Das JBBL-Team des USC Heidelberg gewinnt auswärts gegen Lokalrivalen Rhein-Neckar Metropolitans mit 79:51 und daheim gegen Eintracht Frankfurt/Fraport Skyliners mit 84:73.
Coach Alexander Schönhals sieht klaren Aufwärtstrend im mannschaftlichen Zusammenspiel.
Am vergangenen Samstag ging es für unser Team zum ersten Auswärtsspiel der Saison nach Mannheim. Gegner waren die Rhein-Neckar Metropolitans, ein Kooperationsteam der Vereine BG Viernheim/Weinheim und der SG Mannheim.
Vom Verlauf des größtenteils einseitigen und wenig spektakulären Spiels ist schnell berichtet: ein weiterer Start-Ziel-Sieg mit drei Vierteln in Normalform und einer 38-Punkte- Führung, gefolgt von einem Viertel zum Vergessen.
Bereits in den ersten Minuten wurden deutlich, dass der USC in allen individuellen und mannschaftlichen Belangen überlegen war, und man ging rasch mit 13:0 in Führung. Im weiteren Verlauf plätscherte das Spiel vor sich hin und die Führung wurde dank Individualaktionen konstant weiter ausgebaut. Dennoch konnte ein wie immer äußerst engagierter Trainer Schönhals mit der Leistung nicht wirklich zufrieden sein, da seine Mannschaft viele gute Gelegenheiten verstreichen ließen, trainierte Spielsysteme und -abläufe unter Wettkampfbedingungen zu festigen. Immer wieder hörten die fünf im Rahmen des Hygienekonzepts zugelassenen Heidelberger Zuschauer den Coach sein Team auffordern, endlich zusammenzuspielen. In der Tat dauerte es bis zur 17. Minute, bis der erste geplante Spielzug zur Zufriedenheit des Trainers erfolgreich abgeschlossen wurde.
Kurz vor Ende des dritten Viertels betrug die Führung 40 Punkte, dann kam ein mentaler Einbruch. Bei unserer Mannschaft war die Luft raus, hinten wurde nachlässig verteidigt und vorne Großchancen großzügig ausgelassen. Das Endergebnis von 79:51 (25:12, 27:8, 15:9,12:22) hätte leicht noch deutlicher ausfallen können.
Dennoch war Schönhals mit der Gesamtleistung zufrieden, da er eine deutliche Verbesserung in Angriff und Verteidigung gesehen hat. Auch die Bankspieler, vor allem Dante Aruna, haben sich im Vergleich zum ersten Spiel steigern können.
Am Sonntag stand dann der erste Härtetest der noch jungen Saison an. Die Eintracht aus Frankfurt kam zu Gast nach Heidelberg, eine etablierte JBBL-Mannschaft, die 2016 die Meisterschaft feiern konnte und aktuell den dritten Platz der ewigen JBBL-Tabelle belegt, der USC steht hier an 14. Stelle.
Die Mannschaft vom Samstag war nicht wiederzuerkennen! Dank einer aggressiven aber stets fairen Verteidigung und der nötigen Konsequenz im Angriff konnte unser Team um den heute deutlich souveräner steuernden Kapitän Julian Rothmann gleich zeigen, wer die Herren in der Halle waren und den Frankfurter den Schneid abkaufen. Am Ende des ersten Viertels stand es 27:14 für die Heimmannschaft, aus dem Oskar Humpert mit 14 Punkten und zahlreichen gelungenen Verteidigungsaktionen herausstach.
Das zweite Viertel begann wild. Beide Mannschaften spielten zerstreut und leisteten sich zahlreiche Flüchtigkeitsfehler, sehr zum Missfallen beider Trainer, die ihren Unmut lautstark kundtaten. In dieser Phase kamen die Frankfurter, für die dieses nach zwei Absagen das erste Spiel der Saison war, besser ins Spiel und konnten das zweite Viertel aus ihrer Sicht positiver gestalten. Dennoch ging es mit einer 48:34 Führung für den USC in die Pause.
Wie schon in den anderen Spielen kam es im dritten Viertel zu einer Schwächephase unseres Teams. Die Konzentration der Anfangsphase war wie weggeblasen, und Coach Schönhals warnte seine Spieler vor einem Leistungseinbruch wie im letzten Abschnitt des Spiels am Vortag. Diese nahmen sich die Worte zu Herzen, steigerten sich und konnten den Vorsprung – trotz wegen der Foulsituation nun zurückgenommener Spielweise – konstant um die 10 Punkte halten. Zwar ging das dritte Viertel an die Gäste, trotzdem führte unsere Mannschaft immer noch mit 65:54.
Im letzten Spielabschnitt, der unentschieden ausging, versuchten die Frankfurter alles, um das Spiel zu drehen, was ihnen allerdings nicht gelang. Als wäre ein Ruck durch das Team gegangen, nahmen unsere Spieler den jetzt ruppigen Stil der Gegner an und konnten stark dagegenhalten, auch dank einer guten Freiwurfquote von 70% bei zehn Versuchen. Und so war der Jubel beim USC und seinen Anhängern groß, als das Spiel beim Stand von 84:73 von den beiden souveränen Schiedsrichtern beendet wurde.
Das Fazit des Trainers: „Wir haben heute aus verschiedenen Gründen gewonnen, wir waren über weite Strecken des Spiels konzentriert und wach mit guten Aktionen in der Defense. Dazu kamen wenige Ballverluste und gute Feld- und Freiwurfquoten. Aus einer tollen Mannschaft möchte ich heute die Denker und Lenker Julian Rothmann und Oskar Humpert als Basis für unseren Erfolg herausheben. Was mir bei uns aber immer noch fehlt ist eine Grundruhe und das Auge fürs Detail, wo steht der freie Mann, wo kann ich eine Überzahl generieren, wie kann ich Missmatches für uns nutzen. Daran werden wir weiter feilen. Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Meine Mannschaft ist ungeschlagen und wird immer besser.“
Eine stark verbesserte Gesamtleistung und eine bärenstarke erste Halbzeit sicherten einen nie wirklich gefährdeten Sieg nach einem unterhaltsamen und spannenden Spiel.
Das nächste Spiel findet am 25.10.2020 auswärts bei den Regnitztal Baskets statt.
Es spielten gegen die Rhein-Neckar Metropolitans: Mannschaftsführer Julian Rothmann (18 Punkte), Finn Rothmann (17), Joshua Kreilein (7), Oskar Humpert (19), Quirin Heinlein (8), Dante Aruna (5), Jakob Moritz (2), Leander Schönfeld (0), Ben Keller (0) und Marco Schneider (3).
Es spielten gegen Eintracht Frankfurt/Fraport Skyliners: Mannschaftsführer Julian Rothmann (28 Punkte), Joshua Kreilein (11), Oskar Humpert (28), Quirin Heinlein (6), Dante Aruna (5), Jakob Moritz (3), Leander Schönfeld (0), Ben Keller (0), Marco Schneider (3) und Lars Krell (0).
Text: Matthias Wagner
Fotos: André Schneider
Beitragsbild: Anführer Julian Rothmann am Ball