Es ist das Gesamtpaket rund um eine Basketball-Bundesligamannschaft, das im Detail stimmen muss, um Erfolg zu haben. Die Trainer kümmern sich um die sportliche Entwicklung, Physiotherapeuten und Ärzte um das körperliche und medizinische Wohl der Spielerinnen. Darüber hinaus gibt es jedoch unzählige organisatorische Dinge, die bewältigt werden müssen. Darum kümmerte sich in den letzten sechs Jahren Stephan Winkler. Der Viernheimer kam 2015 zu den BasCats, als sie noch in der 2. Bundesliga spielten. Fortan entlastete er Trainer Dennis Czygan und war ein außerordentlich wichtiger Bestandteil des Erfolges. Nun hat sich Stephan Winkler entschieden, seine Tätigkeit als „Manager/Teambetreuer“ zu beenden. Im Interview mit Michael Rappe zieht er Bilanz, erzählt von den besonderen Momenten mit dem Team und über sein Tätigkeitsfeld.
Stephan, nach sechs erfolgreichen Jahren hast Du Dich entschieden, Deine Tätigkeit zu beenden. Was sind die Gründe dafür?
Stephan Winkler: Meine Beweggründe haben nichts mit Corona oder der aktuellen Tabellensituation des Teams zu tun. Es war ein langer Entscheidungsprozess, der mir wirklich sehr schwer gefallen ist. Bereits Mitte Dezember vergangenen Jahres habe ich das Trainerteam und im Januar das Team informiert, dass ich nach der Saison nicht mehr in dieser Funktion zur Verfügung stehen werde. In einem persönlichen und freundschaftlichen Gespräch mit Dennis Czygan habe ich in Aussicht gestellt, ggf. Teilaufgaben zu übernehmen, da ich dem Team natürlich weiter verbunden bin. Über Details mache ich mir erst nach der laufenden Saison meine Gedanken und werde diese mit Dennis besprechen. Jetzt ist noch der Fokus auf die laufende Saison zu richten, die weiterhin vollen Einsatz für das Team erfordert.
Wie fällt Deine Bilanz nach diesen sechs Jahren als Manager aus?
Stephan Winkler: Meine erste Saison bei den BasCats war die Saison 2015/2016 und ich kann stolz sagen, dass es eine tolle Zeit war, die ich mit Sicherheit nie vergessen werde. Das Vertrauen von Dennis und dem gesamten Team war von Anfang an sehr groß, und ich bekam gleich Freiräume um meine Vorstellungen umzusetzen. Dabei hat es mir besonderen Spaß gemacht, dabei etwas zu bewegen, was Neues zu schaffen und dann die Zufriedenheit von Team, Sponsoren, Fans und Helfern zu erleben. Vor allem der enge Kontakt zum Team (gerade in der Anfangszeit), die interessanten Gespräche mit den Sponsoren und immer neue Leute kennen zu lernen, hat seinen Reiz. Schwierig war und ist es, engagierte, verlässliche und eigenverantwortliche Helfer zu finden, gerade was den Auf- und Abbau betrifft.
Bei den Helferinnen und Helfern beim Auf-/Abbau und dem festen Team um das Catering, an der Eingangskasse, Security, DJ´s, Hallensprechern, Kommentatoren, Kameramännern, Öffentlichkeitsarbeit, Kampfgericht, Trommlern, Cheerleadern und beim Institutsleiter Frederik Borkenhagen kann ich mich nur ganz herzlich bedanken. Natürlich wäre es auch nicht ohne die Unterstützung meiner Frau Anja – zu Hause und in der Halle – gegangen.
So strahlte Stephan Winkler beim Aufstieg 2017. Foto: Tom Eisele
Was waren die schönsten Momente in dieser Zeit?
Stephan Winkler: Schöne Momente gab es sehr viele. In Erinnerung wird mir das erste Team-Event, eine Weinwanderung, bleiben. Außerdem die legendären Weihnachtspartys bei unserem Coach. Das erste Playoff-Finale 2016, als das ISSW mit so vielen Zuschauern für Gänsehaut gesorgt hat und ganz klar die beiden Aufstiege 2017 und 2019. Der erste Aufstieg auf jeden Fall, da ich mir danach das BasCats-Logo habe tätowieren lassen und somit immer ein Teil der BasCats sein werde. Es war nicht nur ein ehrenamtlicher „Job“, es haben sich tolle Freundschaften entwickelt, für die ich dankbar bin und die ich weiterhin pflegen werde.
Mit Kapitänin Anna Meusel beim 2. Aufstieg im April 2019. Foto: Andreas Gieser
Beschreibe mal das Tätigkeitprofil für den Nachfolger?
Stephan Winkler: Das Tätigkeitsprofil ist vielfältig und kann im Detail nicht in Kürze beschrieben werden. Vieles geschieht in enger Abstimmung mit Dennis Czygan. Er ist für die Spielerinnen-Suche und Sponsoren-Suche zuständig. Die Aufgabe des „Managers“ – oder nennen wir es „Team-Betreuer“ – umfasst im Groben die Organisation vor Saisonbeginn (Saisonheft, Fotoshooting, Eintrittskarten, die Bestellung und Gestaltung von Werbematerialien für die Sponsoren, Akquise und Koordinierung von Halbzeitacts, Spielerautos, Teamkleidung, Teamlisten, Anti-Doping Unterlagen etc. Ferner die Organisation der Heimspiele (Koordinierung aller Helfer von Auf-/Abbau, Catering, DJ, Hallensprecher, Moderatoren, Einlauf-/Lichtshow, Einlass, Heimspielflyer etc.) und der Auswärtsspiele (Fahrten organisieren, Teamverpflegung, Fanfahrten etc.). Außerdem gehört die Veröffentlichung von Spielankündigungen, Bildern und der Kontakt mit den Pressevertretern dazu, sowie die Organisation eines Helferevents nach Saisonende. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Suche und der Betreuung der Sponsoren während der kompletten Saison und bei den Heimspielen, zudem die Organisation und Ausrichtung von Sponsorentreffen und Sponsorenevents. Natürlich gebe ich hier meine Erfahrungen, Vorlagen etc. gerne weiter und stehe auch bei Fragen zur Verfügung.
Michael Rappe