Der Rückstand wuchs streckenweise auf 18 Punkte an, und wenn Kayla Simmons auch noch ihre Freiwürfe (3/12) verwandelt hätte, wäre es noch schlimmer gekommen. Zur Halbzeit hatte Wasserburg über 50 Prozent seiner Dreier verwandelt.
Das dritte Viertel war mit 8:18 das offensiv schwächste der BasCats, und das obwohl Simmons nach ihrem dritten Foul längere Zeit auf der Bank blieb. Nun war es die Portugiesin Tess Santos, die viele Punkte machte. Beim 41:64 zur letzten Viertelsirene war die Partie verloren.
Es gehört jedoch zur DNA der BasCats, dass sie nie aufgeben. So wollten sie sich nicht aus der Halle schießen lassen. Sanata-Lea Ouedraogo und Laurie Irthum drehten nun auf, um das Ergebnis noch deutlich zu korrigieren. Acht Sekunden vor Schluss verkürzte die Luxemburgerin mit einem Korb plus Freiwurf auf den 72:81-Endstand.
Am nächsten Samstag (14. Oktober, 17 Uhr, ISSW) kommt Erstligist BC Marburg zum Zweitrundenspiel im DBBL-Pokal. Eine gute Gelegenheit für die BasCats, unbelastet zu zeigen, was sie wirklich können.
Statistik (BasCats/TSV Wasserburg)
Die Statistiken wie Rebounds, Assists etc. werden noch korrigiert!
Stenogramm: 10:9 (3.), 10:21 (7.), 14:28 (10.), 16:33 (12.), 24:42 (15.) 33:48 (Halbzeit), 37:58 (23.), 41:64 (30.), 47:70 (33.), 57:76 (36.), 64:76 (37.), 69:79 (39.), 72:81 (Endstand).
BasCats: Ouedraogo 18/2, Irthum 17/2, Palenickova 15/1, Steins 8, Linder 6, Karavassilis 5, Nägele 3, Bieg Salazar, Wroblewski, Simon.
TSV Wasserburg: Shafer 18/4, Simmons 17, S. Perner 14/1, Santos 13, Weymar 9/2, M. Perner 8/2, Pop 2, Kronast.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Wir haben erst Gas gegeben, als das Spiel verloren war. Da haben wir mit Stolz gespielt. Mental waren wir nicht richtig da. Das zeigt sich dann auch bei Freiwürfen und überhaupt den Würfen. Nach dem 10:9 lief plötzlich 25 Minuten nichts mehr. Anstatt, dass wir mit Aggressivität und Tempo antworten, spielen wir auf Sicherheit und machen aber trotzdem Fehler. Danielle Shafer sollte natürlich da außen nicht so freistehen. Auch wenn wir auf den Positionen vier und fünf ohne Miriam Diala mit Lea Ouedraogo, Helena Linder und Laurie Irthum nur eine Dreier-Rotation haben, bin ich überzeugt, dass wir genügend Potenzial haben, gegen jeden Gegner in der 2. Liga ein gutes Spiel zu machen. Zum Glück dürfte Miriam im Pokalspiel gegen Marburg zurückkommen.“
Eleah Steins: „Das haben wir alle uns ganz anders vorgestellt. Wir haben die Energie nicht aufs Feld gebracht. Wir müssen deutlich mehr kommunizieren, gerade unter dem Korb haben Absprachen gefehlt. Wasserburg ist ein sehr starkes Team, aber wir können sie in der Rückrunde auf jeden Fall schlagen.
Melina Karavassilis: „Wir waren mental nicht bereit heute. Wasserburg war unter den Körben überlegen, und außen standen die Werferinnen viel zu frei. Das war einfach schlecht verteidigt. 72 Punkte sollten eigentlich zum Sieg reichen. Wir haben uns selbst geschlagen und definitiv Punkte liegen lassen. Man muss ja auch immer auf den direkten Vergleich schauen. Klar, es war das dritte Spiel in sieben Tagen, aber das hatte Wasserburg auch. Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn Miriam Diala bald zurückkommt, denn auf der Position fünf fehlt uns jemand.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Sanata-Lea Ouedraogo konnte die Niederlage trotz 18 Punkten nicht verhindern. Foto: Andreas Gieser