„Die Lage ist gut!“ BasCats-Trainer Dennis Czygan war am Mittwochmittag ganz entspannt. „Ich ruhe in mir“, meinte er lächelnd und verspürt noch keine Nervosität. „Vielleicht kommt die vor dem zweiten Spiel, aber momentan kann ich gut schlafen.“ Er blickte noch einmal auf die Entwicklung der letzten rund zehn Jahre zurück. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und wie sich alles entwickelt hat, seit ich hier bin. Ich bin sehr optimistisch, dass wir den Titel holen können.“
Die Vorbereitungen auf das erste Playoff-Finale gegen die DJK Brose Bamberg am Ostersamstag um 17.30 Uhr im ISSW laufen auf Hochtouren, und sie laufen sehr gut. Bis jetzt sind alle fit und einsatzbereit. Es herrscht eine positive Anspannung. „Ich bin definitiv schon aufgeregt“, meinte beispielsweise Center Erica Carlson. „Das Finale ist so nah, ich glaube, dass es ein sehr gutes Spiel wird.“
Es ist das erhoffte Traumfinale, die beiden besten Teams der 2. Liga treffen aufeinander. Auf der einen Seite die Axse BasCats USC Heidelberg, die die beste Saison ihrer jungen Vereinsgeschichte spielen und von 22 Partien nur eine verloren haben. Sie stellen den tiefsten Kader der Liga und sind heiß auf die Meisterschaft. Die Halbfinals gegen Bad Homburg waren eine deutliche Angelegenheit. Auf der anderen Seite Bamberg, das einige Jahre in der höchsten deutschen Liga gespielt hat und mehr Bundesligaerfahrung aufweist. Auch die DJK setzte sich im Halbfinale in zwei Spielen gegen Würzburg glatt durch, wobei der zweite Sieg mit 70:43 eine Demonstration war.
„Ich erwarte ein sehr intensives, schnelles und hoch attraktives Basketballspiel“, blickte Dennis Czygan voraus. Beide Teams seien Playoff erfahren, so dass viel Nervosität nicht zu erwarten ist und beide Teams vermutlich sofort voll loslegen werden. Die Partie ist auch das Duell der beiden größten Spielerinnen der Liga. Bambergs Amerikanerin Victoria Waldner misst 1,96 Meter, BasCats-Center Erica Carlson 1,93. Auf dieses Duell wird es besonders ankommen. „Erica kennt die Situation jetzt und weiß, wie sie sich bewegen muss. Notfalls müssen die anderen da sein, wenn Erica die Räume zum Abschluss schafft“, sagte Czygan.
Trainer Dennis Czygan schwört die BasCats auf das Finale ein.
Foto: Tom Eisele
Auch auf Jugend-Nationalspielerin Julia Förner wird zu achten sein, ebenso auf die starken Schützinnen wie Kapitänin Liisi Sokman und die routinierte Svenja Zeis. Die BasCats haben den psychologischen Vorteil, dass sie beide Hauptrundenspiele gewonnen haben. In Bamberg spektakulär mit 71:39, im Rückspiel nach hartem Kampf 60:51. Gespielt wird wie gewohnt im Modus „best of three“. Das Rückspiel in Bamberg findet am 22. April um 16.30 Uhr statt, ein eventuelles drittes Spiel wäre am 6. Mai um 16.30 Uhr wieder in Heidelberg.
Sehr konzentriert und fokussiert absolvieren die AXSE BasCats derzeit ihre Trainingseinheiten. Am Montag stand noch einmal die Athletik auf dem Plan, der Dienstag war wie gewohnt frei, seit Mittwoch wird sich intensiv mit dem Gegner Bamberg beschäftigt. Dennis Czygan erwartet am Samstag – nicht zuletzt durch die zeitliche Nähe zum möglicherweise entscheidenden Playoff-Spiel der MLP Academics gegen Kirchheim – eine volle Halle, die Reservierungen liegen deutlich über dem Vorverkauf beim Halbfinale. Vielleicht wackelt sogar der Rekord von 800 Zuschauern aus dem Finalspiel des Vorjahres gegen Bad Aibling. Das wäre auch eine wichtige Einnahme für die BasCats. Auf die Zuschauer wartet eine kleine Osterüberraschung.
Apropos Einnahmen: Auch wirtschaftlich gibt es deutliche Silberstreifen am Horizont. Seitdem die Rhein-Neckar-Zeitung vor einigen Wochen über die finanzielle Lage berichtete, hat sich einiges getan. Es gab gute Gespräche mit Sponsoren. „Die Chancen stehen sehr gut, dass wir im Falle der Meisterschaft auch wirklich aufsteigen können“, sagte Czygan gestern hoffnungsfroh. Sollte es ein drittes Finalspiel am 6. Mai geben, hätten die BasCats danach noch etwa zehn Tage Zeit, um die Unterlagen für den endgültigen Lizenzantrag bei der DBBL abzugeben. Die AXSE BasCats hätten es wahrhaftig verdient, für diese tolle Saison nicht nur mit der Meisterschaft, sondern auch mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga belohnt zu werden. Wasserburg, Keltern oder Saarlouis statt Weiterstadt, Keltern II oder Wasserburg II, das wäre doch was, auch für die ganze Basketball-Region.
Hinweis: An der Tageskasse im ISSW erhalten Sie beim Spiel der AXSE BasCats zwei Tickets für die MLP Academics (Spielbeginn gegen Kirchheim 20 Uhr im OSP) zum Preis von einem!
Der Gegner DJK Brose Bamberg in der Statistik (im Durchschnitt pro Spiel):
Dreier Punkte Rebounds Vorlagen
Julia Förner 1,5 10,7 1,8 2,0
Anna Furman 0,1 4,8 4,7 0,7
Ramona Hesselbarth 0,5 3,2 0,6 0,9
Magdalena Landwehr 0,3 3,6 3,3 0,4
Tonia Lohneiß 0,1 0,8 1,0 0,5
Mara Münder 0,4 6,2 3,4 1,6
Janett Perv 0,2 6,8 5,5 1,2
Liisi Sokman 1,9 11,1 3,5 2,3
Victoria Waldner 0,0 11,0 9,0 1,5
Svenja Zeis 0,1 9,3 4,5 1,4
Michael Rappe
Laurien Lummer im Zweikampf mit Bambergs Magdalena Landwehr.
Foto: Gisbert Kühner