Stolz können die Spielerinnen der Basket-Girls Rhein-Neckar sein auf ihren 3. Platz bei der südwestdeutschen Meisterschaft der U16w! Viel Kraft, Disziplin und harte Arbeit hat es sie gekostet und ihnen wichtige neue Eindrücke, Erfahrungen und viel Spaß gebracht. Schon die Qualifikation für dieses Turnier letztes Wochenende in Ludwigsburg war ein nicht zu erwartender Erfolg gewesen und der 3. Platz nun das Ergebnis einer guten Entwicklung der einzelnen Spielerinnen aber vor allem auch eines sich deutlich verbesserten Zusammenspiels als Team, – und nicht zuletzt Zeichen großer Willensstärke!
Neu zusammengefunden hatte sich das Kooperationsteam letzten Sommer aus Mädchen acht verschiedener Stammvereine. Spielerisch passte die Mischung und so war man froh, nach zahlreichen „Verhandlungen“ die Anzahl der Spielerinnen, die in der U16wRL mit einer Zweitlizenz (STB) antreten wollten, auf die in Baden-Württemberg erlaubten fünf STBs pro Spiel drücken zu können. Die Qualifikation für die Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft schien außer Reichweite. Nun aber, unerwartet erfolgreich, standen das Team und seine Coaches vor der schwierigen Situation, bei diesem Turnier nur drei Mädchen mit STB pro Spiel einsetzen zu dürfen. Je zwei Spielerinnen konnten nur zuschauen und die Mannschaft daher nicht in voller Stärke antreten.
Dennoch starteten die Basket-Girls Rhein-Neckar am Samstagabend hochmotiviert in ihr erstes Spiel gegen den Hessenmeister TV Hofheim. Fast schon daran gewöhnt, die gegnerische Mannschaft zu Beginn der Partie mit ihrem energiegeladenen, schnellen Spiel zu „überrumpeln“, mussten sie sich diesmal selbst gegen eine solche Spielweise zur Wehr setzen. Von der ersten Minute an standen sie in der Offensive unter massivem Druck und hatten selbst alle Hände voll zu tun, die Hofheimerinnen nicht beliebig zum Korb ziehen zu lassen. Trotz mäßiger Trefferquote konnten sie das Spiel bis zur 1. Viertelpause ausgeglichen gestalten (14:17). Bei dem hohen Spieltempo agierten sie oft hektisch und hatten Schwierigkeiten, Spielzüge effektiv durchzuspielen. Mit einer gut gespielten Ganzfeldpresse erhöhte der Hessenmeister im 2. Spielabschnitt den Druck auf den Ballvortrag der Basket-Girls nochmals deutlich. Phasenweise überfordert verloren die Basket-Girls einige Bälle bereits im Vorfeld. Hofheim erspielte sich so in kurzer Zeit einen deutlichen Vorsprung und beeindruckte immer wieder mit seinem blitzschnellen Umschaltspiel. So lag Hofheim zur Pause mit 43:22 in Führung. Doch die Badenerinnen gaben sich nicht auf, verteidigten selbst weiterhin ebenfalls eng und aggressiv und erkämpften sich wieder mehr Korbchancen. Endlich trafen die Freiwurfschützen deutlich besser als in der ersten Halbzeit und erstmal fand einer der Dreipunktewürfe sein Ziel. So konnten sich die Hessinnen nicht weiter absetzen (63:44 nach dem 3. Viertel). Im 4. Viertel konnte das Kooperationsteam trotz weiterhin großer Energieleistung nicht länger mithalten. Punkt um Punkt baute Hofheim seinen Vorsprung aus. Eine erneute Freiwurfschwäche der Basket-Girls in den letzten Minuten tat das übrige dazu. Am Ende gewann TV Hofheim verdient, aber vielleicht etwas höher als nötig mit 93:58 Punkten gegen die Basket-Girls Rhein-Neckar.
Nach einem leckeren Pizzaessen in fröhlicher Runde und einer kurzen Nacht im Hotel standen die Basket-Girls am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr schon wieder auf dem Feld, um zum nun wiederholten Mal gegen den ungeschlagenen BW-Meister BSG Ludwigsburg anzutreten, – Ludwigsburg erkennbar dezimiert durch Verletzungspech und die Kurpfälzerinnen mit zwei STB-Spielerinnen weniger als in der Saison. Wie üblich konzentrierte sich der BW-Meister mit seinen körperlich deutlich überlegenen Spielerinnen darauf, die Zone für ihre Gegnerinnen „dicht zu machen“ und selbst verstärkt über das Centerspiel unter dem Brett zu punkten. Das stellte das insgesamt kleine Kooperationsteam vor die altbekannten Probleme. Erwartungsgemäß aber nicht mühelos lag Ludwigsburg schon nach den ersten 10 Minuten in Führung. Im 2. Viertel gelang es den Basket-Girls nur noch viel zu selten, ihre eigene Schnelligkeit für Fastbreaks zu nutzen oder den Ball so um die Zone „laufen zu lassen“, dass Lücken für einen erfolgreichen Zug zum Korb entstehen konnten. Ihnen fehlte nicht nur erneut die recht gute Dreipunktequote aus der Saison, sondern der Korb schien regelrecht „vernagelt“ zu sein.
