Susen Pätzold von den USC BasCats: Einmal Kasse, immer Kasse

Serie „USC BasCats Inside“:

Sie sitzt seit rund eineinhalb Jahrzehnten im Eingangsbereich des Sportinstituts an der Tageskasse: Susen Pätzold (57) ist aus dem Team hinter dem Team der USC BasCats Heidelberg nicht wegzudenken. Und weil sie Damen-Basketball und das damit verbundene Ehrenamt klasse findet, gerne soziale Kontakte pflegt und unaufgeregt ihren Job ausübt, wird Susen vom BasCats-Management wertgeschätzt.

„Ich kenne meine Leute“, sagt Susen über ihren Beitrag bei den Heimspielen der „Raubkatzen“, „es kommen hauptsächlich Zuschauer, die einen Bezug dazu haben. Oder die Einlaufkinder bringen wiederum ihre Familien mit. Ich mag einfach Interaktion und diesen kurzen Smalltalk an der Kasse.“

Betritt man das ISSW, wird man mit einer wohltuenden Freundlichkeit und Verbindlichkeit empfangen. Das liegt vornehmlich an der Empfangs-Dame Susen und ihrem Kollegen Simon Grimm, der sie seit einem Jahr unterstützt und auch vertritt, wenn Susen wie zuletzt bei den Korbjagden gegen Würzburg und Stuttgart ausnahmsweise im Urlaub weilt. Der 33-Jährige, im öffentlichen Dienst in Heidelberg tätig, hat sich ins Thema digitales Ticketing reingefuchst. BasCats-Karten sind bekanntlich seit Kurzem online über die Academics-Geschäftsstelle zu beziehen.

                                      Über Tochter Anna zum Basketball gefunden

Wie kam die Bibliothekarin und Ex-Volleyballerin der TSG Rohrbach, des Heidelberger TV und der SG Kirchheim eigentlich zum Basketball? Ganz einfach: Über ihre Tochter Anna Pätzold (Jahrgang 1995), die im zarten Kindesalter bei der SGK begonnen und dann in der U12 zum USC gewechselt hatte. Zu dieser Zeit wuppte Dennis Czygan gefühlt fast alles im Mädchen- und Damenbereich. Anna durchlief alle Jugendstationen bis einschließlich zur Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) – gehört dem gleichen Jahrgang wie etwa Lotta Simon und Sara Kranzhöfer an. Nach dem Abitur beschloss Susens Tochter, mit dem Basketball aufzuhören, studierte in Freiburg und ist inzwischen in Esslingen Realschullehrerin.

Dennoch war es für Susen keine Frage, bei den BasCats weiterzuarbeiten, zumal ihre Aufgabe von Anfang an klar definiert gewesen sei. Einmal Kasse, immer Kasse – lautet die Devise. „Ich mag schnellen und dynamischen Sport, finde Teamsport schön“, so Susen Pätzolds Einordnung und persönliche Motivation, die wiederum mit der besonderen familiären Atmosphäre bei den USC BasCats zusammenhängt, „es ist das Gefühl, gebraucht zu werden. Und auch wenn mein Anteil am Erfolg eher gering ausfällt, sage ich mir, dass ich eben ein Rädchen in dem großen Ganzen bin.“

                                                 Personalrätin an der Universität

Seit 15 Jahren bei den USC BasCats an der Kasse: Susen Pätzold.

Dass Susen so tickt, liegt sicherlich an ihrem Charakter und beruflichen Hintergrund. Sie habe als waschechte Kirchheimerin mit Stippvisiten in Stuttgart (Studium) und in Dublin (Auslandsjahr) stets „ein sehr schönes Leben“ geführt, ihre beiden Kinder Anna und Till (geboren 1997) groß gezogen und in der Universitätsbibliothek gearbeitet. Vor zehn Jahren konnte sie im beruflichen Kontext ihre Prioritäten verschieben. Denn seit 2014 gehört Susen Pätzold zum 27-köpfigen Personalrat der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der die Interessensvertretung für rund 10.000 Beschäftigte darstellt. Bis 2029 läuft ihre dritte Amtsperiode von jeweils fünf Jahren. Fünf Stunden wöchentlich verbringt sie noch in der Bibliothek des Campus Bergheim, die meiste Zeit ihrer Dreiviertel-Stelle freilich im benachbarten Personalratsgebäude. Es gehört zu ihrem Profil, auf die Bedürfnisse der Uni-Mitarbeiter einzugehen, viel Kommunikation und Koordination mit Fingerspitzengefühl zu betreiben.

