Laurien Lummer ist eine der vielen positiven Erscheinungen bei den BasCats in dieser Saison. Die am vergangenen Dienstag 21 Jahre alt gewordene Westfälin, die 2014 von den Paderborn Baskets nach Heidelberg kam, ist aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Dynamik, dem hohen Tempo, ihrem nimmermüden Einsatz und ihrer Treffsicherheit ist die Aufbau- und Flügelspielerin ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor. So auch im ersten Playoff-Halbfinale gegen Bamberg (78:67). Vor dem Rückspiel am Ostersonntag stellte sie sich dem folgenden Interview.
Laurien, wie hast Du das erste Halbfinale gegen Bamberg erlebt? Seid ihr in der entscheidenden Phase wirklich so cool und abgezockt gewesen, speziell Du bei den Freiwürfen während des 12:0-Laufes zum 71:60?
Laurien Lummer: Das erste Halbfinale war wirklich super. Es hat total viel Spaß gemacht, auf dem Feld zu stehen. Die Stimmung in der Halle war toll, unsere Fans haben uns lautstark unterstützt. Es war ein spannendes Duell, und keine Mannschaft hat der anderen etwas geschenkt. Gerade in den entscheidenden Phasen hilft uns die Erfahrung einiger Mitspielerinnen. Mir hilft es dann zum Beispiel immer besonders, zusammen mit Serena auf dem Platz zu stehen. Ihre Ruhe überträgt sich auf das Team und lässt einen auch in entscheidenden Situationen nicht hektisch werden.
Was waren Eure Stärken und was könnt ihr noch besser machen, speziell gegen die Wurfsicherheit Bambergs aus der Distanz?
Laurien Lummer: Wir haben das Spiel versucht sehr schnell zu machen. Außerdem haben wir den Rebound dominiert und auch ziemlich gut getroffen. Gegen die Wurfsicherheit der Bambergerinnen müssen wir diese zu schwierigeren Würfen zwingen. Wir wissen, sie treffen gut von außen, da müssen wir dann einfach noch den extra Schritt schneller rausmachen und so den Wurf erschweren. Gerade im zweiten Viertel haben sie zu viele einfache Distanzwürfe bekommen und sind somit wieder voll im Spiel gewesen.
Wäre es Dein bisher größter Erfolg, wenn ihr am Sonntag (oder in einem dritten Spiel zu Hause) ins Finale einzieht?
Laurien Lummer: Im Damenbereich wäre ein Einzug ins Finale auf jeden Fall mein bislang größter Erfolg. Im Jugendbereich war es das Finale um die deutsche Meisterschaft 2013 mit der U19 der Paderborn Baskets.
Bad Aibling ist unglaublich stark, hat Speyer im anderen Halbfinale aus der Halle geschossen. Kann man die überhaupt schlagen?
Laurien Lummer: Bad Aibling ist natürlich der Top-Favorit für den Aufstieg in die 1. Liga. Aber auch sie sind zu schlagen, vor allem vor heimischem Publikum. Gegen Bad Aibling darf man einfach nicht zu viel Respekt haben und sich nicht verstecken. Aber so weit schauen wir noch nicht. Wir müssen jetzt erstmal einen zweiten Sieg gegen Bamberg einfahren und das wird sicher keine leichte Aufgabe.
Wie bist Du persönlich mit dieser Saison zufrieden und wie würdest Du Deine Weiterentwicklung beschreiben?
Laurien Lummer: Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich sehr zufrieden. Wir haben sehr viele Spiele gewonnen, uns als Team weiterentwickelt und die Hauptrunde auf dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen. Ich denke schon, dass ich diese Saison nochmal einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe. Vor allem offensiv habe ich gelernt, mehr Verantwortung zu tragen und öfters mal selbst den Abschluss zu suchen.
Kannst Du Dir vorstellen, unter Berücksichtigung Deines Studiums und des Zeitaufwandes 1. Bundesliga zu spielen?
Laurien Lummer: Vorstellen kann ich es mir schon. Momentan wäre mir der zeitliche Aufwand durch mein duales Studium aber vermutlich zu groß. Neben weiteren Trainingseinheiten sind vor allem die Auswärtsfahrten an den Wochenenden dann nochmals deutlich weiter und zeitintensiver.
Michael Rappe
Fotos (2): Gisbert Kühner