Das NBBL-Team des USC Heidelberg unterlag gegen die Crailsheim Merlins mit 76:84 (20:19, 36:39, 52:57) konnte sich aber dennoch über den Klassenerhalt freuen. Durch die Niederlage von Kornwestheim in Würzburg ist dieser gesichert.
Nach dem schwachen Auftritt in Kornwestheim war das Ziel, gegen die Merlins ein besseres Gesicht zu zeigen. Doch die Vorzeichen waren alles andere als gut. Durch den Bahnstreik konnten nur wenige Spieler am Training teilnehmen und es konnte kein einziges Mal mit zehn Spielern trainiert werden. Auch die Abiturvorbereitungen erschwerten die Trainingsbeteiligung. Trotzdem konnte der USC eine schlagkräftige Truppe aufbieten, um das Spiel zu gewinnen. Das erste Viertel begann vielversprechend und der USC setzte sich schnell mit 15:6 ab. Aber die Merlins wollten eine Niederlage wie im ersten Spiel unbedingt vermeiden und hielten dagegen. Kurz vor Ende des ersten Viertels gelang ihnen sogar der Führungswechsel, Colin Schuler traf jedoch sehenswert mit Ablauf der Uhr und so trennten sich beide Teams nach 10 Minuten mit 20:19.
Aber Crailsheim nahm viel Selbstvertrauen mit und konnte sofort wieder in Führung gehen. Mit ihrer aggressiven Ganzfeldverteidigung machten sie dem USC das Leben schwer. Wie schon im Hinspiel, machten sie das Spiel nach jedem Rebound schnell und waren auch hier die bessere und weitaus aktivere Mannschaft. So gelang es sogar, die Führung zu halten und mit einem Dreipunktevorsprung in die Kabine zu gehen. Halbzeitstand 36:39 aus Heidelberger Sicht.
Wieder eine schwache Halbzeit gegen eine Mannschaft, die man im Hinspiel noch deutlich geschlagen hatte. Aber es blieben noch 20 Minuten, um das Spiel zu drehen und noch als Sieger vom Platz zu gehen. Den besseren Start erwischte jedoch Crailsheim und eröffnete die zweite Halbzeit mit zwei erfolgreichen Dreiern. Heidelberg versuchte zwar dagegen zu halten, aber offensiv war nur wenig Rhythmus zu erkennen. Auffällig war auch die äußerst schwache Quote von der Freiwurflinie, die unter 50% lag. So lief man ständig einem Rückstand hinterher. Dieser war zwar nicht sehr groß, kostete aber Kraft und Nerven. Spielstand nach 30 Minuten 52:57.
Joshua Kreilein verkürzte mit einem erfolgreichen Korbleger auf drei Punkte und die Chance das Spiel zu drehen war greifbar. Doch dann führte schwaches Reboundverhalten zu weiteren Punkten des Gegners und die Merlins konnten sich wieder absetzen. Heidelberg gab nicht auf und vier Punkte in Folge von Dominic Vengert zwangen die Gäste zu einer Auszeit, um den kleinen Lauf zu stoppen. Erneut hatte der USC die Chance, das Spiel zu drehen, doch der Korb, vor allem von der Freiwurflinie, schien wie vernagelt. So gelang es dem USC in wichtigen Phasen nicht, Punkte zu erzielen, um Crailsheim ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Beim Stand von 67:77 sah sich Coach Diez Tellez gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Sein Team versuchte noch einmal mit einer Zonenpresse die Merlins zu Fehlern zu zwingen, doch der Rückstand war zu groß und man ging letztendlich als verdienter Verlierer vom Feld. Erneut eine enttäuschende Leistung des USC. Zwei Spiele bleiben noch, um sich mit einem positiven Eindruck aus der NBBL-Saison zu verabschieden.
USC: Vengert 15, Dick 12, Kreilein 11, Kolbe 10/2, Nikolov 10/1, Sigmund 8, Schuler 6/2, Jones 4, Hoffmann, Moritz.
Trainer Miguel Angel Díez Tellez: „Das war eine schlechte Leistung von uns. Seit dem ersten Viertel war unser defensives Niveau wieder nicht da, wir haben leichte Körbe kassiert und waren nicht konzentriert genug. Wir können nicht erwarten, dass wir ein Spiel gewinnen, wenn wir uns so sehr auf unseren Korb konzentrieren und dann in der Offensive so schlecht schießen, wie wir es getan haben, sowohl bei den Dreiern als auch bei den Freiwürfen. Mit 42% ist es wirklich schwierig, so ein Spiel zu gewinnen. Jetzt müssen wir nächste Woche nach Ulm, um gegen den schwierigsten Gegner der Region Süd zu spielen. Es ist an der Zeit, zu den guten Dingen zurückzukehren, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, die guten Gefühle wiederzuerlangen und das Spiel nach Heidelberg zu bringen. Das wird nicht einfach, aber wir können es schaffen.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Dominic Vengert war mit 15 Punkten wieder der beste Schütze. Foto: USC
Beim Tabellenzweiten Ulm nur Außenseiter
Nach zwei eher schwachen Auftritten möchte der USC Heidelberg am Sonntag um 15 Uhr bei der Orange Academy in Ulm ein besseres Gesicht zeigen. Außenseiter sind die Heidelberger sicherlich, aber nach gesichertem Klassenerhalt kann das NBBL-Team des USC eigentlich unbelastet aufspielen.
„Ulm hat ein super Programm, eine gut trainierte Mannschaft mit einem sehr guten und erfahrenen Trainer Chris Ensminger“, sagte Co-Trainer Phillipp Heyden. „Wir wollen einiges wieder gutmachen.“
Michael Rappe