Jetzt geht es los! AXSE BasCats starten am Samstag in Mainz in die neue Zweitliga-Saison

Das Erreichen des Playoff-Finales war im April der bisher größte Erfolg der AXSE BasCats USC Heidelberg in der jüngeren Vereinsgeschichte. So eine grandiose Stimmung wie im zweiten Finalspiel gegen Bad Aibling möchten die Heidelbergerinnen auch in der kommenden Saison wieder erleben. Und so heißt das primäre Ziel Erreichen der Playoff-Runde und dann möglichst der Sprung ins Finale.

Reicht es möglicherweise sogar zum Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga, nachdem es in der kommenden Saison eine Übermannschaft wie Bad Aibling nicht gibt? Ganz so weit möchte Trainer Dennis Czygan nicht gehen, denn „wir hatten den größten Umbruch unserer Geschichte“ (Czygan). Center Berit Adrion hat ihre Karriere beendet, mit Anne Zipser (zum Ligarivalen Würzburg) und Anna Klötzl haben zwei hoffnungsvolle Talente den BasCats den Rücken gekehrt. Wie Myrto Stampoulidou, die nach Griechenland zurückgekehrt ist, konnten sie auf der Center-Position bzw. auf dem Flügel eingesetzt werden. Daniela Bauder und Sarah Dorlöchter gingen aus Studiengründen weg. „Die Abgänge schmerzen sportlich wie menschlich sehr“, sagte Dennis Czygan.

Aber es gibt noch mehr Neues rund ums Sportinstitut. Da ist vor allem der Name. Der bisherige Trikotsponsor AXSE weitet sein Engagement aus und ist nun auch Namenssponsor. Als „AXSE BasCats USC Heidelberg“ geht das Team in neue Runde. „Ich möchte Damen-Basketball als Spitzensport in der Region noch fester etablieren“, sagte Firmeninhaber Axel Semblat. Mit seiner Unterstützung soll weiter in die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Strukturen investiert werden. Hier ist Manager Stephan Winkler gefragt, der – ehrenamtlich – jeden Tag daran arbeitet. Das Marketing soll verbessert werden, die Sponsorenbetreuung, es gibt Aktionen bei den Heimspielen und vieles mehr. Das ISSW bekommt einen neuen Hallenboden, die Trainer- und Spielerinnenbänke werden auf die gegenüberliegende Seite verlegt, so dass sie für die Zuschauer sichtbar sind.

Stephan Winkler ist überzeugt, dass die AXSE BasCats eine viel versprechende Zukunft haben. Das Konzept der Nachwuchsförderung gefiel dem früheren Manager des TSV Viernheim sehr. „Momentan reicht das Budget noch nicht, aber die 1. Liga ist realistisch“, so Winkler. Mit Viernheim war er Zweitliga-Vizemeister, mit den BasCats auch, „wenn es nach mir geht, stehen wir in drei Jahren in der 1. Liga“, zeigt sich der 48-Jährige zuversichtlich. Manchmal gehen Träume ja auch schneller in Erfüllung…

Jedenfalls geben die drei Neuzugänge zu großen Hoffnungen Anlass, eine sehr gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen zu können. Auf der Centerposition gab es nach den Abgängen Handlungsbedarf. Und mit Viktoria Krell (31) und Martina Letkova (23) kommen Spielerinnen, die für die 2. Liga enorme Verstärkungen sind. Krell spielte früher 1. und 2. Bundesliga in Ludwigsburg und hatte ein Angebot von Meister Wasserburg, ehe es sie in die USA zog. In Kentucky spielte sie vier Jahre auf dem College, ehe sie eine Basketball-Pause einlegte. In der Vorbereitung zeigte sie bereits ihre großen Qualitäten.

