NBBL: Die Aufholjagd verpuffte

Zuletzt hatte das NBBL-Team des USC Heidelberg in der Abstiegsrunde zweimal in Folge gewonnen, nun gab es mal wieder eine Niederlage. Gegen die Orange Academy aus Ulm vermochte die U19 nicht an die guten Leistungen anzuknüpfen und unterlag mit 71:84 (12:20, 30:40, 52:66).

Die U19 der Orange Academy werden von der Spielerlegende Chris Ensminger gecoacht, der auf der Centerposition sicherlich zu den prägendsten Akteuren seiner Zeit zählte. Mit den Brose Baskets Bamberg wurde der US-Amerikaner aus Ohio zweimal deutscher Meister. Seit 2017 ist er Nachwuchscoach in Ulm. Heidelberg erwartete definitiv eine schwerere Aufgabe als zuletzt gegen Crailsheim. Dies spiegelte sich auch im schwachen Start wider, denn nach kurzer Zeit lag der USC bereits mit 0:9 zurück und die erste Auszeit war fällig. Vor allem unter dem Korb kamen die Ulmer immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen. Anders als in den Spielen zuvor war die Defensive ein Schwachpunkt im Heidelberger Spiel. Auch offensiv war viel Sand im Getriebe, was sich in einer schwachen Wurfquote und schwierigen Abschlüssen widerspiegelte.

Wer zu Beginn des zweiten Viertels auf Besserung hoffte, wurde enttäuscht. Die Ulmer machten weiter Druck und waren die klar spielbestimmende Mannschaft. So sahen sich die Heidelberger Mitte des zweiten Viertels bereits mit 20 Punkten im Rückstand. Doch sie wollten sich noch nicht geschlagen geben und boten den Gästen nun deutlich mehr. Filip Nikolov verkürzte kurz vor der Halbzeitpause und brachte sein Team auf zehn Punkte zum 30:40 heran.

Es war klar, dass etwas passieren musste, um noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Die Mannschaft nahm sich das zu Herzen und kam mit einem anderen Gesicht aus der Kabine. Ein schneller 5:0-Lauf, eingeleitet von Theo Sigmund, war die richtige Antwort auf die schwache erste Halbzeit. Die Abwehr war nun deutlich bissiger und auch im Angriff lief der Ball gut. Man sah eine Mannschaft, die in der Lage war, zusammenzuspielen. Beim Stand von 41:44 hätte man mit einem erfolgreichen Stopp sogar die Chance zum Ausgleich gehabt.

Doch Ulm hatte etwas dagegen und erhöhte wieder. Die Heidelberger waren aber weiterhin bereit, das Spiel zu drehen. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, doch als die Gastgeber kurz vor dem entscheidenden Schlag standen, schlichen sich wieder einfache Fehler ein und Ulm kam zu Punkten. So verpuffte die Aufholjagd des USC, und man sah sich zum Ende des dritten Viertels wieder mit 14 Punkten im Rückstand. Diesen Vorsprung sollten die Ulmer nicht mehr aus der Hand geben. Zwar konnte der USC das letzte Viertel mit 19:18 für sich entscheiden, doch die Orange Academy zeigte an diesem Sonntagnachmittag eine reife Leistung. Sie machten in den entscheidenden Phasen deutlich weniger Fehler und waren über 40 Minuten aggressiver und zielstrebiger.

USC: Nikolov 19/2, Hoffmann 11/1 Kreilein 11/2, Jones 8, Kolbe 6/2, Sigmund 6, Moritz 5, Schuler 3, Dick 2, Dykes.

Trainer Miguel Angel Diéz Tellez: „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, haben unsere Würfe nicht getroffen und auch in der Defense nicht so gut gespielt, vor allem im 1 gegen1, wo wir sehr früh gezwungen waren, zu helfen. Dann haben wir Fehler gemacht und leichte Körbe und Freiwürfe kassiert. Wir haben danach versucht, zurück zu kommen, aber unsere Unfähigkeit, besser gegen ihre Schlüsselspieler zu verteidigen, und unser eigenes Problem mit den Fehlern haben es uns nicht erlaubt, wieder ins Spiel zu kommen. Sie haben besser gespielt als wir und verdient gewonnen. Jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel gegen Jahn München; eine weitere Gelegenheit, uns zu messen und das Beste zu geben, um zu gewinnen.

Michael Rappe

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Beitragsbild: Miguel Angel Díez Tellez war mit der Leistung gegen Ulm nicht zufrieden. Foto: Andreas Gieser