Auch die Rhein-Main Baskets konnten die Siegesserie der BasCats USC Heidelberg in der 2. Basketball-Bundesliga nicht stoppen. Vor zwei Jahren hatten sie den späteren Aufsteiger überrascht, das gelang diesmal nicht. Mit 81:58 landete der Tabellenführer seinen 15. Sieg und sucht weiter nach einem Gegner, der ihn richtig fordert.
Die BasCats waren dem Tabellenletzten körperlich turmhoch überlegen und schalteten schnell zwei, drei Gänge zurück. Das gefiel Trainer Dennis Czygan zwar gar nicht, aber es ist nur allzu menschlich, dass sich der Favorit auf das Nötigste beschränkt. Die große Aufgabe wird sein, das Team in den Playoffs (Start am 9. März) trotzdem auf harte Gegenwehr einzustellen. Ob die SG Weiterstadt am übernächsten Sonntag – am kommenden Spieltag haben die Heidelbergerinnen frei – diese zum Hauptrundenfinale leisten können, ist offen.
In der Startformation stand diesmal Laurien Lummer für Anne Zipser, die von einem Infekt geschwächt war. Anna Meusel (Klassenfahrt) und Theresa Spatzier (WNBL-Spiel) fehlten ohnehin, dafür feierte Melina Karavassilis nach ihrer Verletzung ein Comeback. Die Gastgeberinnen, bei denen alle WNBL-Spielerinnen fehlten, gingen durch fünf Punkte von Pia Dietrich mit 5:0 in Führung, doch ruckzuck stand es 5:10. Pele Gianotti markierte zwischen der dritten und sechsten Minute zehn Punkte in Folge und sorgte für eine klare Führung. 25:15 stand es nach dem ersten Viertel.
Beim 48:31 zur Halbzeit war bereits alles entschieden. Das dritte Viertel (14:12) war vor allem offensiv keine Offenbarung seitens der BasCats. Defensiv fehlte zwischenzeitlich etwas Intensität. Pia Dietrich stand einige Male zu frei und nutzte das zu insgesamt vier Distanztreffern (19/4). Kailey Edwards (16) und Nelli Dietrich (11) punkteten außerdem zweistellig. Im letzten Viertel wurde es wieder etwas besser, aber glänzen konnten die BasCats gestern nicht.
Offen ist weiterhin der Gegner im Playoff-Halbfinale. Nachdem Jahn München sich eine Heimniederlage gegen Ludwigsburg leistete und Würzburg im Schlussspurt gegen Schwabach gewann, kommen noch München, Speyer und Würzburg für Rang vier in Frage. Bamberg kann sich mit einem Heimsieg gegen München am kommenden Wochenende Platz zwei sichern. München spielt am letzten Spieltag zu Hause gegen Speyer, das zuvor Würzburg erwartet.
Stenogramm: 15:25 (10.), 31:48 (10.), 43:62 (30.), 58:81 (Endstand).
BasCats: Gianotti 18/1, Arthur 12/2, Nash 12, Chatzitheodorou 11/1, Zipser 10, Daub 8, Palenickova 7, Lummer 2, Karavassilis 1.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Es war ein Pflichtsieg ohne Glanz. Wir waren körperlich total überlegen und haben dann schnell zwei, drei Gänge zurückgeschaltet. Teilweise hatten wir zu wenig Intensität und haben es zu sehr laufen lassen.“
Michala Palenickova: „Wir hatten keinen guten Start, doch mit unserer aggressiven Defense haben wir den Gegner zu einigen Fehlern gezwungen und konnten damit leichte Punkte machen. Ich bin glücklich über den 15. Sieg in Folge, der überraschend deutlich wurde.“
Melina Karavassilis: „Das war heute kein schönes Spiel. Wir hatten nicht genug Intensität, wir waren nicht aggressiv genug beim Rebound und haben zu viele Turnover produziert. Als wir es geschafft haben schnell zu spielen, konnten wir dennoch unsere Stärken ausspielen. Ich persönlich freue mich über den Sieg und umso mehr darüber, nach langer Verletzungspause wieder auf dem Feld stehen zu können.“
Michael Rappe
Britta Daub behauptet den Ball vor Jasmin Weyell.
Foto: Tom Eisele