Eine Spielerin wie Martina Letkova hatten die BasCats noch nie. Die 1,88 Meter große Slowakin ist ein „power forward“, ein vorgezogener Center, die eine exzellente Schützin aus der Distanz ist. Sie kommt aus der slowakischen 1. Liga und hat Europacup-Erfahrung. Bei den Testspielen in Speyer und Luxemburg dauerte es eine Weile, bis sich die Mannschaft an diese neue Position gewöhnt hatte und Letkova entsprechend einsetzen konnte.

Dritter Neuzugang ist die 19-jährige Flügelspielerin Michala Palenickova von der SG Weiterstadt. Sie ist schnell und aggressiv in der Verteidigung.

Dass die AXSE BasCats gut drauf sind, bewiesen sie am vergangenen Wochenende mit dem Turniersieg in Luxemburg, wo sie Erstligist Eisvögel Freiburg, Nord-Zweitligist Neuss und den luxemburgischen Meister BC Amicale Steinsel schlugen.

Zum Auftakt der Zweitliga-Saison treten die AXSE BasCats am Samstag um 20 Uhr beim ASC Theresianum Mainz an. Bisher ist der veröffentlichte Kader der Mainzerinnen noch überschaubar, so dass der Gegner schwer einzuschätzen ist. Dennis Czygan schätzt ihn als Kandidaten fürs breite Mittelfeld ein. Als stärksten Gegner sieht er die Rhein-Main Baskets, wo Trainer Peter Kortmann eine Reihe von ehemaligen Erstligaspielerinnen an Bord hat. Auch Playoff-Halbfinalist DJK Bamberg dürfte stark sein, ebenso wie Jahn München, wo Anne Breitreiner wieder auflaufen wird. „Ehe wir uns über Endplatzierungen Gedanken machen, wollen wir erst einmal einen guten Start hinlegen“, sagte Czygan. Mit drei Auswärtsspielen, darunter dem bei den Rhein-Main Baskets am zweiten Spieltag, wird das schwer genug. Überhaupt haben die AXSE BasCats in der Vorrunde nur drei Heim-, aber sieben Auswärtsspiele.

Kader AXSE BasCats USC Heidelberg, Center: Erica Carlson, Anna Meusel, Viktoria Krell (hat pausiert), Martina Letkova (MBK Ruzomberok, Slowakei); Aufbau: Angela Oehler, Sara Kranzhöfer, Serena Benavente, Laurien Lummer, Helena Chatzitheodorou, Anna Lea Frenzel; Flügel: Marlene Angol, Elena Hofmann, Antonia Hofmann, Michala Palenickova (SG Weiterstadt); Abgänge: Berit Adrion (Karriereende), Anne Zipser (BVUK Würzburg), Anna Klötzl (unbekannt), Myrto Stampoulidou (zurück nach Griechenland), Daniela Bauder (Auslandssemester), Sarah Dorlöchter. Trainer: Dennis Czygan, Co-Trainer: Oliver Muth, Chris Baum.

Hinrunden-Spielplan:

Samstag, 24. September, 20 Uhr: ASC Theresianum Mainz (a), Samstag, 1. Oktober, 16.30 Uhr: Rhein-Main-Baskets (a), Sonntag, 9. Oktober, 16 Uhr: SG Weiterstadt (a), Sonntag, 16. Oktober, 14.30 Uhr: Burger Estriche Jahn München (h), Samstag, 22. Oktober, 16 Uhr: TSV Wasserburg II (a), Sonntag, 30. Oktober, 14.30 Uhr: Elangeni Falcons Bad Homburg (h), Sonntag, 6. November, 15.30 Uhr: BVUK Sharks Würzburg (a), Samstag, 12. November, 17 Uhr: TSV Speyer-Schifferstadt (h), Sonntag, 20. November, 17.30 Uhr: Rutronik Stars Keltern II (a), Samstag, 26. November, 15.30 Uhr: DJK Bamberg (a).

Die Rückrunde beginnt am Sonntag, 18. Dezember (14.30 Uhr), mit dem Heimspiel gegen Mainz.

Michael Rappe

Martina Letkova, hier beim Turnierspiel gegen Freiburg in Luxemburg.

Foto: Stephan Winkler