Gute Leistungen – zumindest überwiegend. Und knappe Ergebnisse – ebenfalls überwiegend – das ist die Bilanz nach gut der Hälfte der Vorrunde für die AXSE BasCats in der Damen-Basketball-Bundesliga. „Es fehlen die Punkte“, gibt Trainer Dennis Czygan unumwunden zu. Denn nur gut spielen und knapp verlieren reicht eben nicht, dann muss man wieder aus der 1. Bundesliga absteigen.
Was schon in Herne und erst recht in Hannover möglich war, soll am Freitagabend im fernen Chemnitz gelingen: Der erste Auswärtssieg für den Neuling in der höchsten deutschen Spielklasse. Am Freitagmittag um 12 Uhr machen sich Mannschaft und Trainerteam mit einigen Fans auf ins rund 470 km entfernte Chemnitz. Spielbeginn ist um 20 Uhr in der Schlossteichhalle, und da wollen die BasCats ungern baden gehen. Wie die AXSE BasCats auch hat Chemnitz bisher – bei einem Spiel weniger – eine Partie gewonnen, mit 69:56 gegen Saarlouis. Gegen Nördlingen, einziges Team, gegen das wiederum die BasCats gewinnen konnten, verlor die Mannschaft von Amanda Davidson auswärts mit 64:82.
Trainer Dennis Czygan gibt sich zurückhaltend. „Wir müssen erst mal sehen, wie wir die lange Fahrt verkraften“, sagte er. Allerdings hat Chemnitz am Mittwoch ein Pokalspiel in Halle bestritten und absolviert am nächsten Dienstag schon die Nachholpartie gegen Hannover. Beim überraschend deutlichen 89:61-Pokalsieg in Halle war wie meistens in dieser Saison die Schwedin Abigal Asoro erfolgreichste Werferin. Auf sie müssen die AXSE BasCats ebenso achten wie auf die sehr schnelle Französin Margot Vidal Geneve und die treffsichere US-Amerikanerin Kendall Noble. Mit Aufbauspielerin Katarina Flasarova, die schon bei einigen deutschen Erstligisten gespielt hat, und Flügelspielerin Lucile Peroche stehen nur zwei deutsche Spielerinnen im Kader.
Das ist bei den AXSE BasCats ganz anders. Trotz einer gewissen Dominanz der drei US-Amerikanerinnen Vee Young, Tiffany Jones-Smith und Ny Hammonds sowie der Deutsch-Amerikanerin Rachel Arthur bekommen die deutschen Spielerinnen viele Einsatzzeiten. Die teilweise knappen Ergebnisse und die Leistungen belegen, dass die BasCats „in der Liga angekommen sind“, wie es Dennis Czygan formuliert. Doch in den folgenden Spielen in Chemnitz, gegen Saarlouis und in Bad Aibling etwas Zählbares her muss. Dazu muss das Team wieder eine aggressivere Verteidigung als gegen Marburg an den Tag legen. Bis auf Ann-Kathrin Schätzle stehen alle Spielerinnen zur Verfügung.
Neue Kapitänin ist nun Anna Meusel. Am Donnerstagabend wurde sie von Dennis Czygan berufen und ist damit Nachfolgerin von Serena Benavente, die seit Saisonbeginn als Co-Trainerin tätig ist und zuvor jahrelang Spielführerin der AXSE BasCats. Czygan ließ sich mit der Berufung Zeit, weil er abwarten wollte, wie sich die Teamchemie entwickelt. Die 28-jährige Gymnasiallehrerin spielt seit 13 Jahren für den USC bzw. die BasCats.
Apropos Berufung: Bei Center Anne Zipser ist die Freude groß. Letzte Woche war sie von Bundestrainer Hermann Paar auf Abruf in die A-Nationalmannschaft berufen worden. Am Mittwoch kam die Nachricht, dass sie nun fest für den Lehrgang und die beiden EM-Qualifikationsspiele der deutschen Basketballerinnen am 11. November in Saarlouis gegen Tschechien und am 15. November in Kortrijk gegen Belgien nominiert ist. „Nominiert zu werden ist natürlich eine große Ehre für mich“, sagte Zipser, „ich werde weiterhin, mit der Unterstützung meines Teams, hart an mir arbeiten, um mein Bestes zu präsentieren.“
Michael Rappe
Anna Meusel ist die neue Kapitänin der AXSE BasCats. Hier heckt sie mit Co-Trainerin Serena Benavente die Taktik für Chemnitz aus.
Foto: Tom Eisele
Center Anne Zipser wurde erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen.
Foto: Tom Eisele