Schon oft haben sich die Wege der AXSE BasCats USC Heidelberg und der Fireballs Bad Aibling gekreuzt. Fast immer setzte sich das Team aus der Nähe von Rosenheim durch. 2014 hieß es im Playoff-Halbfinale der 2. Liga Süd 2:0-Siege für Bad Aibling, zwei Jahre später trafen sich beide Teams im Finale, auch da hieß es 2:0 für die Fireballs.
Im November trafen sich beide Teams erstmals in der Bundesliga. Mit 96:68 feierten die Fireballs ihren bisher höchsten Sieg seit ihrer Erstligazugehörigkeit. Dabei hatten die Heidelbergerinnen mit 10:2 einen tollen Start. Doch Lindsay Sherbert und Destinee Young markierten alleine 48 Punkte und sorgten für das hohe Ergebnis. Also alles andere als ein Lieblingsgegner der BasCats.
Am Samstag um 17.30 Uhr kommt es im ISSW zum nächsten Aufeinandertreffen. Und für beide Teams ist es von großer Bedeutung. Der Tabellenfünfte braucht einen Sieg, um sich noch unter die ersten Vier der Tabelle zu schieben und im Playoff-Viertelfinale Heimrecht zu haben. Die AXSE kämpfen erbittert um den Klassenerhalt. Schaffen sie das halbe Dutzend und gewinnen das sechste Heimspiel in Folge? Für Hochspannung ist gesorgt und das ISSW dürfte ein Hexenkessel werden. Schließlich bringt Bad Aibling in der Regel auch eine ganze Reihe von Fans mit.
Die Fireballs spielen schon die ganze Saison mit einer ganz kleinen Rotation, teilweise mit fünf, ansonsten mit sechs bis sieben Stammspielerinnen. Das Team ist außerordentlich clever und sehr flexibel. Wer die beste Werferin Lindsay Sherbert ausschaltet, darf sich keinesfalls sicher fühlen, denn Chelsea Waters, Destinee Young, Cyrielle Recoura, Alina Hartmann und Lauren Engeln sind auch brandgefährlich. „Die können alle gut werfen“, hat Trainer Dennis Czygan festgestellt. Bisher ist es keinem Team in dieser Runde gelungen, die Fireballs aufgrund ihrer kleinen Rotation in die Schranken zu verweisen, also beispielsweise in Foulprobleme zu bringen. Die AXSE BasCats werden einen sehr guten Tag benötigen, um die beiden wichtigen Punkte zu holen.
So ist die Konstellation im Abstiegskampf: Der Tabellenletzte Halle ist nach elf Niederlagen in Folge nur noch theoretisch zu retten. Die Hallenserinnen müssten alle drei verbleibenden Partien gewinnen, darunter das am letzten Spieltag gegen die AXSE BasCats mit mindestens sechs Punkten Unterschied (Hinspiel 74:69). Die BasCats würden den Klassenerhalt bereits jetzt schaffen, wenn sie Bad Aibling schlagen und Göttingen am Sonntag gegen Chemnitz verliert. Im Falle eines Göttinger Sieges müssten die Heidelbergerinnen dagegen noch mindestens eine Woche warten, dann kommt allerdings Spitzenreiter Rutronik Stars Keltern an den Neckar. Göttingen müsste dann in Saarlouis gewinnen, um an den AXSE BasCats dranzubleiben. In dem Fall würde tatsächlich das letzte Spiel in Halle entscheiden. Die Playoff-Teilnahme ist nicht gänzlich unmöglich, aber unwahrscheinlich. Saarlouis müsste in Halle und gegen Göttingen verlieren.
Allen Rechenspielchen zum Trotz haben sich die BasCats in dieser Woche intensiv auf Bad Aibling vorbereitet. Erfreulich ist, dass Tiffany Jones-Smith und Michala Palenickova nach ihren zunächst übel aussehenden Verletzungen im Saarlouis-Spiel wieder einsatzfähig sind. Einige Spielerinnen sind allerdings „grippig“, wie es Dennis Czygan formuliert. Sara Kranzhöfer konnte bis Mittwoch gar nicht trainieren, dürfte aber fit werden. Helena Chatzitheodorou trainierte am Mittwoch erstmals wieder.
Die AXSE BasCats wollen alles daran setzten, die fehlenden Punkte für den Ligaverbleib noch zu holen. „Wir haben uns die Saison über so gesteigert, es wäre äußerst schade, wenn wir wieder in die 2. Liga runter müssten“, meinte Sara Kranzhöfer auf der Heimfahrt von Saarlouis. Sie und ihre Teamkameradinnen werden auch morgen ihr großes Kämpferherz zeigen. Jenes Kämpferherz, das zuletzt Halle, Göttingen, Herne, Hannover und Chemnitz besiegte. „Mit Euch zum Klassenerhalt“ – so werben die AXSE BasCats um Unterstützung bei ihren Fans. Die Stimmung im ISSW ist zuletzt immer besser geworden, ein Rekordbesuch am Samstag ist gut möglich. „Unsere Fans sind sensationell“, richtet Trainer Dennis Czygan ein dickes Lob an die Zuschauer. Sie sollen das Team in dieser ganz schweren Begegnung zum Sieg peitschen. Für ein weiteres Jahr in der 1. Bundesliga.
So lief das Hinspiel in Bad Aibling:
Stenogramm: 2:10 (2.), 7:13 (4.), 12:15 (5.), 20:20 (8.), 24:21 (10.), 30:25 (13.), 47:29 (18.), 54:34 (Halbzeit), 70:43 (25.), 77:45 (26.), 80:54 (30.), 92:63 (36.), 96:68.
Bad Aibling: Sherbert 25/4, D. Young 23, Recoura 14, Hartmann 12, Waters 12, Engeln 7, Wimmer 2, Kancevic 1, Gibbels.
BasCats: Young 16, Arthur 10/2, Zipser 9, Kranzhöfer 8, Hammonds 7/1, Palenickova 5/1, Jones-Smith 5, Chatzitheodorou 4/1, Angol 3/1, Lummer 1, Meusel, Schätzle.
Rebounds: 38:29 (Bad Aibling/BasCats): Sherbert 9, Waters 9, D. Young 9 – V. Young 9, Jones-Smith 8, Palenickova 3.
Wurfquote aus dem Feld: 42:32%
Dreierquote: 44:31%
Freiwurfquote: 82:77%
Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:
Saarlouis: Halle (a), Göttingen (h), Wasserburg (a).
Chemnitz: Göttingen (a), Wasserburg (h), Herne (a).
AXSE BasCats: Bad Aibling (h), Keltern (h), Halle (a).
Göttingen: Chemnitz (h), Saarlouis (a), Bad Aibling (h).
Halle: Saarlouis (h), Bad Aibling (a), BasCats (h).
Michael Rappe
Szene aus dem Hinspiel: Diesmal wollen Helena Chatzitheodorou (am Boden) und ihre Mitspielerinnen nicht am Boden sein. Foto: Albert Goike