Ein Auto braucht Susen Pätzold nicht. Sie bewältigt alle Strecken vom Kirchheimer Wohnort in der Wolfgangstraße mit dem Fahrrad – zum Campus in Bergheim, zum Fitnesstraining bei Pfitzenmeier mitten in der Stadt, zum Schwimmen im Thermalbad oder eben ins Neuenheimer Feld zu den Korbjagden der USC BasCats. „Ich muss mich immer bewegen“, sagt Susen dazu und lächelt dabei.

Über 15 Jahre hinweg hat sie viele Dinge bei den BasCats miterlebt. Die Aufstiege und den zweimaligen Abstieg aus der Bundesliga. Spielerinnen wie beispielsweise Anna Meusel, Serena Benavente, Helena „Chatzi“ Nägele, Lotta Simon oder Melina Karavassilis sind ihr ans Herz gewachsen. Trainer wie Dennis Czygan, Oliver Muth, Jürgen Fuchs oder Machertypen wie Uwe Wroblewski, Stephan Winkler und Gerald Hanbuch kennt sie bestens. Der Umgangston sei stets positiv. Menschlich und angenehm wertschätzend.

Liegt in unserem Gespräch die Frage nahe, wie sie den eingeschlagenen Weg der „neuen“ USC BasCats einschätzt? „Alles ist inzwischen sehr professionell aufgezogen“, so Susens aktuelle Wahrnehmung, „dieses andere Konzept soll auf eine Führungsposition im deutschen Damen-Basketball hinauslaufen. Ich fände es prima, wenn die Maxime mit den Eigengewächsen weiterhin besteht, wenn die Mischung in der ersten Mannschaft aus neuen Spielerinnen und Eigengewächsen stimmt und in der Jugendarbeit die Kräfte gebündelt werden.“

                         Damen-Basketball ist mit Herren-Basketball nicht vergleichbar

Kämpferisch ergänzt Susen Pätzold wichtige Aspekte, die Beachtung verdienen und den Nagel auf den Kopf treffen: „Damen-Basketball ist mit Herren-Basketball wie bei den MLP Academics sicherlich nicht vergleichbar, aber natürlich würde ich mir wünschen, dass wir mit den USC BasCats mehr aus dem Schattendasein herausfinden. Wir haben schon auch unsere Fangemeinde.“

An diesem Samstag (Tip-off 17 Uhr, ISSW) steigt das Derby gegen die in die 2. DBBL Süd zurückgekehrte KuSG Leimen. Es ist ein Prestige-Duell mit einer eindeutigen Rollenverteilung, das die Community anziehen, zusammenführen und – je nach Dramaturgie – emotionalisieren dürfte. Die nette Dame Susen am BasCats-Empfangsbereich im Sportinstitut freut sich wie viele Fans des Damen-Basketballs auf das erwartbare Mehr an Aufmerksamkeit.
Und wird wie gewohnt ihren Job bei den USC BasCats freundlich, ungezwungen und zugewandt erledigen. Einmal Kasse, immer Kasse – für Susen Pätzold ist dies seit 15 Jahren schlichtweg eine Selbstverständlichkeit …

Joachim „Jogi“ Klaehn
USC BasCats Heidelberg
Kommunikation und Medien

Beitragsbild: Das Kassenteam: Susen und Simon Grimm (r.), der sich ins digitale Ticketing reingearbeitet hat.
Fotos: Andreas Gieser (cheesy.photo)