Die BasCats USC Heidelberg sind zurück in der 1. Basketball-Bundesliga. Mit einer eindrucksvollen Demonstration ihrer Stärken schlugen sie die DJK Don Bosco Bamberg gestern im dritten Spiel der Finalserie hoch verdient mit 93:73 und zeigten dabei, dass sie über die Saison hinweg das beste Team der Liga waren. Die Wurfstärke, die am Freitagabend beim 71:79 nicht vorhanden war, war zurückgekehrt, so dass Bamberg letztlich keine Chance hatte. 14 Dreipunktetreffer landeten die BasCats, alleine vier versenkte Helena Chatzitheodorou, je drei Olivia Nash und Theresa Spatzier.
Chatzitheodorou machte gestern das Spiel ihres Lebens. Unglaublich, wie sie das Team nach vorne trieb, Regie führte, passte und selbst erfolgreich abschloss. Sie gab nach knapp einer Minute das Startsignal mit einem Dreier, dem Pele Gianotti gleich noch einen folgen ließ. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels war es vor allem Olivia Nash, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. Zwölf Punkte hatte sie nach den ersten zehn Minuten bereits auf dem Konto. Die gut 500 Zuschauer, darunter auch viele lautstarke Bamberger Fans, kamen schnell in Stimmung.
Die BasCats agierten wie aufgedreht. Sie zeigten ihr erfolgreiches Tempospiel, mit dem sie zuvor 19 von 20 Partien gewonnen hatten. Nicht wenige Zuschauer und Experten hatten nach dem Schock von Freitag geunkt, dass die BasCats dem Druck nicht Stand halten würden. Bamberg hatte seinen „Killerinstinkt“ gezeigt und warum das Team im Halbfinale gegen München vier Verlängerungen bewältigt hatte. Doch nachdem die BasCats schon bei ihrem 65:52-Sieg im ersten Finale in Bamberg schlecht geworfen hatten, war nicht zu erwarten, dass sie dies drei Spiele lang tun würden. Das Trainerteam fand offenbar am Samstag bei der Mannschaftsbesprechung mit anschließendem intensivem Wurftraining die richtigen Worte. Beim Warmmachen gestern war den Spielerinnen die Entschlossenheit förmlich anzusehen. Sie waren voll fokussiert, wollten eine tolle Saison auch mit dem verdienten Lohn beenden.
Und sie ließen sich auch von widrigen äußeren Umständen nicht von ihrem Weg abbringen. Das Kampfgericht gab gestern leider nicht das beste Bild ab. Ständig gab es Probleme mit der 24-Sekunden-Regel, so dass Bambergs Trainer Konstantin Hammerl sogar einen Protest ankündigte. Und dann brach auch noch einer der Basketballkörbe, sodass die Partie mehr als eine halbe Stunde unterbrochen werden müsste. Walter Drück, Sven Friedrich und der Sandhäuser Matthias Müller-Zander gaben alles und wechselten den Korb aus.
Als Olivia Nash direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich wieder einen Distanzwurf versenkte, war klar, dass die BasCats sich nicht mehr würden aufhalten lassen. Die Dreier flutschten weiter durch die Reuse und nach dem dritten Viertel war die Partie entschieden. Bamberg zog den Protest zurück, und nach einem Jubelorkan, bei dem das Sportinstitut in seinen Grundfesten erschüttert wurde, fand die Ehrung durch DBBL-Geschäftsführer Achim Barbknecht statt. Kapitänin Anna Meusel konnte strahlend den Meisterschild in Empfang nehmen. „Es war ein würdiges Finale. Wir haben die ganze Saison gezeigt, dass wir Bamberg schlagen können. Wir haben heute einfach unser Ding gemacht“, jubelte Meusel.
Auch Trainer Dennis Czygan war überglücklich. „Wir haben der Mannschaft am Samstag im Training einfach noch mal gesagt, dass sie ihren Basketball spielen soll, einfach und nicht so kompliziert. Bamberg hat uns wieder frei stehen lassen, aber heute sind die Würfe gefallen. Helena Chatzitheodorou hat heute eine Superleistung gebracht, das Team unheimlich nach vorne getrieben und hat auch sehr gut getroffen. Auch Theresa Spatzier hat mit ihren 17 Jahren ein tolles Spiel gemacht.
Völlig losgelöst: Die BasCats nach der Übergabe der Meistertrophäe an Anna Meusel.
Foto: Tom Eisele
Stenogramm: 6:0 (2.), 10:5 (4.), 15:10 (6.), 20:12 (8.), 26:16 (10.), 34:25 (13.), 43:30 (17.), 55:38 (Halbzeit), 60:40 (21.), 60:48 (23.), 69:53 (27.), 76:55 (30.), 84:57 (32.), 85:65 (36.), 93:73 (Endstand).
BasCats: Chatzitheodorou 24/4, Nash 21/3, Spatzier 13/3, Arthur 11/1 Gianotti 9/1, Daub 6/2, Lummer 4, Zipser 2, Palenickova 1, Steins 1, Karavassilis 1, Meusel.
Bamberg: Grbic 15/1, Lukovic 14, Hale 10/3, Landwehr 9/1, Waldner 9, Förner 6, Marschall 4, Hager 4, Hesselbarth 2.
Rebounds: 32:44 (BasCats/Bamberg): Nash 11, Spatzier 4, Zipser 3, Chatzitheodorou 3, Team 3 – Lukovic 7, Team 4, Hale 4, Grbic 4.
Wurfquote aus dem Feld: 58:49%.
Dreierquote: 50:35% (14/28:6/17).
Freiwurfquote: 63:53%.
Jubel im Meister-T-Shirt mit Medaillen und Meistertrophäe
Foto: Andreas Gieser
Stimmen zum Aufstieg:
Trainer Dennis Czygan: Wir haben der Mannschaft gestern im Training einfach noch mal gesagt, dass sie ihren Basketball spielen soll, einfach und nicht so kompliziert. Bamberg hat uns wieder frei stehen lassen, aber heute sind die Würfe gefallen. Helena hat heute eine Superleistung gebracht, das Team unheimlich nach vorne getrieben und hat auch sehr gut getroffen. Auch Theresa Spatzier hat mit ihren 17 Jahren ein tolles Spiel gemacht.
Kapitänin Anna Meusel: Es war ein würdiges Finale. Wir haben die ganze Saison gezeigt, dass wir Bamberg schlagen können. Wir haben heute einfach unser Ding gemacht.
Olivia Nash: Ich bin einfach nur unheimlich glücklich, gleich im ersten Jahr mit diesem Team Meister zu werden.
Rachel Arthur: Es ist egal, wenn man mal nicht trifft wie am Freitag. Man muss einfach weiterwerfen. Dieses Team ist unglaublich.
Helena Chatzitheodorou: Das war das Spiel meines Lebens, mehr kann ich nicht sagen. Meister!!!
Michala Palenickova: Ich habe es noch gar nicht realisiert. Dass die ersten beiden Dreier gleich drin waren, hat uns unheimlich viel Selbstvertrauen gegeben. Wir haben uns seit Freitag ganz auf dieses Spiel fokussiert und sind auch defensiv gleich gut reingekommen.
Michael Rappe