Die schockierende Nachricht kam am Dienstag. Schon länger laborierte Center Erica Carlson an einer Handgelenksverletzung. Gegen Karlsruhe hatte sie erstmals seit fünf Jahren ein Spiel verpasst, sie sollte geschont werden. Am Montagabend machte sie dann eine Bewegung mit der Hand, mit fatalen Folgen. Die ärztliche Untersuchung am Dienstag ergab, dass sie operiert werden muss. Die genaue Ursache ist jedoch nach wie vor unklar. Am Donnerstag wurde sie operiert. Wie lange sie ausfallen wird, ist offen, Trainer Dennis Czygan befürchtet sogar das Saisonende für die US-Amerikanerin. Ein schwerer Schlag für die Final- oder gar Aufstiegshoffnungen der BasCats.
Czygan nahm die Schreckensnachricht recht gefasst auf, auch in der Mannschaft war eher ein „Jetzt-erst-recht-Gefühl“ auszumachen als Frustration. „Wir müssen damit umgehen“, sagte Czygan. Auch Elena Hofmann kann wegen einer Knieverletzung in dieser Runde nicht mehr spielen. Zum Glück ist der Kader der BasCats so ausgeglichen besetzt wie noch nie. Carlson war in den bisherigen Spielen nicht immer der Topscorer, was belegt, wie sich die anderen verbessert haben. Gleichwohl wiegt der Ausfall einer der besten Zweitligaspielerinnen überhaupt natürlich schwer.
Nun sind Anne Zipser und Anna Klötzl als Center gefordert, auch Anna Meusel wird von der Außenposition nach innen rücken. Die verbleibenden beiden Spiele in der Hauptrunde werden zum Testen genutzt, sozusagen „Testen für den Ernstfall“. Morgen um 16.30 Uhr treten die BasCats beim Tabellendritten DJK Brose Bamberg an, am 13. März kommt noch der TSV Wasserburg II ins Sportzentrum. Zum Glück steht Platz zwei, der das Heimrecht im Playoff-Halbfinale beschert, bereits fest. Die Fans können sich folgenden Termin freihalten: Die BasCats starten am 19. März um 16.30 Uhr im heimischen Sportinstitut in die Playoff-Runde. Wer zwei Spiele gewinnt, zieht ins Finale ein.
Der Gegner im Playoff-Halbfinale steht noch nicht fest, gut möglich aber, dass es der Kontrahent von morgen sein wird. Bamberg muss die Qualifikation erst noch schaffen und wird daher morgen um alles spielen. Speyer, München, Wasserburg II und die Rhein-Main Baskets haben noch Chancen auf Platz drei und vier. Mit zwei Siegen hätte Bamberg den dritten Platz sicher und wäre Gegner der BasCats. Am kommenden Mittwoch haben die Bambergerinnen noch ein Nachholspiel in Mainz zu bestreiten, am letzten Spieltag spielen sie bei den Rhein-Main Baskets.
„Ich erwarte in Bamberg ein ganz intensives Spiel, die werden sehr fokussiert sein“, sagte Dennis Czygan. Bamberg nimmt sehr viele Würfe von außen, im Schnitt gibt es 20 Dreierversuche pro Spiel. Diese gilt es zu unterbinden. Im Hinspiel (81:70, ohne Serena Benavente) klappte das sehr gut. Ieva Jansone (16), die estische Nationalspielerin Liisi Sokman (12/2) und die Amerikanerin Miranda Cantrell (11) trafen am besten. „Die Spielweise Bambergs liegt uns durchaus“, sagte Czygan.
Neben Carlson und Elena Hofmann fällt auch Antonia Hofmann (berufsbedingt) aus, zudem wird Helena Chatzitheodorou für das wichtige Abstiegsspiel der KuSG Leimen in der Regionalliga freigestellt. Dabei kann sie nach ihrer Verletzung wichtige Spielpraxis für die entscheidende Saisonphase sammeln. „Wir werden nichts wegschenken, wir wollen in Bamberg gewinnen“, stellte Dennis Czygan klar.
Michael Rappe