Gold, Silber, Bronze – das ist die übliche Medaillenverteilung im Sport. Aber in den Aufstiegsspielen zur 1. Damen-Basketball-Bundesliga werden nur die beiden Finalteilnehmer bedacht. Die Halbfinalisten gehen leer aus. So ging es den BasCats USC Heidelberg jetzt fünf Mal hintereinander, da sie jeweils im Halbfinale der Playoffs ausschieden.
Die Medaille ist der große Traum von allen Spielerinnen und dem Trainerstab, und er soll am Ostersonntag wahr werden. Noch ein Sieg gegen die DJK Brose Bamberg und der Finaleinzug wäre perfekt. Insofern könnte der 27. März 2016 zu einem Meilenstein in der Geschichte der BasCats USC Heidelberg werden. Gegner in den Finalspielen wäre mit ziemlicher Sicherheit Topfavorit Fireballs Bad Aibling, der das erste Halbfinale gegen einen stark ersatzgeschwächten TSV Speyer-Schifferstadt mit sage und schreibe 87:36 gewonnen hat. Statt Ostereier suchen also Bälle im Korb versenken, das ist die Aufgabe für die BasCats am Ostersonntag in Franken. Bei einer Niederlage gäbe es das entscheidende dritte Spiel am 2. April im heimischen Sportinstitut. „Wir wollen kein drittes Spiel, sondern ein Wochenende frei haben“, stellte Anna Meusel direkt nach dem Sieg gegen Bamberg klar.
Von Ausruhen war am Montag nach dem großen Sieg gegen die Bambergerinnen nicht die Rede. Die Mannschaft trainierte voll, und sie wird auch Karfreitag trainieren. „Das war in der Mannschaft gar kein Thema“, freute sich Trainer Dennis Czygan. Alle Spielerinnen haben das erste Halbfinale gut überstanden, auch Erica Carlson hatte keine Schmerzen an ihrer Hand. Das Fieber bei Anne Zipser ist weg, bei Helena Chatzitheodorou werden die Probleme mit dem Fuß immer kleiner. Bei Antonia Hofmann steht noch nicht fest, ob sie Dienst bei der Polizei schieben muss. Mit den Langzeitverletzten Elena Hofmann und Angie Oehler ist in dieser Saison nicht mehr zu rechnen.
Die Trainingswoche galt der intensiven Vorbereitung auf die gezeigten Stärken Bambergs. „Ein Werferteam wie die kann man nie ganz ausschalten, aber wir haben auch Lücken in der Verteidigung gehabt, die wir abstellen wollen“, sagte Dennis Czygan. Die „Inside-Stabilität“ dürfe die Mannschaft aber nicht verlieren, defensiv könne sie noch besser spielen. Er rechnet damit, dass der gegnerische Trainer Ulf Schabacker sich vor allem gegen die überragenden Serena Benavente und Erica Carlson etwas einfallen lassen wird.
Doch die BasCats sind nicht mehr von den beiden US-Amerikanerinnen alleine abhängig. Die im Hinspiel überragende Sara Kranzhöfer kann ebenso wie Laurien Lummer ein Spiel entscheiden, gleiches gilt für die wurfstarken Marlene Angol oder Myrto Stampoulidou. „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Gesamtentwicklung der Mannschaft“, sagte Czygan.
Michael Rappe