NBBL: Sieg nach Verlängerungskrimi

Nach dem enttäuschenden Heimspiel gegen Ulm konnte die NBBL-Mannschaft des USC Heidelberg in der Abstiegsrunde einen weiteren Sieg einfahren. Bei der TS Jahn München gewann das Team nach Verlängerung mit 85:82. Damit stehen die Heidelberger mit drei Siegen und einer Niederlage in der Relegationsrunde Süd der Gruppe B.

Es war sicherlich kein leichtes Unterfangen für die Heidelberger, denn sie reisten ins 342 km entfernte München, die mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt der Saison. Auch unter dem Aspekt, dass Theo Sigmund und Joshua Kreilein am Vortag für das Regionalliga-Team gegen Heilbronn im Einsatz waren. Die drei anderen Karlsruher Doppellizenzspieler wurden geschont und waren für München fit. Evan Rietsch war weiterhin für die Profis im Einsatz.

Dementsprechend begann das Spiel. Man merkte den Heidelbergern an, dass ihnen die lange Anreise noch in den Knochen steckte, denn viele leichte Ballverluste und keine konsequenten Abschlüsse prägten das erste Viertel. Doch auch wenn sich die Münchner eine Führung erspielen konnten, war der USC in der Lage das Tempo mitzugehen und das erste Viertel ausgeglichen zu gestalten. Spielstand nach 10 Minuten: 21:21.

Auch im zweiten Spielabschnitt konnte sich kein Team entscheidend absetzen und es entwickelte sich ein offenes Spiel. Die Gastgeber waren vor allem in der Transition sehr gefährlich und kamen oft zu einfachen Körben. Der USC spielte etwas unruhig und kam vereinzelt zu guten Aktionen, doch um die Heimmannschaft ernsthaft zu gefährden, fehlte die letzte Entschlossenheit. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich keine Mannschaft richtig wohl fühlte. Die letzte Aktion der ersten Halbzeit gehörte den Gastgebern, die bei einem Dreier gefoult wurden und mit 45:42 in die Kabine gingen.

In der zweiten Halbzeit musste mehr passieren, um einen Auswärtssieg einzufahren. Dies nahm sich der USC zu Herzen und spielte mit deutlich mehr Intensität. Beim Stand von 47:47 gelang es den Gästen das Tempo zu erhöhen und vor allem defensiv mehr Zugriff zu bekommen. Mit einem 11:0-Lauf konnten sie sich kurz vor Ende des dritten Viertels absetzen. Doch mit schnellen sechs Punkten in Folge ließen sich die Münchner nicht abschütteln. Das bis dato beste Viertel der Heidelberger ermöglichte es, mit einer Sieben-Punkte-Führung ins Schlussviertel zu gehen (60:53 für den USC).

Hier verpasste Heidelberg es jedoch, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen, so dass die Gastgeber im Spiel blieben. Beim 62:62 war das Spiel weiter völlig offen. Max Dick war es, der 90 Sekunden vor Schluss die Führung auf vier Punkte ausbaute. Obwohl Heidelberg nun noch einmal die Chance hatte weiter zu erhöhen, fanden die Gäste kein Mittel gegen die Zonenverteidigung der Münchner. So kam es wie es kommen musste und die Hausherren glichen kurz vor dem Schlusspfiff aus. Mit 76:76 ging es in die Verlängerung.

Auch die Verlängerung war bis kurz vor Schluss sehr ausgeglichen, doch Dominic Vengert war in dieser Phase hellwach und sorgte mit drei Steals für die erneute Führung der Heidelberger. Mit dem letzten Ballgewinn der Gäste schickten die Münchner Filip Nikolov an die Linie, der beide Freiwürfe zum 85:82-Endstand verwandeln konnte. Tatsächlich hatte die TS noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch bei noch zwei verbleibenden Sekunden und einem Einwurf von der Grundlinie scheiterte der Versuch. Ein wichtiger Sieg nach einer langen Reise mit vielen Höhen und Tiefen.

USC: Kreilein 19/3, Vengert 15/2, Nikolov 15/1, Dick 12, Sigmund 8, Kolbe 6/1, Jones 6, Moritz 4/1, Schuler, Dykes.

Trainer Miguel Angel Díez Tellez: „Wir begannen mit unserer Offensive auf einem guten Niveau, aber wir hatten Probleme, ihren Point Guard in der Verteidigung in den Griff zu bekommen und ihre Transitions zu stoppen. Im zweiten Viertel kamen wir besser zurecht, auch wenn andere Spieler auf ihrer Seite mitmischten. Wir sind mit einem guten Vorsprung in die Pause gegangen und mit dem Gefühl, dass wir viel besser mithalten können, und das haben wir im dritten Viertel auch getan. Im letzten Viertel haben wir ihnen in den ersten Minuten die Chance gegeben, zurückzukommen. haben sie den letzten Ballbesitz mit 3 Punkten Vorsprung für uns bekommen, und sie haben den letzten Wurf getroffen, um das Spiel in die Verlängerung zu bringen. In den letzten 5 Minuten haben wir besser gekämpft und konnten den Sieg nach Heidelberg holen. Wir haben Charakter und mentale Stärke bewiesen, um ihre Angriffe zu überwinden, und ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Jetzt haben wir eine Woche frei und spielen am ersten Märzwochenende in Kornwestheim, wo wir die Chance haben, unseren NBBL-Status für die nächste Saison zu bestätigen.

Michael Rappe

Ergebnisse

Tabelle

Beitragsbild: Filip Nikolov (hier im Spiel gegen Ulm) sorgte von der Freiwurflinie für die Entscheidung. Foto: André Schneider