Frust und Unaufmerksamkeit nahmen zu, was von Ludwigsburg gnadenlos „bestraft“ wurde. Zur Halbzeit lagen die Basket-Girls mit rund 20 Punkten zurück. Zum Glück konnten sie nach der Pause ihren „Knoten“ zum Platzen bringen, zu ihrer Kampfmoral zurückzufinden und im Angriff wieder variabler und cleverer zu agieren. Gerade auch Spielerinnen von der Bank konnten positive Akzente setzen. Auch wenn der Sieg der Ludwigsburgerinnen nie in Gefahr war, kostete es sie doch einige Kraft und Nerven, das Kooperationsteam auf Distanz zu halten. Unschöne Szenen gab es, als Heidelberger Spielerinnen mit schmerzverzerrten Gesichtern ausgewechselt werden mussten, nachdem sie dem wiederholt unangemessen harten Körpereinsatz einiger Gegenspielerinnen zum Opfer gefallen waren.
Die BSG Ludwigsburg gewann dieses schließlich Spiel mit 74:43 Punkten.
Anspannung lag in der Luft vor dem dritten und entscheidenden Spiel der Basket-Girls Rhein-Neckar am Sonntagnachmittag gegen BC Marburg. Schon abgekämpft von ihren beiden vorhergegangenen Begegnungen wollte keines der beiden Teams ohne einen Sieg dieses Turnier beenden.
Mit ähnlichen Spielkonzept (basierend auf Schnelligkeit, Kampfgeist und aggressiver Verteidigung) und ohne körperliche Vorteile auf der ein oder anderen Seite entwickelte sich rasch ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Nach einem besseren Start der Marburgerinnen konnten die Kurpfälzerinnen mit 12:7 Punkten das 1. Viertel für sich entscheiden. Doch der Druck und die Anstrengungen der beiden Tage schienen nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen zu sein. Zunehmend schwer fiel es ihnen, den Gegenspielerinnen konsequent den Zug zum Korb zu verwehren und im Angriff konzentriert und clever sich eigene Chancen zu erspielen. Oft machten sie sich das Leben mit unklugen Entscheidungen selbst schwer. Doch auch das Team aus Nordhessen agierte nicht fehlerfrei. Zur Halbzeitpause war der Ausgang des Spiels beim Stand von 23:20 Punkten völlig offen.
Danach blieb es weiter spannend. In der Verteidigung zunehmend wieder stärker konnte sich das Kooperationsteam am Ende des 3. Viertels erstmals mit 10 Punkten absetzen. Wer jedoch auf eine kleine Vorentscheidung gehofft hatte, sah sich getäuscht. In der 36. Minute hatte sich Marburg wieder auf vier Punkte herangekämpft. Doch die letzten drei Minuten des Spiels gehörte den Basket-Girls, die sich nun fast nur noch mithilfe von Fouls auf ihrem Weg zum Korb stoppen ließen und in der entscheidenden Phase fünf von acht Freiwürfen trafen. Marburg dagegen gelang es nicht mehr zu punkten.
Die Basket-Girls Rhein- Neckar gewannen am Ende dieses heiß umkämpfte Spiel gegen BC Marburg mit 49:38 Punkten und erspielten sich damit den 3. Platz in der südwestdeutschen Meisterschaft.
Ein ganz großes Dankeschön geht von der Mannschaft an die „beste Fankurve“ dieses Turniers, die ihre Spielerinnen lautstark und mit durchweg positiver Energie angefeuert haben!
Es spielten:
Melanie Heß , Emma Hooks, Sara Kalcin, Carlotta Kolb, Kaisu Lillich, Lavinia Rammrath, Lea Schmitt, Mia Steinwandt, Maya Stüber, Sanja Ukalovic, Anna-Lisa Wuckel
Ebenfalls zu der erfolgreichen Saison beigetragen haben:
Tuana Darama, Allegra Hauck, Hannah Schmitt
Coaches: Matthias Stein, Elke Hugo
Text: Elke Hugo
Fotos: Florian Rammrath