Zurecht rissen die BasCats nach dem 97:55-Erfolg bei der SG Weiterstadt die Arme hoch und klatschten sich ab. Mit dem 16. Sieg im 16. Spiel beendete der Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga die Hauptrunde ungeschlagen und mit elf Punkten Vorsprung vor Bamberg. Eine wahrhaft glanzvolle Serie. Da Jahn München 65:54 gegen Speyer gewann, sind nun die Towers aus der Domstadt als Tabellenvierter der Playoff-Gegner im Halbfinale. Am kommenden Samstag (17.30 Uhr, ISSW) geht es daheim mit der Serie „best of three“ los. Das zweite Halbfinale bestreiten Bamberg und München.
Die Partie in Weiterstadt war eine gelungene Generalprobe. Die Gastgeberinnen kämpften und wollten den Favoriten ärgern. Das gelang im ersten Viertel auch. Nach einer 8:2-Führung für die BasCats – sechs Punkte kamen allein von Pele Gianotti – schalteten diese zunächst etwas zurück. Das nutzte Weiterstadt zu einer vorübergehenden knappen Führung (16:14, 20:19), ehe Olivia Nash vor der Viertelpause das 21:20 für Heidelberg markierte.
Das zweite Viertel war lange Zeit eine defensive Glanzleistung der BasCats. Erst nach sechseinhalb Minuten kam Weiterstadt durch Freiwürfe wieder zu einem Punkt. Zwei Distanztreffer von Theresa Spatzier schraubten die Halbzeitführung auf 49:30. Trotz weiteren Dreiern von Rachel Arthur und Pele Gianotti war das dritte Viertel offensiv nicht so stark (17:11).
Doch im vierten Viertel kam der BasCats-Express ins Rollen. Die physische Überlegenheit war groß, Weiterstadt baute immer mehr ab. Gianotti und Arthur trafen nach Belieben, Britta Daub und Helena Chatzitheodorou glänzten auf der Aufbauposition und defensiv wurde Christina Krick sehr gut kontrolliert. Sechs Spielerinnen punkteten zweistellig, was Trainer Dennis Czygan besonders freute. Die Ausgeglichenheit des Teams ist frappierend. Und 97 Punkte hatte seine Mannschaft in dieser Saison noch nicht geschafft.
Stenogramm: 20:21 (10.), 20:34 (15.), 30:49 (Halbzeit), 41:66 (30.), 51:85 (35.), 55:97 (Endstand).
Weiterstadt: Müller 13/3, Smith 12/1, Lehnert 7, Kolb 6, Gießelbach 6, Krick 4/1, Kleinert 4, Caglar 3/1, Rennspieß, Schmidt, Horvath.
BasCats: Gianotti 22/2, Nash 19, Arthur 13/3, Daub 11, Spatzier 10/2, Lummer 10/1, Zipser 6, Meusel 3, Palenickova 2, Chatzitheodorou 1, Karavassilis.
Rebounds: 32:49 (Weiterstadt/BasCats): Smith 10, Kleinert 4, Lehnert 4 – Meusel 9, Nash 8, Daub 6.
Wurfquote aus dem Feld: 29:68%.
Dreierquote: 33:34% (6/18:8/23).
Freiwurfquote: 72:67%.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „16 Siege sind eine herausragende Leistung. Es war eine perfekte Hauptrunde, die für das Team und die Arbeit im Training spricht. Im ersten Viertel haben wir in der Verteidigung noch zu viele Würfe zugelassen und geschaut, was macht der Gegner. Die Reaktion darauf war sehr gut. Alle haben Gas gegeben. Ich freue mich sehr auf das Halbfinale gegen Speyer. Das ist ein Derby, und ich rechne mit zwei vollen Hallen. Ich gratuliere Speyer für diese Rückrunde.“
Britta Daub: „Es freut mich, dass wir zum Ende der Hauptrunde nochmal so eine gute Leistung zeigen konnten. Es hat richtig Spaß gemacht heute zu spielen und die Vorfreude auf die Playoffs ist jetzt groß.“
Pele Gianotti: „Wir wussten, dass dieses Spiel eine wichtige Standortbestimmung für uns wird. Wir wollten die Hauptrunde mit einem guten Gefühl beenden und den Rest der Liga wissen lassen, dass wir für die Playoffs bereit sind und nicht unterschätzt werden sollten. Obwohl das Spiel Höhen und Tiefen hatte, denke ich, dass wir insgesamt wirklich aggressiv gespielt und das Tempo hoch gehalten haben. Unser Team ist wirklich gespannt auf die Playoffs und das hat sich in unserem aggressiven Verhalten heute ausgedrückt.“
Michael Rappe
Rachel Arthur visiert in Weiterstadt den Korb an. Mit 13 Punkten (drei Dreiern) war sie drittbeste Werferin der BasCats.
Foto: Tom Eisele