Samstag, 19 Uhr – eine ungewohnte Startzeit für die AXSE BasCats USC Heidelberg. Doch am vorletzten und letzten Spieltag werden alle Spiele der Damen-Basketball-Bundesliga zur gleichen Zeit angepfiffen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Das erste Heimspiel ihrer Premierensaison in der höchsten deutschen Spielklasse bestritten die AXSE BasCats am 30. September gegen Meister TSV Wasserburg. Kommt zum letzten Heimauftritt nun der kommende deutsche Meister? Es deutet einiges darauf hin, denn die Rutronik Stars aus Keltern führen die Tabelle an, punktgleich mit Wasserburg, das in dieser Saison doch einige Probleme hat. Überhaupt scheint die Zeit der Alleingänge vorbei. Dass die beiden führenden Teams bereits vier Niederlagen aufweisen, findet auch Trainer Dennis Czygan überraschend. Die Kleinen haben aufgeholt. Das bewies auch seine Mannschaft gegen Wasserburg (68:72). Ist gegen Keltern ein ähnlich knappes Ergebnis drin?
In jedem Fall wollen die AXSE BasCats sich mit einer guten Leistung von ihren Fans verabschieden. Vee Young geht sogar noch weiter. „Wir wollen den Tabellenführer schlagen!“ Dann wäre der Klassenerhalt aus eigener Kraft endgültig geschafft, egal was die BG 74 Göttingen in Saarlouis macht. Sollten die BasCats verlieren und Göttingen gewinnen, dann fiele die Entscheidung über den zweiten Absteiger nach Halle erst am letzten Spieltag in den Spielen Halle – AXSE BasCats und Göttingen gegen Bad Aibling.
Eine Herkulesaufgabe wird die Partie gegen Keltern in jedem Fall. Keltern ist international hochkarätig besetzt, hat nur drei deutsche Spielerinnen im Kader, von denen Stina Barnert herausragt, und setzt sonst auf ausländische Profis. „Die wollen den Heimvorteil für alle Finalrunden“, ist Dennis Czygan überzeugt, dass Keltern voll auf Sieg spielen wird. Amber Orrange ist offensiv eine echte Waffe, die nachverpflichtete Centerin Alicia de Vaughn ist 1,93 m groß, mit Shaquilla Nunn und Jasmine Thomas stehen noch zwei US-Amerikanerinnen im Kader. Weitere international erfahrene Spielerinnen sind die Serbin Marina Markovic, Carmen Miloglav (Kroatien), Tatsiana Likhtarovich (Weißrussland), Mailis Pokk (Estland), Lina Pikciute (Litauen) und Romina Ciappina (Belgien).
Das Hinspiel ging mit 109:79 an Keltern, es war die erste dreistellige Niederlage für die Heidelbergerinnen. Dennis Czygan erwartet auch diesmal eine Partie mit vielen Punkten, aber defensiv soll sein Team einiges besser machen. „Die Mädels wollen alles zeigen“, hat er diese Woche im Training festgestellt. „Wir wollen Keltern ärgern, aber das ist nur möglich, wenn man nicht aufgibt. Keltern spielt sehr variabel und ist ein super ausgeglichenes Team.“ Trotzdem hätten die Spielerinnen eindeutigere Positionen als zuletzt Bad Aibling. Unschlagbar ist Keltern sicherlich nicht, zuletzt gab es zwei Auswärtsniederlagen in Herne und Nördlingen – beides Teams, die die AXSE BasCats zu Hause geschlagen haben.
Bei den Gastgeberinnen sind bis auf Laurien Lummer, die einen grippalen Infekt hat, alle Spielerinnen einsatzfähig. Im letzten Heimspiel der ersten Bundesligasaison hoffen sie auf eine große Kulisse. Der Spielstand aus Saarlouis wird laut Dennis Czygan von der Mannschaft ferngehalten. Vielleicht bricht dann nach Spielende auch bei einer Niederlage die Freude über den Klassenerhalt heraus. Es wäre der verdiente Lohn für die AXSE BasCats, die ihre Erstligatauglichkeit unter Beweis gestellt haben. Nicht viele Aufsteiger haben im ersten Jahr den Ligaverbleib geschafft.
So lief das Hinspiel in Keltern:
Stenogramm: 2:8 (3.), 8:14 (4.), 17:19 (7.), 31:21 (10.), 44:25 (13.), 50:40 (18.), 63:46 (Halbzeit), 75:51 (25.), 89:62 (30.), 99:66 (35.), 109:79 (Endstand).
Keltern: Orrange 22, Nunn 18, Markovic 16/1, Likhtarovich 14, Ciappina 11/3, Pokk 8/2, Miloglav 7/1, Barnert 7/1, Vuckovic 6.
AXSE BasCats: Hammonds 21/2, Young 15/1, Zipser 10, Arthur 9/1, Jones-Smith 9/1, Lummer 5/1, Kranzhöfer 4, Palenickova 4, Chatzitheodorou 2, Angol, Meusel.
Rebounds: 26:19 (Keltern/BasCats): Nunn 6, Team 6, Markovic 4 – Young 6, Meusel 4, Team 3.
Wurfquote aus dem Feld: 70:57%
Dreierquote: 40:40%
Freiwurfquote: 89:93%
Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:
AXSE BasCats: Keltern (h), Halle (a).
Göttingen: Saarlouis (a), Bad Aibling (h).
Halle (bereits abgestiegen): Bad Aibling (a), BasCats (h).
Michael Rappe
Kein Durchkommen gab es für Tiffany Jones-Smith im Hinspiel gegen Marina Markovic (Nr. 15) und Stina Barnert (26). Foto: Tom Eisele